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Harry im Chippy

(Harry Styles für Gucci, Bild: Glen Luchford)

Was fällt auf, wenn man sich die Bilder der Gucci Herbst/Winter 2018-19 Tailoring-Kampagne für Herren anschaut? Die Bilder wirken – ganz im Gegensatz zu vorherigen Kampagnen des italienischen Labels – fast schon clean, regelrecht aufgeräumt (zumindest wenn man sich die diversen Kleintiere „wegdenkt“. Ganz ohne Klimbim geht es eben nicht bei Gucci).
Als Location wurde eine britische Institution gewählt: der Fish-and-Chip-Shop. In London sind diese Shops als „Chippy“ bekannt und regelrecht eine Instanz, an der Menschen zusammenkommen und Kabeljau, Pommes frites und Mushy Peas (ihr wisst schon – dieses merkwürdige Erbsenpüree, auf das die Briten so abfahren) kaufen.

In diesem Chippy-Setting taucht nun der englische Musiker Harry Styles auf, den einige Leser vielleicht noch mit der Boyband „One Direction“ in Verbindung bringen. Die Band verabschiedete sich allerdings vor einigen Jahren in eine unbestimmte Auszeit. Während Styles‘ Ex-Bandkollege Zayn Malik eine gruselige Capsule Collection für Versus Versace entwarf, lieferte er mit seinem Soloalbum „Harry Styles“ einen Achtungserfolg ab. Mein erklärter Lieblingssong hiervon ist „Sign of the Times“, was meinen lieben Kollegen Jan vermutlich freuen wird zu lesen: Er fand das Album schon im vergangen Jahr großartig (zumindest habe ich das aus „Vielmehr ist Harry Styles ein aktuelles Beispiel dafür, wie man sich gekonnt von jeglichem Boyband-Bullshit – sorry Girls – distanzieren und musikalisch neu positionieren kann“ herausgelesen).

Nun ist der Sänger also in der Gucci-Kampagne in einigen Tailored-Outfits zu sehen, darunter zwei Heritage-Anzüge (einer aus Wollmohair mit weiß-rot-schwarz Mini Pied de Poule getragen mit einer grün karierten Decke und der andere in einem tintengrauen Bienen-Karo) mit Weste, ein schwarz-beiger Makro-Gingham-Übermantel, ein dunkles New-Marseille-Jackett aus Wollmohair mit verziertem Kragen sowie ein weiß-hellbeiges Genova-Wolljackett mit NY-Yankees-Aufnähern. Wie das zusammenpasst? Eigentlich gar nicht und gerade das ist was, was das Styling zeitgemäß macht.
 

  • Siegmar
    5. Juni 2018 at 13:50

    Tolle Fotostrecke , tolle Klamotten