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Chanel

Haute Couture

Chanel Haute Couture Spring 2018 – French Garden

(Chanel Haute Couture Spring 2018; Foto: Courtesy of Chanel)

Man spürte am letzten Dienstag beim Betreten des Grand Palais sofort, dass man in Frankreich ist. Ein sogenanntes Boskett, ein französischer Garten, streng symmetrisch nach dem großen Gartenarchitekten des 18. Jahrhunderts André Le Nôtre angelegt, mit Springbrunnen, grünen Pergolen und Staketen, an denen Rosen, Jasmin und Efeu emporranken: Karl Lagerfeld wählte das Setting bewusst aus. Die Haute Couture von Chanel kommt eben aus den Ateliers der Rue Cambon und hat etwas sehr pariserisches und ist urfranzösisch, wie er selbst sagte. Außerdem betonte Lagerfeld, dass durch den neuen Präsidenten – Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte – das Land eine neue Stimmung und einen völlig frischen Wind bekommt, der auch deutlich in der Stadt der Haute Couture spürbar ist.

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Damenmode

Chanel Paris-Hamburg 2018 – La Paloma, ohe!

In der letzten Woche wurde in Deutschland das erste Mal eine Kollektion von Chanel als Weltpremiere gezeigt. Wir von Horstson, die regelmäßig über die Kollektionen des Hauses berichten, sind natürlich stolz darauf, dass es die Stadt ist, die unsere Heimat ist und von der aus wir über internationale Mode berichten.
Als Ort für die Präsentation hat Karl Lagerfeld die Elbphilharmonie gewählt. Das außergewöhnliche Bauwerk, entworfen von den Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron, steht als trapezförmiges Konzertgebäude majestätisch am Fluss und geht eine futuristische Liaison mit dem Industriehafen und dem Weltkulturerbe der Speicherstadt ein. Die 110 Meter hohe Glaskonstruktion mit ihrem wellenförmigen Dach „thront“ auf einem in den 1960er-Jahren im typischen Hamburger Klinker errichteten Speicher für Tee, Tabak und Kakao. Gleichermaßen zukunftsweisend wie authentisch und dabei sorgsam seine Wurzeln bewahrend, wurde dieses architektonische Meisterwerk zu Beginn des Jahres eingeweiht.
Der Mut der eher als konservativ eingeschätzten Hamburger inspirierte Lagerfeld so sehr, dass ihn die Kühnheit des Bauwerkes dazu inspirierte, seiner Geburtsstadt eine eigene Kollektion zu widmen. Ein nicht einzuschätzender Imagegewinn für die Hansestadt …

Dass sicherlich das ein oder andere Gefühl von Karl Lagerfeld mitschwingt der hier das Licht der Welt erblickte und später, in der dunkelsten Zeit der Stadt, als die Bomben im Zweiten Weltkrieg fast alles zerstörten, in Bad Bramstedt mit seiner Familie auf Gut Bissenmoor evakuiert war und seit 1952 in Paris lebt und arbeitet, ließ den Beobachter besonders neugierig auf eine emotionale Kollektion werden. Doch wer den Designer ein bisschen kennt, weiß auch, dass er nicht „zurückkehrt“, wie mancherorts geschrieben wurde. Vielmehr durfte man gespannt darauf sein, wie Lagerfeld Chanel und den Stil der Hansestadt zu einer reizvollen Melange verbindet.
Was wäre dazu besser geeignet als eine Metier-d‘Art-Kollektion, die die Orte aufnimmt, die mit dem Stil und der Biografie oder den Einflüssen Coco Chanels auf ihren prägnanten Stil stets zu tun haben. Ob Salzburg, Rom, Schanghai, Edinburgh, wo Chanel gerne mit ihrem Geliebten, dem Herzog von Westminster hinreiste, oder auch das Ritz, in dem sie seit 1935 permanent wohnte, Orte, deren Welt unmerklich Einfluss auf ihre Kreationen nahmen und die Karl Lagerfeld spielerisch zu seinen Visionen der modernen Chanel-Frau nutzt und Bilder entstehen lässt, die ganz Chanel sind aber auch lokale Elemente und das Zusammenspiel der Kulturen zu ganz neuen Kreationen vereint.
Chanels Stil ist kosmopolitisch und steht für die befreite Frau – das macht ihn so zeitlos. Bei allen typisch pariserischen Attributen war sie die erste Frau, die schlichte und puristische Elemente, die trotzdem die Weiblichkeit herausstellen, mit maskulinen Kleidungsstücken und Materialien und Stoffen durchsetzen. Das Spiel mit den Geschlechtern – sie beherrschte es schon Hundert Jahre bevor Gender-Diskussionen aufkamen.

Chanels Metier-d‘Art-Kollektion ist jeden Dezember etwas, was auch aus dem Chanel-Kalender der Prêt-à-porter- und Haute-Couture-Schauen deutlich hervorsticht. Es ist keine „Saisonkollektion“, sondern eine Hommage an das Handwerk. Das bildet wiederum das Herz der hauseigenen Ateliers und ist genau das, was „normale“ Designermode, sei sie auch noch so teuer, von diesem ureigenen Pariser Metier unterscheidet. Und bei Chanel auch das große Plus: Es gibt nicht nur die Tailleur- und Flou-Ateliers für die Haute Couture und das Atelier, welches die Prêt-à-porter-Kollektionen vorbereitet, sondern auch die unter dem Dach der Paraffections Ateliers zusammengefassten Firmen, die Chanel in den letzten Jahrzehnten übernommen hat, weil sie teilweise Jahrhunderte alte Handwerkstechniken beherrschen oder in ihrer Qualität einfach zu den wichtigsten ihrer leider aussterbenden Zunft gehörten.

Bereits 1985 wurde der Knopf und Schmuckmacher Desrues so vor der „Vernichtung“ und auch dem Ausfall für die Haute Couture gerettet. Seit 1996 kamen dann Goossens für den Schmuck, Lemarié für Federn und Blüten, Lesage als Sticker, genau wie Montex, Causse für die Handschuhe, Lognon als Plisseur, Maison Michel als Hutmacher und Barrie Knitwear für den Strick hinzu. Der Stickereibetrieb Lanel fusionierte mit Lesage und der für Stoffblüten zuständige, aus dem 19. Jahrhundert stammende Betrieb Guillet tat sich mit Lemarié zusammen. Wie das Sicherheitsnetz einer Trapeztruppe sichern diese Fachbetriebe nicht nur mit ihren Fertigkeiten der Haute Couture von Chanel die Zukunft, sondern sind meist die einzigen ihrer Art und arbeiten “nebenher“ für Marken wie Christian Dior oder Valentino, teilweise in ganz anderen Techniken, was in Gesamtsumme die Zukunft der Haute Couture sichert und sie auch zu wirtschaftlich eigenständigen Unternehmen macht.

Seit 2002 wird nun in jedem Jahr von Karl Lagerfeld eine ganz spezielle Kollektion entworfen, die viele Elemente enthält, die nur von diesen Betrieben ausgeführt werden können, bzw. auch besonders bei den Stilistiken der Kleider und Kostüme als besondere Elemente zur Geltung kommen. Da bei den Paraffection Ateliers meist sehr teure Handarbeit und auch noch kostbare Materialien zusammenspielen, kommt, obwohl Prêt-à-porter, die immer Anfang Juni als Vorkollektion des Winters verkaufte Themenkollektion in der Verarbeitung der Haute Couture sehr nahe, nur dass man sie in den Boutiquen kaufen kann und sie nicht nach Maß der Kundinnen angefertigt wird.

Karl Lagerfeld lässt in seinen Entwürfen eine Welt entstehen, die wie ein Ausflug des Stils Chanel in eine besondere Welt ist und sich mit diesem vereint. Natürlich wählt er dazu Inspirationen aus den besonderen Eigenschaften der Orte und auch Anklänge von Trachten oder Zeitaltern, in denen diese Städte ihre besondere Stilistik entfalteten. Heute, in einer globalisierten Welt, wo im Prinzip alle in den gleichen Looks herumlaufen, gleich noch eine Lehrstunde für Individualität und den stolz auf regionale Kleidung, die aber immer weltweite Einflüssen auf die internationale Mode hatten. So wählte er in Schanghai die Zeit der Opiumhöhlen und die Chinamode und Lackarbeiten des 18. Jahrhunderts als Inspiration, Salzburg stand mit seinen Trachten und der Zeit Hugo von Hofmannsthals und den Dreißiger Jahren, als Chanel dort hinreiste, Pate und in Rom ließ er ein ganzes Filmstudio mit dem Dekor Alexandre Trauners wieder auferstehen.

Dass in Hamburg sicherlich etwas mit Hafen, maritimen Einflüssen und dem Hamburg, das Karl Lagerfeld als Kind zwischen seinem Wohnort an Baurs Park und dem Haus seiner Großeltern in der Innocentiastraße täglich erlebte, „chanelisiert“ würde, darauf durfte man hoffen.
Doch nur zurückblicken ist nicht des Meisters Sache und so ließ er diesmal – ohne opulentem Setbau, wie sonst in den Schauen im Grand Palais in Paris üblich – ganz die moderne Architektur der Elbphilharmonie als Konzertsaal wirken. Der Soundtrack des Sounddesigners und DJs Michel Gaubert lieferte dazu eine kontemporäre Komposition und Arrangement des britischen Dirigenten und Cellisten Oliver Coates, der Elemente des Klassikers der Seefahrt La Paloma mit an Philip Glass inspirierten modernen Klängen mischte und das live von einem vielköpfigen Orchester die Schau zu einem klassisch modernen Konzertrahmen verwandelte. Ein modernes Konzert, das wie zufällig durchgehend ein fulminantes Defilee für die in den Sitzreihen platzierten Zuschauer offenbarte, das eine völlig neue Linie des Chanel-Stils zeigte.

  • Chanel Paris-Hamburg 2018, Männer; Bild: Chanel

Vorweggenommen, die Herrenoutfits in „perfektem Marineblau“, das die ganze Kollektion durchzog, diesmal ein Traum von oversized luxuriösen Seemanspullovern und Troyern. Dazu „Prinz Heinrich Mützen“ und weich fließende Sailorpants, weit ausgestellt, wie sie zu Tausenden in den Dreißiger Jahren den Hamburger Hafen bevölkerten, wenn die Seeleute mit Barkassen an Land übersetzten. Die lange „Tabak Piep“ durfte im Mund und die geschulterten Seesäcke nicht fehlen. Dazu Anker Pins und das feste Schuhwerk der Seestiefeletten. Ein erster Moment, der die Zeitlosigkeit dieses auch von Coco Chanel geliebten Looks wahr werden ließ und gleichzeitig mit der Modernität einen in die Zeit des 1943 von Helmut Käutner gedrehten Films „Große Freiheit Nummer 7“ mit Hans Albers transferierte. Nicht nur wegen des Liedes „La Paloma“ das Hamburg der Kindheit Lagerfelds.
Eine Zeit, die verstehen lässt, dass der Designer, wie alle Hamburger ihrer Generation, nicht nur eine glückliche Kindheit verbrachten und seine erbosten politischen Statements der letzten Wochen zum Einzug der AfD in den Deutschen Bundestag verständlich machen. Als der Film gedreht wurde, erlebte Hamburg mit den verheerenden Luftangriffen der „Operation Gomorrha“ 1943 die größte Katastrophe seiner Geschichte und die totale Zerstörung. Die Bilder gehören zu den letzten, die die ursprüngliche Stadt zeigt. Und das Regime, das alles möglich machte, ist für Lagerfeld eine Kindheitserinnerung, die auch ihn sehr prägte. Für ihn ein Rechtsruck ein sich nie wiederholendes Trauma, das nicht passieren darf.

  • Chanel Paris-Hamburg 2018, Highlights Frauen; Bild: Chanel

Was Karl Lagerfeld dann in den über 80 Looks zeigte, war eine ganz besondere Liebeserklärung an seine Geburtsstadt, die man luxuriöser und mit dem Geist von Chanel versehen nicht liebevoller und doch modern und zeitgeistig nicht besser hätte machen können.
Mit dieser Kollektion spricht Karl Lagerfeld über einen Look und eine Haltung. Maskulin ist so feminin wie nie zuvor, und feminin wird durch Mützen und unaufdringlich strenge Linien noch viriler dargestellt. Die Chanel-Frau ist einzigartig und sticht zwangsläufig hervor: „Eine Frau, die auf einer Party in Schwarz und Weiß gekleidet ist, ist die einzige, die Sie sehen werden“, wusste Gabrielle Chanel. Karl Lagerfeld fügt in Hamburg Schärfe und Frechheit hinzu – mit der höchsten Eleganz. Die Seemannsbräute tragen die Mütze fest nach unten gezogen, mitunter eingewickelt in einen Tüllschal, die Hände versteckt in fingerlosen Handschuhen, die Beine verhüllt durch lange Stricksocken und Budapester mit Absatz oder Pumps mit Knöchelriemchen an den Füßen. Die Schuhe werden in den Ateliers von Massaro aus bis zu 80 Schnittteilen von Hand gefertigt. Das Make-up mit betonten Augen unterstreicht, dass die Frauen der Seeleute häufig lange auf ihre Männer warten mussten und lehnt sich an das Film-Make-Up dieser Zeit an.

Die Tweedkostüme nehmen die Elemente von Seekadettenuniformen auf. Matrosenkragen und darüber gebundene Schleifen, die Stadtkostüme der Dreißiger Jahre in Zickzack-Fischgräten-Optik mit längeren Röcken in Godet-Optik. Elisabeth Lagerfeld, die Mutter des Designers, dürfte sicherlich auch im taillierten Redingote Mantel so manches Mal in die Stadt aufgebrochen sein. Die Tweeds in Mustern, die genau so einem Gerhard-Richter-Gemälde entsprungen sein könnten, wie sie auch das tausendfache Muster und die Strukturen der Backsteine der Speicherstadt aufnehmen. Containerstapel in der Farbigkeit der Delaunay-Gemälde – faszinierend raffiniert umgesetzt. Klapphosen der Seeleute werden zu Röcken und Hosen mit weiten Beinen und Culottes in jeglicher Länge.

Dicke Rollkragen und gestrickte Stulpen als Trompe l‘oil auch an den feineren Strickpullis als Anspielung auf die Kälte des morgendlichen Hafens. Schwarz, Beige, Grau, Marineblau sind Codefarben von Chanel – hier werden sie mit Ziegelrot sowie gelegentlichem Gold und Rot, die das Paris von Chanel mehr denn je mit den orangefarbenen Tönen der Hamburger Backsteinarchitektur vereint, kombiniert.

In Kombination mit einem Godet-Bleistiftrock nimmt eine gewebte Tweedjacke die Farbtöne der Sonnenstrahlen an, die von den Fenstern der Ellbphilarmonie reflektieren. Ein klassischer Seemannsrock aus schwarzem und rotem Tweed oder schwarzem Satin, getragen mit einer Crêpe-Bluse und einem langen Regatta-Schal, oder aus Chiffon mit einem Matrosenkragen mit Lochmuster aus Valenciennes-Spitze. Eine Jacke aus glänzendem beigen Tweed über einem ausgestellten Rock, bestickt mit den Gliedern einer Ankerkette, einen Anzug, komplett mit Perlmutt bedeckt, oder eine Hose mit weitem Bein und funkelnden Pailletten in den Farben des Sonnenuntergangs. Fließende Etuikleider aus mitternachtsblauem Crêpe mit paillettenbestickten Matrosenkragen neben Volantröcken aus Seidentüll und einer Armeeweste aus besticktem Tüll mit Spitze. Die Hände werden von langen, bestickten fingerlosen Handschuhen verschleiert.

Wir sehen makellose Smokings aus schwarzem Crêpe. Lange, asymmetrische Kleider aus irisierendem Crêpe offenbaren eine Fülle aus mehrfarbigem paillettenbesticktem Tüll. Karl Lagerfeld bricht mit der Norm und verwandelt das legere Matrosenhemd, das Gabrielle Chanel so mochte, in ein trägerloses Minikleid, gänzlich mit gemalten Federn bestickt, Kragen und Bündchen mit Pailletten und wertvollen Steinen besetzt, oder verlängert durch einen mit Federn gesäumten Satinrock. Als Spiegelbild ein langes Kleid aus schwarzem Crêpe mit einem Rückenschlitz und Rüschen, das frech mit einer Mütze kombiniert wird. Mit Rüschen versehende Pumphosen und Empire-Oberteile sind inspiriert von Lagerfelds Ausflügen als Kind in die Kunsthalle zu den Gemälden von Philipp Otto Runge oder erinnern an die Hosen, welche die Mädchen aus den Vierlanden trugen, wenn sie auf dem Hopfenmarkt ihr Gemüse verkauften – natürlich alles in feinster Luxusvariante im Stil von Chanel.

Der Clou der Kollektion sind aber die vielen Accessoires voller Anspielungen: Bandoneon, Akkordeon und Rettungsring-Taschen. Bunte Container als Abendtaschen. Anker Broschen, Tauwerk als Armbänder, Perlenketten, die wie die Bojen der Fischernetze eingeknotet sind. Hamburger als Goldbroschen (die sind schließlich das Berühmteste, was weltweit in jedem Fast-food-Restaurant erhältlich ist), Seepferdchen, Windrosen und Streifenpullis als Pins. Die „Prinz Heinrich Mütze“ und der Elbsegler in Tweed und Tuch. Der Seemannsbedarf der Luxusklasse wird es im nächsten Jahr in den Chanel-Boutiquen sicherlich nicht an Nachfrage fehlen.

Das Finale auf der Bühne dann mit allen Modellen und den sitzenden Matrosen des Lagerfeld Clans Brad Kroenig, dem kleinen Patensohn Hudson und den anderen langjährigen Weggefährten Lagerfelds. Die Standing Ovations und der Jubel in der Elbphilharmonie galten sicherlich nicht nur dem Meister selbst, sondern auch der Liebeserklärung an Hamburg und dass er dann doch ein wenig als Hanseat zurückkehrte. Die Disziplin und die Direktheit, die unsere Stadt ausmacht, vielleicht auch einer seiner Eigenschaften, die ihn im flamboyanten Laisser-faire Frankreich einen Vorteil verschaffte.

Der Abend ging lange weiter, denn in der Fischauktionshalle am Fischmarkt fand eine Party statt, wie sie Hamburg lange nicht gesehen hat. Lagerfeld genoss sichtlich, wie die Welt der Seefahrt aus den Geschichten Gorch Focks und das Leben der Hafenstadt, so wie man es aus dem Bilderbuch kennt, für wenige Stunden – inklusive Shanty Chor – wiedererstand. Nur er vermag es sich genau vorzustellen.

Eine großartige Chanel-Kollektion und eine wunderbare Hommage an die moderne Architektur der Elbphilharmonie. “Heimat ist immer dort, wo ich selber bin“, sagt Lagerfeld immer wieder und an diesem Abend war das ganz sicher Hamburg, das den Glamour aus Paris mitgebracht bekam.

News

Chanel bei Colette

(Bild: Courtesy of Chanel)

Bevor der 1997 gegründete Conceptstore Colette in Paris Ende Dezember endgültig seine Pforten schließt, gibt es schon das ganze zweite Halbjahr in der ersten Etage, in der normalerweise die Damen- und Herrenkollektionen internationaler Designer hängen, spezielle Happenings und Ausstellungen, die ganz auf einen Designer zugeschnitten sind. Das gibt den Designern die Möglichkeit, Special Editions anzubieten, die es nur in der Zeit dort zu kaufen gibt, sowie sich neu zu präsentieren. So ist dort, nach Balenciaga, Sacai und Thom Browne, seit einigen Tagen das berühmteste Modehaus der Welt – Chanel – mit diversen Highlights zu Gast.
Darunter, neben der aktuellen Kollektion und der Croisiere-Kollektion, von Karl Lagerfeld entworfene T-Shirt-Sondereditionen, Musiksampler von Michel Gaubert und dekorative Kosmetik, die es eigentlich erst im nächsten Frühjahr zu kaufen gibt. Caroline de Maigret und andere Gesichter des Hauses werden zu Gast sein und es wird durchgehend eine Fotoausstellung gezeigt.

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Damenmode

Chanel Frühjahr/Sommer 2018 – Die Transparenz der Natur

(Chanel Frühjahr/Sommer 2018; Bild: Olivier Saillant)

Wenn Karl Lagerfeld für Chanel seine großen Prêt-à-porter-Schauen im Grand Palais zeigt, schauen zuerst mal alle auf den Dekor der Schau. Die riesigen Schauen, die im März und Anfang Oktober stattfinden, setzen den Maßstab – ganz im Gegensatz zu den Couture-, Cruise- oder den Métiers-d’Art-Präsentationen, die in etwas kleinerem Rahmen und an wechselnden Standorten stattfinden. Diesmal, vielleicht ließ sich Lagerfeld während eines Ausfluges von seiner Ferienresidenz in Ramatuelle im Sommer inspirieren, ging es in die felsigen Schluchten und das glasklare Wasser der Verdonschlucht in der südfranzösischen Provence.

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News

Chanel Beauté eröffnete Boutique in der Königsallee 56 im SEVENS Düsseldorf

Chanel Beauté, Königsallee 56, Düsseldorf; Bild: Courtesy of Chanel

Es ist die zweite eigens für Kosmetik konzipierte Boutique in Deutschland, in der Chanel sein vollständiges Sortiment an Make-up, Pflege, Düften und erstmalig auch Sonnenbrillen anbietet. Nachdem das Konzept in Hamburg kombiniert mit Büchern über die Gründerin und das Haus Chanel, sowie limitierten Editionen seit nun mehr als einem Jahr erfolgreich läuft, ist das französische Label in der Metropole des Ruhrgebietes und der deutschen Modestadt gestartet, in der seit dem Zweiten Weltkrieg traditionell zweimal im Jahr die CPD, die wichtigste Ordermesse des deutschen Textileinzelhandels stattfindet.

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Beauty

Kristen Stewart ist das Gesicht der „Gabrielle Chanel“-Kampagne

(Kristen Stewart; Foto: Karim Sadli)

Nach fünfzehn Jahren und vielen Experimenten gibt es ab September den neuen Duft „Gabrielle Chanel“. Kurz vor Ferienende in Frankreich lüftet Chanel jetzt das Geheimnis des Gesichtes der Kampagne. Kristen Stewart, Schauspielerin und seit einigen Jahren Freundin und Muse des Hauses, wird die Frau verkörpern, die aus Sicht von Karl Lagerfeld für die heutige Chanel-Frau steht. Die Amerikanerin, die viele feminine aber auch roughe Komponenten hat, inspirierte den Designer bereits zu seiner „Paris in Rome“-Kollektion. Kristen Stewart steht für ein eigenständiges Frauenbild im wahren Leben, wie in ihren Rollen. Feministin, die sich Weiblichkeit zugesteht. Fotografiert hat sie der Fotograf Karim Sadli.

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Beauty

Chanel lanciert neuen Duft: „Gabrielle Chanel“

(Bild: Courtesy of Chanel)

„Ich habe gewählt, was ich sein wollte, und ich bin es.“ Gabrielle Chanel

Keine Frau hat die Mode so beeinflusst und zusätzlich noch die Emanzipationsgeschichte der Frauen im 20. Jahrhundert durchgehend begleitet und unterstützt wie Coco Chanel. Die kürzlich verstorbene Politikerin und französische Frauenrechtlerin Simone Veil wählte nicht zufällig lebenslang ein Chanel-Kostüm als eine Art Uniform der Bewegung eines ganzen Geschlechts.
Doch bevor Coco Chanel ihren Spitznamen erhielt, wurde sie 1883 als Gabrielle Bonheur Chanel in ärmlichen Verhältnissen geboren und musste sich, in einer Zeit, als es kaum möglich war, aus seiner Gesellschaftsschicht auszubrechen, ihren Namen und ihre Stellung erkämpfen. Doch ihre Kraft und ihr eiserner Wille machten sie und ihr Modehaus zu der Legende, die es heute ist. Nicht ganz unschuldig daran war ihre Duftrevolution, als sie 1921 gemeinsam mit Ernest Beaux das Parfum „Chanel Nº 5“ entwickele, das auch das Fundament zu den vielen Klassikern und der Kosmetikdiffusion legte.

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Haute Couture

Chanel Haute Couture Fall/Winter 2017 – Paris bleibt immer der Eiffelturm

(Chanel Haute Couture Fall/Winter; Dekor; Foto: Olivier Saillant)

Wenn Karl Lagerfeld während der Couture-Woche seine Herbst/Winter-Kollektion für das Haus Chanel zeigt, ist es ein wenig so, als wenn die sonst im rasanten Tempo agierende Modebranche kurz innehält und sich auf das besinnt, was den Kern dessen ausmacht, was man als „Haute Couture“ bzw. „die Wurzeln der Mode“ betiteln könnte.

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Shopeinrichtung

Trauminsel Capri – Chanels Sommerboutique

Kaum eine Destination in Italien verkörpert so einen Sehnsuchtsort, wie die vor Neapel gelegene Insel Capri. Neben der legendäreren Blauen Grotte ist Capri bekannt für seine Luxushotels und die Ursprünglichkeit, die einem in allen Winkeln begegnet.
Die „Hauptstadt“ der Insel, die gleichnamige Ortschaft Capri, erstreckt sich an den Hängen im zentralen Ostteil. Neben der Via Krupp, ein historischer Serpentinenpfad, den Ruinen der Villa Jovis, die schon der römische Kaiser Tiberius als seine Sommeresidenz nutzte, ist die legendäre Villa Malaparte eine der Sehenswürdigkeiten – spätestens seit der französisch-schweizerische Regisseur Jean-Luc Godard die vom New York Times Magazine zum „schönsten Haus der Welt“ gekürte Location für seinen Film „Le Mepris“ mit Brigitte Bardot und Michel Piccoli auswählte.

Viele italienische Adlige haben auf Capri ihre Feriendomizile und während der Sommermonate tummelt sich dort die klassische Gesellschaft. Capri ist, da es nie ein „Modeort“ war und so keine kurzfristigen Hypes erfuhr, traditionell und bietet herrliche Restaurants und Trattorien.
Die berühmten Capri-Sandalen, Parfums und Seifen von Carthusia und die wunderbaren Espadrilles von Zabattigli werden nach wie vor in traditionellen Manufakturen in Handarbeit gefertigt. Die meisten internationalen Designer haben auf der Insel eigene kleine Boutiquen, die wie urige Mikrokosmen in den alten Häusern gar nicht nach globalisierten Marken aussehen, sondern ein sehr persönliches Einkaufserlebnis bieten. Auch Chanel hat nun einen Platz gefunden, um die Saison auf Capri mit Shopping während der Ferien zu bereichern.

Traditionell gibt es einige Chanel-Boutiquen, die nur in den Wintersportorten wie Courchevel oder Megève geöffnet haben und einige Stores, die im Sommer in Saint-Tropez oder auch auf Saint Barth mit temporären Konzepten locken. Das Schöne dabei ist, dass sie immer wieder anders gestaltet sind und eine Quintessenz der Kollektionen präsentieren. Saint-Tropez lockt auch in diesem Jahr wieder mit seiner schönen Pool Villa gleich gegenüber der legendären Polizeistation, die jeder von uns aus den Louis de Funès Filmen „Der Gendarm von Saint-Tropez“ kennt.

Die Chanel-Boutique auf Capri ist wunderschön gelegen und „klein aber oho“, wie meine Großmutter gesagt hätte. Mit einer überwucherten Patio mit Blick auf das blaue Meer und die begrünten Felsen der Insel lädt sie schon vor dem Eintritt zum Verweilen ein. Das Interieur setzt einen kühlen Kontrast zum Umfeld und ist hell und freundlich grafisch-modern gehalten. Die gewischten Wände mit Sgraffito-Elementen erinnern an die römische Geschichte der Insel, natürlich gespickt mit allerlei Chanel-Symbolen, wie dem Löwen oder auch den berühmten Kamelien.
Neben der Sommerkollektion liegt der Schwerpunkt auf den Objekten und Accessoires aus der „Paris Cosmopolite“-Kollektion und natürlich den Chanel-Klassikern, wie der Gabrielle Bag, der 2.55 und Espadrilles.

Geöffnet ist die Chanel-Boutique in der Via Vittorio Emanuele 61 bis zum 30. September jeden Tag von 10 Uhr bis 20 Uhr. Dann zieht der wunderschöne Herbst auf der Insel ein und es wird wieder stiller. Eine Jahreszeit, in der es sich auf jeden Fall noch für einen Besuch lohnt – denn dann teilt man sich die Piazzetta nur mit den Einheimischen. Und nach Neapel sind es nur fünf Kilometer mit der Fähre …