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Jean Paul Gaultier verzichtet zukünftig auf den Einsatz von Pelz

Die Fakten sind hinlänglich bekannt: Ein Großteil der Pelze, die in der Modeindustrie verwertet werden, stammen von Pelzfarmen. Dort werden Tiere in engen Käfigen gehalten und mit grausamen Methoden getötet, die den Pelz nicht beschädigen sollen – wie Vergasung oder Stromschläge. Hinzu kommt, dass bei der Pelzverarbeitung Chemikalien zum Einsatz kommen, welche die Umwelt schwer belasten und die Gesundheit der Menschen gefährden können. Dennoch reichen nur wenige Minuten in einer x-beliebigen Fußgängerzone und einem begegnet Pelz in allen Formen und Farben: Als Bommel auf Mützen, als Kapuzenbesatz, als Jacke, Mantel, Handschuh und – erst gestern gesehen – als Muff, was mich bei 11° C in Hamburg irritiert hat, wobei der Einsatz von Pelz eh nicht immer zum Wärmen dient, sondern größtenteils als Dekor. Diejenigen, die Pelz tragen, zucken vermutlich bei folgenden News nur mit den Schultern: Jean Paul Gaultier kündigte am Wochenende live im französischen Fernsehen an, für seine künftigen Kollektionen keinen Pelz mehr zu nutzen, wie PETA mitteilte. Er räumte ein, die Art und Weise, wie Tiere ihres Pelzes wegen getötet werden, sei „absolut furchtbar“.

Freuen dürften sich hingegen die Aktivisten der Tierrechtsorganisation PETA, die Jean Paul Gaultier schon seit Jahren das Leben schwer gemacht hat. So enterten 2002 PETA-Unterstützer den Laufsteg des Designers. Auch Gaultiers Boutique in Paris wurde 2006 unter Anleitung von PETA-Gründerin Ingrid Newkirk gestürmt.
Nun folgt Jean Paul Gaultier dem Beispiel von Designern wie Armani, Versace, Ralph Lauren, Vivienne Westwood, John Galliano und vielen weiteren Designern und streicht Pelz aus seinen Kollektionen. Allerdings ist diese Entscheidung eher von symbolischem Wert: 2014 gab Jean Paul Gaultier bekannt, seine Prêt-à-porter-Sparte einzustellen und sein Hauptaugenmerk auf seine Haut-Couture-Linie, Parfum und Kooperationen zu richten. Klar, Pelz kam in Gaultiers Haute Couture immer vor, aber der Käuferkreis ist für derlei Entwürfe äußerst eingeschränkt. Trotzdem ist es natürlich eine gute Nachricht, die vielleicht von anderen Häusern als gutes Beispiel genommen wird …

  • fred
    14. November 2018 at 10:49

    Pelz war schon immer schlimm und eklig. Auch schon lange vor dem grossen prstigeträchtigen Verzicht. Es war immer schon Tiermord. Wer jetzt grosszügig verzichtet, der rettet damit nicht die Welt. Hier geht es ums Denken. Wer klar denken konnte, hat sich schon immer gegen Pelz entschieden. Die Augen werden einem doch nicht erst durch die Kampagnen geöffnet. Pelz ist für mich was vom widerlichsten, was es gibt. Pelz sieht unglaublich schön aus, das gebe ich natürlich zu. Aber das Leben hat für mich Vorrang. Man darf ein Lebewesen nicht umbringen, wegen seinem Fell. Es gehört mir einfach nicht. Es gehört jemand anderem. Ebenso sollten demnächst alle Formen von exotischem Leder verboten werden. Es ist schluchtweg widerlich eine tote Schlange am abgehungerten Ärmchen zu tragen.

  • Monsieur Didier
    14. November 2018 at 21:23

    …sehr schön, dass Herr Gaultier nach 30 Jahren auch mal auf den Trichter kommt…
    Huz ab…
    aber bitte ohne Pelzbommel…!!!