Bei Chanel stehen hinter Karl Lagerfeld einige starke Frauen, die sich um die Bereiche kümmern, die bei den acht Kollektionen (sechs davon werden auf Schauen vorgeführt), umfangreiche Betreuung benötigen.
Interieur
Neben diversen Oligarchen fallen mir ad hoc nur eine Handvoll potenzielle Kunden für die Möbel-Kollektion der Zwillingsbrüder Simon und Nikolai Haas für Versace Home ein. Allen voran natürlich Harald Glööcker, was den amerikanischen Designern allerdings nicht gerecht wird, arbeiten sie doch sonst mit Größen wie Peter Marino und Lady Gaga zusammen.
Daher hier auch zur Einstimmung auf weitere Möbel der Haas Brothers ein wirklich schönes Video, wo deutlich wird, wie viel Arbeit, Energie, Kreativität und unglaubliche Handwerkskunst hinter einem doch eher irritierenden Möbelstück wie obigen Sessel, der den tollen Namen „Donatella Chair“ trägt, steckt:
Modeschätze – Architectural Digest besucht 1979 Yves Saint Laurent
Posted on 20. März 2013Manchmal findet man in seinen Archiven beim Aufräumen die tollsten Sachen. Ein solches Beispiel ist der Besuch des Teams des amerikanischen Architectural Digest 1979 in der Wohnung des französischen Modeschöpfers Yves Saint Laurent. Nach dem Tode von Yves Saint Laurent wurde, bevor in mehreren spektakulären Auktionen das Interieur und die Kunstsammlungen aus diesem Appartement verkauft wurden, weltweit die Photos der Räumlichkeiten veröffentlicht. Allerdings hatte auf diesen Photos Saint Laurents Wohnung ein völlig anderes Gesicht – 1979 hatte die Wohnung noch einen stärkeren Wohncharakter und auch viel mehr vom Zeitgeist der Endsiebziger.

Bild: Tai Ping
Sie machen unvergleichliche Teppichkollektionen aber auch Maßanfertigungen für Yachten, Hotels und die bedeutendsten Interieur-Projekte der Welt – die Firma Tai Ping mit Stammsitz in Hongkong und ihrem europäischem Headquarter in Paris.
Karl Lagerfeld zeigte eine ganze Haute Couture Schau für Chanel, auf einem extra für das Grand Palais gefertigten weißen Teppich mit den Initialen der Gründerin in der Mitte und wenn man in der Bar des Hôtel Plaza Athénée in Paris einen Drink nimmt, traut man seinen Augen nicht – man denkt, dass man auf einem Mosaikfußboden sitzt, dabei ist es auch ein Teppich der berühmten Manufaktur. Auf der Yacht „Eclipse“ von Roman Abramowitsch wandelt man genau so über die Traumböden, wie im Mandarin Oriental oder beim Juwelenkauf bei Van Cleef & Arpels.
Bei Inneneinrichtern ist immer besonders interessant, wie sie eigentlich selbst eingerichtet sind. Manche ziehen ihren Arbeitsstil einfach durch und die eigenen vier Wände gleichen den Kundenaufträgen, andere wohnen total gegensätzlich zu ihren Projekten.
Der britische Designer Ashley Hicks wurde 1963 als Sohn der Interieur-Legende David Hicks geboren und hatte es doppelt schwer. Einmal musste er sich seine eigene Stilistik erkämpfen, da am Anfang alle dachten, er müsste eigentlich die Linie seines Vaters fortsetzen. Zum anderen hatte er eigentlich auch mehr Freude daran, Produkte, besonders Möbel, zu designen.
Schon lange fielen uns die Mailänder Interieurdesigner Britt Moran und Emiliano Salci auf. Seit ein paar Jahren sieht man immer wieder ihre Wohnungen, Hotel- oder Boutique-Projekte in internationalen Wohnzeitschriften wie AD, Wallpaper oder Maison Française.
Besonders zeichnet sie aus, dass sie nicht wie viele Inneneinrichter Interieurs schaffen, die wie aus einem Guss wirken und in immer der gleichen Stilistik arbeiten. Ihre Wohnungen sehen nicht aus wie gehobene Hotelsuiten oder Oligarchen-Villen. Selbst wenn sie ein Hotel einrichten, mischen sie Vergangenheit und Zeitgeist auf gekonnte Weise zusammen.
Wie sich die Zeiten doch ändern – vor ziemlich genau 22 Jahren telefonierte Peter mit einem jungen Schuhdesigner, der sich gerade erst durchgerungen hat, mit einer kleinen Schuhkollektion selbstständig zu machen und in seinem kleinen Atelier in der 19, Rue Jean-Jacques Rousseau Schuhe entwarf, die Jahre später in die Geschichte eingingen. Dieser junge Designer hieß Christian Louboutin und stand, was damals nur zu erahnen war, vor seinem großen Durchbruch – seine Schuhe sind mittlerweile zum Synonym des Luxus-Schuhes für die Frau geworden und selbst Männer, die nicht vom Fach sind, wissen eine rote Sohle zu dechiffrieren.
Bild: Cire Trudon
Cire Trudon, die französische Kerzenmanufaktur, die seit 1643 von Hand ihre Kerzen und Duftkerzen fertigt, ist bekannt für seine außergewöhnlichen, auf jahrhundertealten Rezepten basierenden Duftwelten.
Die Gläser werden in venezianischen Glasmanufakturen mundgeblasen und wir haben euch ja schon einige der tollen 19 Sorten vorgestellt. Nun gibt es immer wieder auch mal eine Sonderedition oder wie in diesem Fall als Kooperation mit der französischen Trend-Designerin Yaz Bukey. Die türkisch-ägyptische Prinzessin entwickelte eine ganz eigene Interpretation der klassischen Duftkerze und ließ sich dabei von Popmusik der 80er Jahre und der Comic Figuren inspirieren. Es entstand ein ungewöhnlich spannender Duft, der mich daran erinnert, wie es in einer neuen lang ersehnten, hübschen Handtasche riecht, wenn man sie das erste Mal öffnet. Superinteressant und angenehm träumerisch, mit einer Spur von Ledrigkeit.

Andrée Putman. Courtesy of the Putman Studio.
Am 19. Januar verstarb mit der 1925 in Paris geborenen Andrée Putman eine der großen Damen der Innenarchitektur und des Designs. Sie war stilprägend für eine ganze Generation von Designern wie zum Beispiel Philippe Starck. Auch mich hat sie ungeheuer beeinflusst – deswegen möchte ich ihr das heutige Cutting widmen.
Schon der Beginn ihrer Karriere war vielfältig, denn die waschechte Pariserin startete als Journalistin des Modemagazins „Elle“. Ihre große Liebe galt aber schon damals dem Produktdesign und sie entwarf daher eine Kollektion von Haushaltsartikeln für die damals sehr angesagte Kaufhauskette Prisunic. Diese Entwürfe standen damals für demokratisches Design, das für jeden erschwinglich sein sollte.
Nachdem man in den letzten Wochen schon fast das befremdende Gefühl hatte, dass es ruhig um Karl Lagerfeld wird (wenn wir von der Chanel Haute Couture Show, diversen Stops der „Little Black Jacket“ Ausstellung, einer Kooperation mit Fossil und der “Art et Métiers” Kollektion Paris-Edimbourg allein in den letzten 2 Monaten mal absehen), überrascht uns der Designer nun mit einer Zusammenarbeit mit dem Möbelhersteller Cassina – und das ist sogar ein Premiere: zum ersten Mal arbeitet er mit einem Möbellabel zusammen und rückt unter dem Motto „AN AUTHENTIC EYE ON THE CASSINA COLLECTIONS“ die Cassina Klassiker ins rechte Licht.
„Karl Lagerfelds Auge für Authentisches unterstreicht die besonderen Eigenschaften der Cassina Produkte. Jedes Foto betont eine Silhouette, wie z.B. die Eleganz einer besonderen Oberfläche, den Luxus eines Details und die Verführungskunst von Materialien“, so Gianluca Armento, Brand Director von Cassina über die Zusammenarbeit mit Lagerfeld.
Während ich recherchiere, ob es wirklich noch keine Zusammenarbeit mit einem anderen Möbelhersteller und Lagerfeld gab, empfehle ich, die nächsten 1:13 Minuten folgendes Video anzuschauen, wo man sich einige Eindrücke vom Shooting in Lagerfelds Bibliothek verschaffen kann:
Die Bilder werden übrigens vom 31.Januar bis zum 10.März 2013 im Pariser Cassina Showroom präsentiert.
