Immer wird der Lago d’Iseo in der Region Bergamo bzw. Brescia als der kleine Ableger des bei uns Deutschen so beliebten Gardasee angesehen. Doch seit vergangenen Samstag tritt das Gewässer aus dem Schatten des großen Bruders hervor. Vom 18. Juni bis 03. Juli 2016 lädt das neue LandArt-Projekt von Jeanne-Claude und Christo „The Floating Piers“ mit seinem knapp 3 Kilometer langen Steg auf dem Lago d’Iseo in der Region Brescia in Norditalien zum Flanieren auf dem See ein.
Kunst
(Portrait: Florian Meisenberg)
Fotografie trifft Illustration – Vor ein paar Tagen präsentierte der Modefotograf Joachim Baldauf seine Zusammenarbeit mit LUMAS in den Hackeschen Höfen Berlin. Pünktlich zum bevorstehenden Gallery Weekend wurden eine Auswahl seiner Schwarz-Weiß-Aufnahmen gezeigt, der Fokus liegt dabei auf der kreativen Fortführung der Arbeiten: Verschiedene Illustratoren haben die Fotografien des Wahlberliners grafisch interpretiert und somit seine ursprünglichen Arbeiten zu einem innovativen Kunsterlebnis erweitert. Festgefahrene Konventionen? Fehlanzeige! Den ersten Teil von unserem Tête-à-Tête gibt’s hier zum Nachlesen…
Im ersten Teil unseres Gesprächs hast Du Peter Lindbergh angesprochen: Gibt es irgendeine Ikone oder ein Idol, auf dem Deine Arbeit aufbaut?
(Bild: Bruno Alexander)
Endlich getroffen – Seit nunmehr sechs Jahren begegne ich immer wieder einem ganz bestimmten Namen im deutschen Modebereich, ohne diejenige Person jemals persönlich kennengelernt zu haben: Joachim Baldauf. Als Praktikant und Stylingassistenz bei diversen Produktionen von Armin Morbach, beim Sichten der Mode-On- und Offlinepublikationen oder aber beim Besuch von Ausstellungen und Galerien – der Name Baldauf ist Programm. Wenn es darum geht den Modefotografen zu beschreiben, höre ich immer wieder Zuschreibungen wie „toller Typ“, „sehr sympathisch“ oder „einfach einzigartig“. Im Rahmen einer Kooperation mit LUMAS hatte ich nun endlich die Möglichkeit ein persönliches Tête-à-Tête in Berlin wahrzunehmen, die Anfrage war subito bestätigt.
(Bild: Shirin Ourmutchi)
Bildhauer, Objekt- und Installationskünstler: Wer auf der Suche nach dem einen, passenden Titel von Michael Sailstorfer ist, begibt sich auf gefährlich dünnes Eis. Google spuckte erstere drei aus und ich wage nicht mal den Versuch, das deutsche Ausnahmetalent auf eine der Berufsbezeichnungen festzusetzen – zu groß die Gefahr, einzubrechen.
Fondazione Ferragamo: Neue Ausstellung „Across Art and Fashion“
Posted on 22. April 2016(Bild: Courtesy of Salvatore Ferragamo)
Über die Fondazione Prada haben wir schon regelmäßig berichtet, über die Fondation Louis Vuitton sowieso. Beide Marken schließen mit ihren Stiftungen genau die Lücken, die die öffentlichen Kulturkassen nicht mehr füllen wollen oder können.
2013 eröffnete die Fondazione Ferragamo, die sich seit Anbeginn zum Ziel gesetzt hat, Produkte aus Italien mit Schwerpunkt auf den Bereichen Mode, Design und Kultur zu fördern.
In der Zeit von 19. Mai 2016 bis 07. April 2017 läuft nun eine sehenswerte Ausstellung der Fondazione Ferragamo und dem Salvatore Ferragamo-Museum in Florenz: „Across Art and Fashion“.
Im Fokus der Ausstellung steht die Beziehung zwischen Kunst und Mode, die Salvatore Ferragamo in den 20er Jahren inspirierte und die bis heute in jedem Jahrzehnt und vielseitig interpretiert wurde.
Annette Messager – Mes Transports 2012-2013
Photo Fondation Louis Vuitton, Marc Domage © Adagp, Paris 2016 Courtesy Fondation Louis Vuitton
Mittlerweile hat es sich zu einer Tradition entwickelt – zu einer sehr schönen – die ich nicht missen mag: Der Besuch im Espace Culturel Louis Vuitton München. So habe ich in den letzten Jahren bereits die Arbeiten der Künstlerin Simryn Gill beim Residency- und Open Studio Programm IN SITU-1 bestaunen dürfen (den Beitrag gibt’s hier), den Amerikaner Cory Archangel anlässlich seiner ersten monographischen Werkschau gesprochen (das Interview gibt’s hier und den Beitrag über die Ausstellung hier zum Nachlesen) und de temps en temps immer mal wieder privat vorbeigeschaut. Das Besondere am Kulturengagement des französischen Traditionshauses? Es werden ausschließlich zeitgenössische Kunst und Strömungen des 20. Jahrhunderts, die erstere maßgeblich beeinflussten, gezeigt!
Links: „Elvis“, Bild © Pierre-adrien Sollier; rechts: „Karl“, Bild © Pierre-adrien Sollier; über lumas.com
Seit einigen Jahren hat sich Pierre-adrien Sollier den großen Meisterwerken der Malereigeschichte angenommen. Werke von Edward Hopper, Leonardo da Vinci, Edouard Manet, Salvador Dalí, Diego Velázquez, Hieronymus Bosch und Jean-Michel Basquiat wurden von dem Franzosen „playmobilisiert“ – also mit Hilfe von Playmobil-Figuren nachgestellt. Einen schönen Überblick über die Illustrationen kann man sich auf der Seite des Künstlers verschaffen.
Aktuell widmet sich Sollier den Ikonen der Modewelt und den Legenden der Popkultur – als eine Hommage an seine künstlerischen Vorbilder reinszeniert er diese in gänzlich neuem Licht …
Cesare Rimini, Designer; Bild: Nicolï Gialain
Etro ist einer der beständigsten Klassiker Italiens und ein Familienunternehmen, das seit vielen Generationen eng mit Modemetropole Mailand verbunden ist. Etro, 1968 von Gerolamo „Gimmo“ Etro gegründet, startete als klassische Weberei. Schnell erfreuten sich die „indischen Paisleys“ in Wolle, Baumwolle und Seide großer Beliebtheit und bildeten die Grundlage dafür, dass, ähnlich wie Nino Cerruti, Gimmo Ende der siebziger Jahre die Idee bekam, eine eigene Prêt-à-porter-Linie zu produzieren. Sein Ziel war, die eigenen Stoffe und die Fertigkeiten des Hauses direkt vermarkten zu können.
Less is More: Die „Invisible“-Kollektion von Arkadius
Posted on 24. November 2015Bild: © Pawel Tkaczyk; Courtesy of Arkadius
„Fashion is not something that exists in dresses only.
Fashion is in the sky, in the street,
Fashion has to do with ideas, the way we live, what is happening.“ Coco Chanel.
Kann man mit nichts gegen zuviel demonstrieren? Ja, man kann. Die Entwürfe des polnischen Designers Arkadius sind ein politisches Statement – und das, obwohl er im Grunde genommen nichts entworfen hat.
Die „Invisible“-Kollektion versteht Arkadius als Protest gegen den Konsum, der allerorts gepriesen wird – egal, ob es sich um Kleidung von Textildiscountern wie „H&M“ und „Zara“ handelt, oder um Highfashion-Labels, die Designer und Kunden verheizen. Die logische Folge wäre eine Reduzierung des zum Teil gleichermaßen wahl- wie stillosen Textilkonsums. In letzter Konsequenz wäre es dann der komplette Verzicht auf Klamotten. Less is more!
Dries Van Noten, einer der wenigen Designer, der sich sich nicht einem Konzern angeschlossen ist, hat die Bühnenkostüme für die japanische Kammeroper „Hagoromo“ entworfen. „Hagoromo“ gilt als Highlight der zeitgenössischen Tanzstücke. Die Regie führte David Michalek, der übrigens schon während seines Studiums als Assistent von Herb Ritts gearbeitet hat.