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Alessandro Michele

Damenmode Männermode

Le Palace, Paris – Guccis Theater der Widersprüche Frühling/Sommer 2019

(Gucci Frühling/Sommer 2019; Foto: Dan Lecca)

Die Mailänder Modewoche scheint in Rekordzeit verflogen zu sein und schon zieht das Modevolk nach Paris. Etwas verwirrend wirkt es in diesem Jahr, dass Alessandro Michele im Zuge seiner diesjährigen Hommage an Frankreich seine gemeinsamen Gucci Damen- und Herrenkollektion für die Frühling/Sommer-Saison in Paris zeigte. Dieser Schritt kostete Mailand ein Highlight und zeigte auch, dass sich Paris immer stärker für die internationalen Einkäufer und Journalisten positioniert. Michele schließt damit den Reigen ab, den er im Mai in Arles mit einer stark von der römischen Tradition geprägten mystischen Kollektion fortgeführt hatte. Auch wenn der Designer in Frankreich zeigt, transportiert er auch dieses Mal italienische Kultur und viele historische und kostümgeschichtliche Einflüsse und bleibt sich in der höchst komplexen Kompliziertheit treu.

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Kampagne

Alessandros Arche

(Gucci Cruise 2019 Kampagne: #GucciGothic; Foto: Glen Luchford)

Die Geschichte von Noah und seiner Arche ist hinlänglich bekannt: Der fromme Patriarch Noah baut ein Schiff, da er von Gott den Auftrag bekommen hat, Familie und Tiere vor der drohenden Sintflut zu retten. Die von Noah gebaute Arche entsprach in der Größe dem anzunehmenden Auftragsvolumen: 300 Ellen lang, 50 Ellen breit und 30 Ellen hoch, was ungefähr einer Länge von 133 Metern, 22 Metern Breite und 13 Metern Höhe entspricht.
Die Arche, die Alessandro Michele für Gucci gebaut hat, ist wesentlich kleiner, dafür aber ungleich schöner, so zumindest mein Eindruck, wenn ich mich durch die Cruise-Kampagne „#GucciGothic“ klicke …

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Kampagne

Schwein gehabt

(Harry Styles für Gucci Cruise 2019 Tailoring Kampagne; Bild: Glen Luchford)

Never change a winning Team – nachdem Harry Styles schon in der letzten Gucci Tailoring-Kampagne der Hauptakteur war, reist der Sänger, Songwriter, Mädchen- und Jungenschwarm nun von einem Fish-and-Chips-Restaurant im Norden Londons in die historische Villa Lante in der Nähe von Viterbo nördlich von Rom – und das für die neue Gucci Cruise 2019 Tailoring-Kampagne für Herren.
Während Styles letztes Mal nur einige Hühner und Hunde im Schlepptau hatte, steht er nun mit noch mehr Tieren – nämlich einem Lamm, einer Ziege und einem Ferkel – vor der Kamera von Glen Luchford …

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News

Gucci zeigt Frühjahr/Sommer-Kollektion im Théâtre Le Palace in Paris

(Théâtre Le Palace in Paris; Bild: Courtesy Christian Rausch/Gamma-Rapho via Getty Images)

Gucci gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Frühling/Sommer-Kollektion 2019 am 24. September im Théâtre Le Palace in Paris präsentiert wird. Eine Premiere: Es ist das erste Mal, dass in dem Theater, lt. Gucci ein Ort, der „[…] einer (Sub-)Kultur Leben eingehaucht hat, die viele Generationen bis heute inspiriert hat“, eine Runwayshow gezeigt wird.
Die Schau dürfte der Höhepunkt der Frankreich-Trilogie von Gucci werden: Alessandro Michele war es, der vor wenigen Monaten mit der Gucci-Pre/Fall-Kampagne 2018 die Pariser Studentenproteste vom Mai 1968, visuell aufgehübscht, wieder aufleben ließ. Im Mai wurde dann die Cruise-Kollektion 2019 auf dem antiken Gelände der Promenade Des Alyscamps in der südfranzösischen Stadt Arles in der Provence gezeigt. Nun folgt mit der Präsentation der Frühjahr/Sommer-Kollektion der naheliegende nächste Ort: Paris.

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Damenmode Männermode

Gucci zeigt von Dapper Dan inspirierte Kollektion

(Gucci „Dapper Dan“-Kollektion Foto: Ari Marcopoulos)

Dapper Dan, geboren als Daniel Day, wurde mit seinem ursprünglichen Shop in der 125. Straße in New Yorker Stadtteil Harlem zum Kultdesigner. Rapper und Künstler liebten seine Entwürfe – auch, weil Dans Kleidung für die damalige Zeit regelrecht mutig war, denn der Amerikaner kokettierte in den 80er- und 90er-Jahren mit den Logoprints zahlreicher Luxuslabels. Doch des einen Freud ist des anderen Leid: Labels wie Gucci und Louis Vuitton verklagten den Designer, da er sich bei den Logos der Unternehmen bediente. Diese Klagen hatten zur Folge, dass Dapper Dans namensgleiche Boutique geschlossen werden musste.
Vielleicht war es das, was Alessandro Michele motivierte, erneut mit Dapper Dan zu kooperieren (letztes Jahr modelte Dan schon für Gucci), denn der Italiener lässt sich ebenfalls von einer Vielzahl von Quellen inspirieren.

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Interieur

More Décor

(„Gucci Décor“-Kollektion; Illustrated by Alex Merry)

Modelektion 1: Trage niemals und unter gar keinen Umständen einen Komplettlook. Das, was in der Mode gilt und was wir natürlich alle beherzigen, versteht sich auch bei den eigenen vier Wänden. Jedes Zimmer, und sei es noch so klein, lebt durch einen Stilbruch oder, das ist dann sogar noch besser, durch ganz viele Stilbrüche.
Ganz ähnlich ist die Idee hinter der „Gucci Décor“-Kollektion. Alessandro Michele sorgt eben nicht für einen ganzheitlichen heimischen Look, sondert liefert Elemente, mit denen Lebensräume persönlich gestaltet werden können – also kein Gucci-Komplettlook für die Wohnung. Gott sei Dank, möchte ich da mal in Richtung Mailand sagen.
Die „Gucci Décor“-Kollektion greift auch beim zweiten Durchgang (ihre Premiere feierte die Interieurlinie vergangenes Jahr) bekannte Laufstegmotive des Hauses auf. Das Ergebnis: eine wilde Kombination aus Farben, Mustern und Designs, bei der es nur eine Regel zu geben scheint: Bunt muss es sein, was auch durchs Lookbook – illustriert von Alex Merry – unterstrichen wird.

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Kampagne

Da lacht das Sammlerherz

(Gucci Herbst/Winter-Kampagne „Gucci Collectors“; Foto: Glen Luchford)

Es soll ja Leute geben, die alles Mögliche sammeln: Schlümpfe, Schmetterlinge, Puppen – es gibt fast nicht, was des Sammelns unwürdig erscheint. Für die Herbst/Winter-Kampagne hat sich Alessandro Michele von obsessiven Kunst- und Artefakte-Sammlern inspirieren lassen, also von den Menschen, die leidenschaftlich Bilder, Antiquitäten, seltene Gegenstände und andere Vintage-Objekte sammeln. Oftmals bauen sie Schreine für ihre Sammlungen; historisch betrachtet, entsprangen aus den privaten Sammlungen oftmals Museen und Stiftungen. Die Bilder der aktuellen Gucci-Kampagne erkunden nun dieses Phänomen und legen den Reiz einer eigenwilligen Kuration nahe. Doch schaut einfach selbst:

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News

Harry im Chippy

(Harry Styles für Gucci, Bild: Glen Luchford)

Was fällt auf, wenn man sich die Bilder der Gucci Herbst/Winter 2018-19 Tailoring-Kampagne für Herren anschaut? Die Bilder wirken – ganz im Gegensatz zu vorherigen Kampagnen des italienischen Labels – fast schon clean, regelrecht aufgeräumt (zumindest wenn man sich die diversen Kleintiere „wegdenkt“. Ganz ohne Klimbim geht es eben nicht bei Gucci).
Als Location wurde eine britische Institution gewählt: der Fish-and-Chip-Shop. In London sind diese Shops als „Chippy“ bekannt und regelrecht eine Instanz, an der Menschen zusammenkommen und Kabeljau, Pommes frites und Mushy Peas (ihr wisst schon – dieses merkwürdige Erbsenpüree, auf das die Briten so abfahren) kaufen.

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Shopeinrichtung

3.000 m² Gucci

(Gucci Wooster, New York, SoHo; Foto: Pablo Enriquez/Gucci)

Offlinehandel lebt! Vor wenigen Tagen eröffnete Gucci seinen neuesten Store in New York: „Gucci Wooster“, so der Name der Shopping-Destination, nimmt Bezug auf die Adresse „Wooster Street 63“ in SoHo.
Nach der Eröffnung des Gucci Garden in Florenz Anfang des Jahres – in einem Palast aus dem Jahre 1337 – ist Gucci Wooster ein weiterer Shop, in dem die Kollektionen und Kollaborationen des Hauses eine Heimat finden. Ich bin, das gebe ich unumwunden zu, etwas neidisch – schaut man sich im Hamburger Gucci-Store um, ist die Auswahl doch etwas mau im Vergleich zu Gucci Wooster. Doch schaut einfach selbst:

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Ausstellung

„The Artist is Present“ – eine Ausstellung von Alessandro Michele und Maurizio Cattelan

(Standbild „The Artist is Present“; Yuri Ancarani; Screenshot)

„Das ist die Geschichte eines Traumes“ – wenn eine Pressemitteilung mit diesen Worten beginnt, stellt man sich automatisch auf blumige Prosa ein. Man möge sich, so lese ich weiter, eine Welt voller alter Meisterporträts, alter römischer Marmorköpfe, goldener Reliquien, gefüllt mit Händen und Herzen von Zombies, blühender Teppiche und bunter Tapisserie, Babydrachen und Schädeln unbekannter Kreaturen vorstellen.
Ich bin mir nicht sicher, ob man diesen Traum selbst haben möchte – doch es ist die Geschichte einer gemeinsamen Arbeit von Alessandro Michele und Maurizio Cattelan. Der Kreativdirektor von Gucci und der italienische Künstler, der ganz nebenbei das Magazin ‚Toiletpaper‘ herausgibt, arbeiten aktuell an dem Ausstellungsprojekt „The Artist is Present“.

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