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Kunst

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Kunstunterstützenswert

Untitled, 1992-1993, one of a set of ten woodcuts, 58.8 x 79 cm (23 x 30 ¾ in), Schellmann 270 © Judd Foundation Archive

„After all, the work isn’t the point; the piece is.“ (Donald Judd)

Dass man sich, neben dem ganzen Mode-, Reise- und Interieurwahnsinn, auch noch für Kunst interessiert, ist in Blogger- und Redakteurskreisen beinahe obligatorisch. Irgendwo trifft man immer irgendwen, der von den neuesten Ausstellungen in London, Paris oder New York berichtet. Ich schließe mich solchen Gesprächen gerne an, lausche andächtig und ertappe mich beim oberflächlichen Fachsimpel-Talk. Nur in den seltensten Fällen komme ich dabei auf einen gemeinsamen Geschmacksnenner mit meinem Gegenüber und verliere mich lieber in aufgeschnappten Anekdoten über Künstler XYZ.

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Ausstellung Fotografie

Ausstellungstipp – „WANTED: Peter Berlin“ in New York

Copyright Peter Berlin, „Self Portrait in Black Cap,” c. 1970s, Hand-painted vintage gelatin silver print, Courtesy ClampArt, New York City

Bevor es Instagram gab, gab es Menschen wie Andy Warhol. Diese Menschen hatten zu einer Zeit, als man noch mehrere Wochen darauf warten musste, bis der Film, den man zuvor im Fotogeschäft abgegeben hat, endlich entwickelt war, durch ihre Fotos einen ganz besonderen Zeitgeist dokumentiert. Diese Menschen zeichneten sich, neben einer ungeheuren Geduld, insbesondere durch den Pioniergeist aus – und dem Willen, ihren eigenen Ideen zu folgen. Einer dieser Vorreiter der Selbstinszenierung war Armin Hagen von Hoyningen-Huene, der es in den Siebziger Jahren unter dem Künstlernamen ‚Peter Berlin‘, insbesondere in der schwulen Subkultur, zu einer großen Popularität gebracht hat.
Die New Yorker ClampArt-Galerie widmet Peter Berlin nun eine Ausstellung …

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Allgemein

Schnappschuss erprobt

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Erik Olofsen „White Noise“ @ Photography Playground in München

„Es gibt Bilder, die misslingen. Aber ich mache Fotos nicht, um sie in die Schublade zu tun. Sie sollen gesehen werden. Ob man sie liebt oder nicht, ist mir vollkommen egal.“ (Helmut Newton)

Ganz so hoch würde ich meinen persönlichen Bildanspruch beim Fotografieren nicht ansetzen und doch, im Grunde genommen hat Übermodefotografenikone Newton vollkommen Recht: Fotos soll(t)en gesehen werden. Wenn schon nicht geliebt, dann wenigstens gesehen. Wem auch immer ich meine Alltags-, Arbeits- und Urlaubsschnappschüsse unter die Nase halte, die Begeisterung hält sich meist in Grenzen. Ich für meinen Teil finde sich hingegen beinahe profiverdächtig – immer wieder ertappe ich mich dabei, dass ich stundenlang durch den Feed meines Smartphones scrolle und ein vergangenes Foto nach dem anderen sichte.

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Ausstellung

Dismaland: Von wegen Vergnügen …

Florent Darrault, „Le château de Dismaland“; Lizenz: CC BY-SA 2.0

Nach Achterbahn oder Gruselkabinett ist einem nach diesen Fotos garantiert nicht, wobei: Lädt Banksy nicht in einen Vergnügungspark ein?! Mit regem Interesse verfolge ich seit ein paar Tagen die Diskussionen und Beiträge über „Dismaland“, den Park der etwas anderen Art. Ein erster Blick auf die Arbeiten der Graffiti-Legende bleibt dabei nicht aus:

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Coffeetable Books

Buchtipp: Andy Warhol. Polaroids

15 Minuten Ruhm … Manchmal ärgere ich mich, dass ich nicht einige Jahre eher zur Welt gekommen bin. Anfang der 50er-Jahre hätte in diesem speziellen Fall gereicht. Denn dann wäre ich 1972 schon in einem Alter gewesen, um mich in der „Galerie in der Milchstrasse“ in Hamburg für relativ kleines Geld mit Bildern von Andy Warhol eindecken zu können – Gunter Sachs widmete dem Künstler, der damals als überaus talentiert galt, eine Ausstellung*. Die vornehmen Pöseldorfer sahen es anders: sie kamen zwar zahlreich, kauften aber so gut wie gar nichts. Weil es Sachs unangenehm war, dass keiner Warhols Arbeiten haben wollte, kaufte er ein Drittel der Exponate heimlich selbst. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellen sollte …

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Allgemein

„Sie war in der Umkleidekabine und der Boden war nass vom Wischen!“ – wenn Kinder Kampagnen sehen

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Bild: Screenshot Video

Die spanische Künstlerin Yolanda Domínguez zeigte 8-jährigen Kinder aktuelle Kampagnen großer Modehäuser und forderte sie auf, zu beschreiben, was sie sehen. Die Frauen sind betrunken und hilflos, die Männer sind Superhelden und Chefs – das Bild, welches durch Kampagnen von Dolce&Gabbana, Miu Miu, Prada, Hugo Boss und Co. vermittelt wird, ist – zumindest mit Kinderaugen gesehen – eindeutig. Aber schaut einfachmal selbst:

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Allgemein

Patrick Kinmonth und Antonio Monfreda für Santoni

santoni Collage 2
Collage: Patrick Kinmonth und Antonio Monfreda für Santoni

Kunst ist seit einigen Jahren das große Thema in der Mode und so verwundert es nicht, dass einige Labels eigene Kunststiftungen betreiben – erst vor einigen Tagen stellte uns Peter die Fondazione PRADA vor und Besuche der Fondation Louis Vuitton gehört bei uns fast schon zum guten Ton. Auch arbeiten viele Firmen für ihre eigenen Kollektionen mit Künstlern zusammen – und sei es, um die Entwürfe ins rechte Licht zu rücken …

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Allgemein

Breaking the Boundaries: (ÜBER)GRÖSSE IM FORMAT

MARTIN SCHOELLER KIM HARRIS 2003
© MARTIN SCHOELLER, KIM HARRIS, 2003

Von wegen Effekthascherei – Maximale Fotogrößen in der Kunst? Für uns, bildgesättigte Konsumenten des digitalen Zeitalters, kein Hindernis bisweilen völlig alltäglich! Mutti würde jetzt sagen: „Das war nicht immer so“, ermahnend den Kopf schwenken und auf verschiedene klassische Printverfahren verweisen. In einem nächsten Schritt würde sie Beispiele unterschiedlicher Künstler runterrattern, die ihre Arbeiten größentechnisch bis in Epochale ausreizen.
Ausreizen klingt erst einmal schrecklich unprätentiös und wenig inspirierend, um auf eine bevorstehende Ausstellung (am 27. Juni 2015 geht’s los) in der Berliner CWC GALLERY aufmerksam zu machen. Passt in diesem Fall jedoch, denn im Gegensatz zur Malerei bestimmt in der Photokunst seit Jahrzehnten die technische Entwicklung das großmögliche Format, welches geprintet und anschließend ausgestellt wird. So weit so gut, kommen wir zum eigentlichen Titel …

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Allgemein

got the juice sooo gud: Richard Prince „New Portraits“

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Richard Prince; Untitled (portrait), 2014; Inkjet on canvas; 65 3/4 x 48 3/4 inches (167 x 123.8 centimeters); ©Richard Prince; Courtesy of the artist and Blum & Poe

Eins vorweg: Fotos bei Instagram sind keine Kunst, meist sind sie noch nicht einmal sonderlich ästhetisch. Die Werke von Richard Prince, bei denen er scheinbar willkürlich ausgewählte Instagram-Bilder auf eine Leinwand zieht und diese mit einem sinnentleerten Kommentar versieht, sind hingegen Kunst und durch die Ergänzung äußerst spannend. Hätte ich gerne eins. Oder zehn. Leisten werde ich mir keines können: Während die Instagram-App kostenlos downloadbar ist, wurde vor einigen Tagen ein Werk aus der „New Portraits“-Reihe des amerikanischen Künstlers für 90.000 Dollar verkauft.

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Allgemein

„We are creative in Puglia“: Agostino Iacurci in Berlin

Agostino Iacurci berlin streetart mural 2
Bilder: PR

Das Eine kommt, das Andere geht: Erst im Dezember letzten Jahres wurde als Zeichen gegen die Gentrifizierung und den Umgang Berlins mit der Kunst, die Cuvry-Graffitis in Berlin im Einvernehmen mit dem italienischen Street-Art-Künstler Blu mit schwarzer Farbe übermalt – Blu soll Bedenken geäußert haben, mit seinen Murals dazu beigetragen haben, die Immobilienpreise nach oben schießen zu lassen. Ein Blick auf Streetart scheint ziemlich reizvoll zu sein …
Die Spekulanten rund um den Berliner Moritzplatz dürften sich jetzt freuen, denn in wenigen Tagen kann man dort einen Entwurf des italienischen Streetart-Künstlers Agostino Iacurci bewundern. Nur wenige Meter vom ehemaligen Mauerstreifen entfernt, blickt man vom Kunstwerk aus von „West“ (Kreuzberg) nach „Ost“ (Mitte). Das Kunstwerk ist als Geschenk der italienischen Region Puglia an die Berlinerinnen und Berliner gedacht. 25 Jahre nach dem Mauerfall soll es helfen, die einst geteilte Stadt weiter zu einen und ihr etwas von ihrer kreativen Vielfalt zurückzugeben, die so viele Menschen auf der ganzen Welt inspiriert.

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