Browsing Category

Stil

Filmtipp Kultur Mode Modische Revolution News Stil

Inside Chanel – Es geht weiter hinter die Kulissen der Mode

(Courtesy of Chanel – Inside CHANEL Gabrielle Chanel and Cinema. Hero visual KODAK Photo)

Da unsere Modedoku-Tipps so gut ankamen, und jetzt die Maßnahmen etwas gelockert sind, hat man vielleicht auch etwas weniger Zeit, sich längere Filme anzuschauen. Dafür hat man aber eventuell Lust, in komprimierter Form mehr über Mode zu erfahren oder auch einzelne Entstehungsprozesse von Kollektionen zu verfolgen. Über mehrere Jahre ist auf dem YouTube-Kanal von Chanel ein ganzes Lexikon entstanden, das laufend aktualisiert wird und nahezu jeden Einblick hinter alle Kulissen des Hauses gestattet.
„Inside Chanel“ ist eine faszinierende Sammlung, die, neben dem ganzen Leben von Gabrielle Chanel, alle Ikonen des Hauses erklärt, die die Haute-Couture-Rituale erläutert und die die Farben, die Düfte, die Orte oder auch einzelne Kollektionen beleuchtet. Karl Lagerfelds Inspirationen, die klassische Chanel-Jacke, das Paris von Chanel oder Marilyn Monroes Zitate über Chanel No.5 – alles wird in den wunderschönen grafischen Clips erklärt. Kaum ein Wunsch bleibt offen, für Chanel-Fans ein Muss und wer sich neu über den Stil und die Geschichte informieren will, bekommt hier alle Antworten prompt und kompakt geliefert.

Continue Reading

Frankreich Interieur Objekt der Begierde Porzellan Stil

Glücksbringer für zu Hause – Diors „Lily of the Valley“-Kollektion

(Courtesy of Dior: Collection Dior Maison „Lily of the Valley“ by Cordelia de Castellane)

Spätestens in den letzten Wochen des zwangsweise Zuhausebleibens hat jeder mitbekommen, wie wichtig Inneneinrichtung oder zumindest ein komfortables Zuhause sind. Was sich uns dort in Videokonferenzen oder Facetime-Sessions bei dem einen oder anderen offenbart, bringt die Wahrheit ans Licht. So mancher, der nach außen eher Bescheiden wirkt, hat eine Wohnung, die eher einer Wunderkammer gleicht und diejenigen, die sich sonst durch Luxusgarderobe im Übermaß oder ständige Aufenthalte in Ferienressorts darstellen, sitzen plötzlich in Wohnungen, die eher heruntergekommenen Studentenheimen gleichen. Natürlich ist es wie immer die Balance, aber jeder von uns hat sicherlich jetzt festgestellt, dass dort mal eine Lampe hinkönnte, dass noch einige Teller fehlen oder sich die Wohnzimmerwand in Grün viel besser machen würde. Genau der Anreiz, sich für die Zukunft mehr mit hübschen Dingen für Zuhause zu beschäftigen.

Continue Reading

Stil

Du bist, was Du isst

(Einkaufsnetz von Jacquemus; Bild: Jacquemus)

Diana Vreeland sagte mal: „Ein wenig Vulgarität ist wie Paprika… Wir brauchen mehr Würze in der öden, deprimierenden Welt, in der wir leben.“
In einer Zeit, in der der Gang zum Supermarkt für viele Menschen eine der wenigen Möglichkeit liefert, die Wohnung zu verlassen, muss der dazugehörige Look durchkomponiert werden. Klar, etwas weniger Savile Row und Zegna als sonst; ein Mann, der sich nicht allzu viele Gedanken darüber zu machen scheint, ob das Hemd in Petrolblau auch wirklich zu der Schluffihose in Graublau passt, sammelt dabei Punkte und wirkt souverän und cool. T-Shirts sind tendenziell eh fantasievoller und origineller, als eines der vielen Maßhemden, die beim Home-Office im Schank bleiben können.

Continue Reading

Stil

Peter’s Cuttings – Ratatouilles Töpfe

Ich bin ja ein ziemlicher Genießer, aber trotzdem geht mir jeglicher Sinn fürs Kochen ab. Irgendwie bekomm ich nie das Timing hin und ich glaube, es ist eher eine Zumutung für andere, von mir zubereitete Speisen zu verputzen.
Allerdings hab ich ein starkes Faible für schönes Kochgerät und einer meiner Lieblingsfilme, den ich immer wieder sehen kann, ist Ratatouille. Die kleine Ratte Remy, die in einem Bilderbuch-Paris, in einer der schönsten und phantasievollsten Küchen, die ich je gesehen habe, die wunderbarsten Speisen zubereitet.
Und wo kaufte Ratatouille sein Töpfe, Kochlöffel und Pfannenschaber? Wo haben die Leute von Pixar alles recherchiert, um haargenau die Formen und die ganzen Sachen in ihrer genialen Animation darstellen zu können?? Genau: Bei Dehillerin in der rue Coquilliere im Marais-Viertel von Paris.

Aber Dehillerin ist kein Laden im eigentlichen Sinne, sondern ein „Entrepot“, also übersetzt, ein Lager für Köche und die berühmtesten Küchenchefs Frankreichs, die sich hier täglich die Klinke in die Hand geben. Dabei wird größter Wert auf die Großhandels-Atmosphäre gelegt. Die Verkäufer sind alle in graue Kittel gekleidet und wählt man etwas aus dem endlosen, zunächst an ein Durcheinander erinnernden Sortiment aus, so wird auf einer Art Liste die Artikelnummer notiert und das Teil herbei getragen.
Im Untergeschoss befinden sich Wannen, Töpfe und Siebe von winzig klein bis zu einer Größe, in der zwei Köche gleichzeitig Platz nehmen könnten. Natürlich fehlen urtypische französische Küchengeräte nicht, wie eine Entenleber-Presse oder auch Tüllen für den Spritzbeutel, um den berühmten Paris-Brest-Kuchen herzustellen.
Im Erdgeschoss tritt man vor eine riesengroße Wand mit hunderten Löchern, an deren winzigen Haken alle Größen von Kupfertöpfen, Pfannen und Casseroles hängen. Backförmchen in Eiffelturm- oder Fischform runden das Sortiment ab. Da es Dehillerin aber schon seit dem neunzehnten Jahrhundert gibt, sind viele Töpfe auch gar nicht mehr erhältlich und so ist das Ganze auch wie ein Museum der Kochgeschichte.
Ob Joel Robuchon oder Bernard Pacaud, die Köche, die nach den Sternen greifen, lieben diesen Laden genauso wie Ratatouille. Auch wenn man niemals große Braten macht oder auf Schlachtplatten steht, erliegt man dem unweigerlichen Charme der großen Kisten mit unzähligen Spickeln, Wurst-Fleisch- und Käsegabeln, die bunt durcheinander gewürfelt in großen Schüben lagern und mit ihren verheißungsvollen, aufgestempelten Dehillerin-Logos sofort in die heimische Küchenschublade wandern wollen.

Ein Besuch bei Dehillerin ist ein Fest für jeden Genießer und wenn man einmal da gewesen ist, will man immer wieder hin. Seit vielen Jahren hab ich peu à peu meine gesamte Küchenausstattung dort zusammen gekauft; und ohne meine nicht vorhandenen Kochkünste hervorheben zu wollen, die Küche sieht Dank Dehillerin echt schnieke aus. Ratatouille würde sich bei mir richtig wohl fühlen und etwas Anständiges auf die Teller bringen. Zumindest mit den Dehillerin-Töpfen würde er sich ganz wie in seiner Küche zuhause fühlen.

Einen Besuch bei Dehillerin solltet ihr unbedingt das nächste Mal in Paris einplanen, vielleicht schaut ihr mal im Keller in der Ecke nach, vielleicht trefft ihr Remy dort, wie er gerade einen neuen Topf aussucht. Das wäre doch wunderbar.

Stil

Besser geht’s nicht! – Siems Luckwaldts „sur mesure“ Pulli von Hermès

Was ist mit meinem geschätzten Schreiberkollegen Peter los? Lässt der größte Fan des weltbesten Labels für Edles die exotischen Prachtstücke in seinem Kleiderschrank etwa doch heimlich wo anders nach Maß arbeiten? Diese Frage beschäftigt mich, seit ich gestern in der How To Spend It Beilage zur Financial Times auf den Seiten 14 und 15 den Artikel „Mein bestes Stück“ von Siems Luckwaldt entdeckte, in dem er – sehr schön zu lesen – beschreibt, wie er zu seinem „sur mesure“ Pullover des Traditionshaus Hermès kam, den er im Februar in der ersten Boutique für Männer, in der Madison Avenue 690 bestellte und im Juni endlich in Händen hielt. Aber der Reihe nach ……. In dem Artikel lässt er uns daran teilhaben, wie er in der Maßabteilung, die in der dritten Etage liegt, seine Vorstellungen von einem perfekten Pullover Schritt für Schritt umsetzen konnte. Es sollte ein Pulli sein, der an Stelle eines Sakkos zur Anzughose genauso gut passt, wie zu Jeans, zum Lackschuh und zu Cowboystiefeln….

Continue Reading