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Und Gaultier schuf den Mann

2000 ‘Le rendez-vous’; ©Jean-Baptiste Mondino; Model: Samuele Riva

Vom 12. bis 15. Juni 2025 verwandelt Jean Paul Gaultier sein Couture-Haus in der Rue Saint-Martin in ein Museum der Männlichkeit. Die Ausstellung „And Gaultier Created Man: Le Male – Past, Present, Future“ feiert den ikonischen Herrenduft Le Male, der seit 1995 als Symbol einer neuen, queeren Maskulinität gilt.

Was einst wie ein modischer Tabubruch wirkte – ein Matrose im Korsett, ein Duft nach sauberem Lavendel und schwitzender Haut – wurde zum Klassiker. Le Male, komponiert von Francis Kurkdjian, brach mit traditionellen Vorstellungen von Herrendüften: süß, verführerisch, körperlich. Heute steht er für Offenheit, Diversität – und sinnliche Selbstermächtigung.

Die Ausstellung gliedert sich in drei Teile, angelehnt an die Struktur eines Parfums: Top Note, Heart Note und Bottom Note.
In der Top Note zeigt Gaultier seine Vision von Männlichkeit: inspiriert von Künstlern wie Cocteau, Genet oder Tom of Finland, jenseits starrer Geschlechterrollen. Die Heart Note ist ein sinnliches Erlebnis – mit übergroßen Flakons, locker room-Installationen und Duftskulpturen, die Besuchende umhüllen. Die Bottom Note richtet den Blick in die Zukunft: Werke von Künstler:innen wie Mahmoud Khaled oder Bashar Murad fügen politische Tiefe hinzu. Eine neue Generation queerer Kreativer setzt Gaultiers Vision fort – radikal, verspielt und frei.

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