Foto: Courtesy of Barbour
Es gibt Kooperationen, die klingen nach Marketing – und dann gibt es jene, die einfach Sinn ergeben. Levi’s und Barbour, zwei Häuser, die gemeinsam mehr als 170 Jahre Erfahrung in Stoff, Schweiß und Geduld verkörpern, haben beschlossen, sich gegenseitig die Hand zu reichen. Oder besser: den Ärmel.
Ab dem 30. Oktober 2025 gibt es die gemeinsame Kollektion – Denim trifft Wachs, Kalifornien trifft Nordengland, Sonne trifft Dauerregen. Es ist weniger eine modische Sensation als eine Art textile Versöhnung der Gegensätze.
Auf der einen Seite Levi’s, die Jeans aller Jeans, brachte die Goldgräber zum Funkeln. Andererseits dann Barbour, die Wachsjacke der Wachsjacken, hielt britische Landlords und Dackel im Regen warm. Jetzt verschmelzen sie – in einer Kollektion, die sich zwischen Werkstatt, Atelier und Feldweg bewegt.

Foto: Courtesy of Barbour
Die Designer nennen das eine Feier des „10.000-Stunden-Prinzips“. Man könnte auch sagen: Es geht um die Kunst des Dranbleibens. Statt Models mit Fönfrisuren sieht man in der Kampagne echte Handwerker – Menschen, die mit Holz, Ton oder Metall arbeiten. Einer baut Lautsprecher, eine andere Keramik. Alle eint, was heute selten geworden ist: Hingabe.
Und genau das spürt man in den Stücken. Da ist die Spey Wax Jacket in Tabakbraun – robust, charmant, fast schon aristokratisch – und daneben eine dunkle Denim-Variante mit Pleats und Western-Anleihen. Man trägt sie nicht, um gesehen zu werden. Man trägt sie, weil man sie tragen will.
Natürlich gibt es auch eine „Re-Loved“-Linie – Vintage-Levi’s werden mit Barbour-Stoffen veredelt, aus abgetragenem Denim werden Patchworkjacken, aus alten 501-Jeans kleine Kunstwerke des Gebrauchs. Alles riecht ein bisschen nach Abenteuer, Werkbank und Geschichte.
Barbours Menswear-Direktor Ian Bergin bringt es dann ganz trocken auf den Punkt: „Die Designs sind zurückhaltend, aber selbstbewusst.“ Man könnte auch sagen, dass es sich um Mode für Menschen handelt, die nichts beweisen müssen.

Foto: Courtesy of Barbour
Ab Ende Oktober gibt’s die Hauptkollektion zu kaufen, ab 20. November 2025 die „Re-Loved“-Serie – in London, Tokio und online. Das Schönste daran ist dann vielleicht, dass beide Marken zeigen, dass das wahre Luxusgut unserer Zeit nicht Neuheit ist, sondern Beständigkeit.

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