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Paris Fashion Week

Paris Fashion Week

Wir gucken live die Hermès Damenmodenschau – Montag 09. März um 16.30 Uhr

Am Montag schaut die internationale Modepresse besonders gespannt auf die anstehende Modenschau des Pariser Traditionshauses Hermès. Der Grund hierfür ist die neue Designerin Nadège Vanhée-Cybulski, die ihr Debüt für die Herbst-Winter Saison 2015 gibt.
Wie ihre Vision der Hermès-Frau aussieht und welche Weichen sie für eine Veränderung der Ready-to-Wear stellt, interessiert nicht minder bei einem Luxuslabel, das zu den wenigen noch Familien geführten Unternehmen der Branche gehört und hinter deren Erfolgsgeheimnis so mancher Konzern gerne kommen würde.

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Paris Fashion Week

Hermès Autumn-Winter 2015: simpler Luxus

Hermes Fall Winter Homme Men 2015 2016
Bild: Hermès; PR

„Die Kunst beruht auf der Schlichtheit“, ist ein Zitat von Coco Chanel und genau das könnte ebenso Veronique Nichanians Grundsatz für die Männerkollektion von Hermès für Herbst-Winter 2015 gewesen sein. Das, was sie in dem Defilee im Palais de Tokyo in Paris zeigte, wendet sich an den Mann, dem Qualität wichtig ist und der mit beiden Beinen im Leben und im Job steht.

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Allgemein Paris Fashion Week

Chanel Haute Couture Printemps 2015 – The Rite of Spring

Am Dienstag zeigte Karl Lagerfeld traditionell seine Haute Couture für Chanel im Grand Palais. Immer heiß erwartet bei den Chanel-Schauen: die Dekoration und die meist in Monate langer Vorarbeit gebauten Settings.
Diesmal ein dem Jardin du Plantes oder Londoner Crystal Palace inspiriertes Gewächshaus, das unter der Rotunde des gigantischen Grand Palais wie ein Haus im Haus wirkte.

Bei Karl Lagerfeld klingt immer alles sehr einfach: Es ist Frühling und da liegt auf der Hand, dass wir uns an Blumen und an der sprießenden Natur erfreuen. Naja, bei Chanel ist immer alles etwas raffinierter und verspielter und die Philosophie geht wesentlich tiefer: Bevor tausenderlei Blüten auf Kleidern erstrahlen, laufen die Ateliers auf Hochtouren, um diese Fantasie umzusetzen. Eines sei vorausgeschickt – besonders Maison Lemarié, zuständig für die Federstickereien, war mit seinen Handwerkern diesmal besonders stark gefordert.
Das sämtliche Pflanzen auf neutralem weißen Untergrund präsentiert werden, liegt sicherlich nicht nur daran, dass vor dem Frühling der Winter ist und darauf wie eine grundierte Leinwand die Farben erblühen können. Weiß ist die Farbe von Papier und sämtliche Blüten, Blätter und Büsche sind genau aus diesem in einer Art Scherenschnitt-Technik in wochenlanger Kleinarbeit ausgeschnitten worden.

In der Manier des Malers Douanier Rousseau, der das Naive in den Impressionismus brachte, ist zunächst nur weiß-gestaltete Flora zu sehen. Damit nicht nur die Modenschau beginnt, sondern auch eine Verwandlung stattfinden kann, die final zur Blüte führt, wird zuvor Baptiste Giabiconi in einem „Le Prince Jardinier“-Outfit mit Strohhut und grüner Chanel-Gießkanne in das Rund des Catwalks geschickt. Giabiconi löst durch angedeutetes Wässern eine wunderbare Mechanik aus, die bunte exotische und surreale Blumen sprießen lässt: starkfarbig und wie bunte Kleckse in den Träumen des Couturiers.

Haute Couture zeigt das, was die Kundinnen später im Salon bestellen. Schon die ersten zehn Durchgänge haben mit Sicherheit nicht nur die Herzen der Stammkundinnen höher schlagen lassen, sondern auch die “ Blocs de Commande“ des Hauses mit Orders füllen.
Auffallend sind die ausgestellten, taillierten Jacken zu A-Röcken in Sorbet Tweeds, orange-, azur-, zitronen- und mangofarbige Loups mit Chiffonfalten in korrespondieren Farben. Die Kollektion wirkt durch eine fast nahtlose Verarbeitung (eine Spezialität der Couture), farblich passenden Knöpfen, kleinen, aus dem Stoff herausgearbeiteten Schleifen-, Spaten- oder vom Hals entfernten Krägen äußerst pur. Die Formen der Blüten dienten auch als Inspiration für die Silhouetten: Kuppelröcke und schwingende, leicht ausgestellte Formen überwiegen. Klassische Chanel-Jacken in verkürzter Form deuten die Hauptschwerpunkte der Kollektion an, die dann in allen weiteren Modellen auf die Spitze getrieben wird. Es geht um die extreme Betonung der weiblichen Taille, die durch die meisten Säume der Oberteile betont werden. Grafische oder extrem bauschige „Ballerina Röcke“ betonen das Schweben der femininen Silhouette.
Dazu große drapierte Hüte aus Gazar-Tüll, die an einen Sommernachtstraum erinnern – sie wirken zu den klaren Kostümen wie märchenhafte Kopfbedeckungen. Überhaupt wird mit den extremen Gegensätzen von Klarheit und fast übertriebener Romantik gespielt …

Die Füße stecken in schwarzen „Peter Pan“-strumpfartigen Schuhen, die in den Hintergrund als Accessoire treten und die Funktion des Blumenstängels in der Natur übernehmen. Sie geben einen festen Halt für die fantastischen Gebilde, die mit üppigen Farben die Fröhlichkeit des Frühlings und des Sommers verkünden.
Wie bunte Farbtupfer bewegen sich die Models durch das Grand Palais – jeder Durchgang ist anders. Mal tragen sie zu schlichten Kleidern, die aber komplett aus nachgestickten transparenten Stoffen bestehen oder aus tausenderlei gefälteltem und plissierten Gazar oder Chiffon, gestrickte, mit Hunderten Stoffblättern applizierte Cloche-Mützen. Dazu werden ganze „Blütenblätter“-Schleier wie Blumenteppiche über das Haar gelegt.
Aus allen Kleidern scheint etwas herauszuwachsen: Mal Ärmel, die wie Pompons aus Blütenbouquets bestehen, mal ein ganzer Flor, der als Bahn ein roséfarbenes Infantinnen-Kleid überwuchert zu haben scheint. Toques sitzen wie Helme einer ganzen Feen-Armee auf den Köpfen zu Mänteln, die wie aus Lampion gefälteltem Papier wirken und wie ein gigantisches Origami-Kunstwerk erscheinen.

Man kann die ganze Farbpalette genauso wenig erfassen, wie es auch in der Natur den fauvistischen Farbsturm neben zarten Pastellfarben gibt. Alle Abstufungen von Rosé- und Pink-Tönen sind ebenso vertreten, wie feuriges Klatschmohn-Rot oder alle Farbabstufungen von holländischen Tulpen-Porträts aus dem sechzehnten Jahrhundert.
Selbst Chanels Lieblingsfarbe wirkt gar nicht aggressiv oder stört die Zartheit der Natur. Im Gegenteil: Das Schwarz wird von Lagerfeld durch das Aufblitzen von flächigen Blüten oder Handschuhen mit orangefarbenen Blumen renaturiert – die Natur kennt bei ihm keine Grenzen.

Höhepunkt des romantischen Frühlingserwachens, das auf die Urinstinkte der Weiblichkeit und der Femininität setzt, ist eine Braut, die zu ihrer mit Tausenden kleinen Bergkristallen gestickten Tunika einen Rock und eine üppige Schleppe trägt. Die Tunika lässt den schönsten Tag im Leben einer Frau wie aus einem üppigen Blumen-Wasserfall erscheinen. Dazu trägt die Braut einen Hut, der sie in die Wolken entschwinden lässt. Begleitet wird sie von schönen Gärtnern mit exotisch wirkenden Bouquets.

Die Natur in ihren unendlichen Farben und Formen, die Schönheit des Frühlings, das Vertrauen in die Zukunft und die Weiblichkeit, dazu die Haute Couture, die wie ein Stoff gewordener Luxustraum wirkt, der von Zauberhand geschaffen wird – Karl Lagerfeld spielt alle Akkorde durch, die fernab von Fashion Business und Prêt-à-porter oder gar Alltagskleidung liegen und gibt das, was Diana Vreeland einmal in ihrem Zitat ausdrückte „Man muss das den Menschen bieten, von dem sie noch nicht einmal zu träumen wagen“.
Genau das lässt diese Chanel-Couture wahr werden: Die Natur holt sich das zurück, was uns der Alltag manchmal vergessen lässt.
Im Schutze des Grand Palais hat Lagerfeld schon jetzt ein zauberhaftes Frühlingsfest erblühen lassen. Die Kollektion ist Chanels Hommage an die Natur und ein Farbrausch par excellence – in der Couture sind eben Träume Realität.

Als Coco Chanel im Mai 1913 in der skandalumwitterten Premiere von Igor Strawinskys „Le sacre de Printemps“ (Englisch: The Rite of Spring) gesessen hat und die Kritiker es als orgiastischen Rausch der Natur tadelten, hat sie sich bestimmt nicht träumen lassen, dass in ihrem Haus auch noch über ein Jahrhundert danach ihre Mode so fulminant erblüht und ihren Namen in die Zukunft trägt …

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Schichtweise: Dries Van Noten

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Bilder: Dries Van Noten

Antwerpen, Paris? Paris, Antwerpen! – Ihr ahnt es sicherlich schon, von keinem Geringeren als Dries Van Noten ist die Rede. Belgiens everlasting Wunderkind (Obacht: Ich bin immer begeistert von seinen Kollektionen und gewähre keinerlei Objektivitätsgarantie.) hat diese Saison den Lagenlook perfektioniert.

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Louis Vuitton Homme Automne-Hiver 2015-2016 – Hommage to Christopher Nemeth

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Bild: Louis Vuitton

Bei Louis Vuitton ist die Herrenkollektion für den nächsten Winter so etwas wie eine geschlossene Veranstaltung. Kim Jones, als Artistic Director verantwortlich für die Männerlinie des Hauses, geht das Wagnis aber auch die Konsequenz ein, seine gesamte Kollektion einer Richtung und einem Thema zu widmen. Dadurch, dass nicht für jeden Trend und für Geschmack etwas dabei ist, präsentiert Jones eine sehr harmonische, in sich geschlossene Kollektion, die man eher wie eine sehr tragbare und luxuriöse Kunstinstallation sehen sollte.
Alle Looks und Accessoires sind dem vor fünf Jahren gestorbenem Londoner Künstler Christopher Nemeth gewidmet. Jones muss tief von ihm geprägt sein, dass er eine solch fulminante Hommage an Nemeth startet. Kleidung als freier Künstler zu sehen, ist eine Grundphilosophie von Nemeth. Natürlich wird das in Jones‘ Interpretation für Vuitton nicht ganz so ernst genommen und so ist in den Grundformen eher eine klassisch-sportliche Kollektion zu sehen, die als eine Art Leinwand genutzt wird.

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Livestream: Wir gucken die Hermès Männermodenschau – Samstag, 24.Januar 2015, 20 Uhr

Ein besonderer Moment im Kalender der Pariser Männermodeschauen ist in jeder Saison das Defilee von Hermès. Véronique Nichanian ist seit über 25 Jahren für die Herrenlinien im Haus verantwortlich und hat es kontinuierlich geschafft, den Hermès-Stil zu perfektionieren und das Handwerk immer mehr in die Konfektion einzubinden …

Eigene Stoffentwicklungen und raffinierte Lederverarbeitung, die Kernkompetenz von Hermès, gehören ebenso zu ihrer Arbeit, wie immer wieder Kleidungsstücke zu kreieren, die jenseits von Trends liegen und eindeutig in die Kategorie ‚Stil‘ einzuordnen sind.
< Der Stream startet am Samstag, den 24. Januar um 20 Uhr. Bis es so weit ist, kann man verfolgen auf www.hermes.com/defile#hermeshomme verfolgen, ob die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen – illustriert von Damien Florébert Cuypers.

Allgemein Paris Fashion Week

Louis Vuitton Men Fall 2015 – Donnerstag, 14:30 Uhr #LVLive

Am Donnerstag gibt es zum Mittag Louis Vuitton: ab 14:30 Uhr streamen wir live aus Paris die Männerschau des französischen Labels. Wir sind, wie immer, auf die Kollektion von Kim Jones gespannt – nicht zuletzt, weil der Brite zu unseren Lieblinsgdesignern gehört.
Ab in die virtuelle Frontrow, liebe LeserInnen, wir freuen uns, gucken mit euch und wünschen viel Spaß!
Der Stream startet automatisch um 14:30 Uhr. Sollte es Probleme geben – kein Problem: Die Schau lässt sich alternativ auch auf louisvuitton.com verfolgen!

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Hermès Spring-Summer 2015 – Pure Féminité

Christophe Lemaire
Christophe Lemaire; Bild: Hermès

Wir haben es per Livestream auf Horstson verfolgen können, was Christophe Lemaire in seiner letzten Kollektion für die kommende Frühjahr-Sommer Saison 2015 in der Orangerie im Jardin du Luxembourg zeigte. Was der sympathische Designer keineswegs zu sein scheint, ist in Abschiedsstimmung, denn die Kollektion zählt zu einer seiner stärksten und den Highlights der vergangenen Pariser Fashion Week.
Hermès‘ Prêt-à-porter unterwirft sich nie irgendwelchen Trends oder Tendenzen, sondern ist ganz mit dem Qualitätsempfinden und dem ‚Sophisticated Style‘ des Hauses verbunden. Leitfaden jeder Hermès Kollektion scheint die Schlichtheit in aufwendigster Verarbeitung, Materialrafinesse in jedem Detail und Kompromisslosigkeit bei der Auswahl von Stoffen und Leder in Verbindung mit Seide zu sein …

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Peter’s Cutting – Miss you! Jean Paul Gaultier!

Eigentlich wäre es die Stelle gewesen, wo wir über die nächste Frühjahrskollektion von Jean Paul Gaultier berichtet hätten. Von der Kollektion wird in diesem Bericht auch die Rede sein und am Ende des Artikels kann man sie sich auch komplett ansehen, aber es ist die letzte Prêt-à-porter Kollektion eines Genies, der die Konsequenzen daraus zieht, dass die zunehmende „Konzernisierung“ den kleineren Modelabels immer mehr die Luft abschnürt und der Rhythmus der Kollektionen immer schneller wird. Linien, Themen und besondere Techniken zu entwickeln ist nur noch Häusern möglich, die über eine riesige Staff verfügen und der Vertrieb über Monostores ist intensiv und kapitalaufwendig. Die Firma um Gaultier hat nicht das Kapital, weltweit Monostores zu eröffnen. Gaultier stammt aus einer Zeit, als Multibrandstores seine Kollektionen neben Montana, Mugler oder Piazza Sempione hängten und Kundinnen sich individuell ihre Looks zusammenstellten …

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Boulevard Chanel – Manifestation „Ladies first“ au Grand Palais

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Bild: Olivier Saillant

Ein ganzer Boulevard Haussmann, aufgebaut mit allen Details – wen wundert es bei Chanel? Karl Lagerfeld ist einer der letzten Entertainer der Modebranche, die es noch schaffen, uns träumen zu lassen und genau das aus der Mode herauskitzelt, wofür sie eigentlich steht, nämlich Humor und Extravaganz. Eine Firma, die wie in früheren Zeiten das Geld in seine Visitenkarten reinvestiert – und das sind die Chanel Schauen nun wirklich in exquisitester Form. Selbst die Geranie im Blumentopf der Concierge wurde nicht vergessen und es gibt sogar zwei Zebrastreifen. Das Grand Palais wurde einfach wie bei Jules Verne darüber gestülpt. Trompe-l’œil à la Chanel …

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