Foto: © Kristen Pelou
Es gibt Häuser, die dekorieren zu Weihnachten ein paar Tannenzweige. Und es gibt Dior, wo die Adventszeit offenbar ein Anlass ist, die Realität kurz auszusetzen. Schon seit dem 14. November trägt 30 Montaigne jedenfalls ein Accessoire, das selbst die mutigeren Weihnachtsmärkte erröten lassen dürfte: ein gigantisches Glücksrad, übersät mit all den Dior-Zutaten, die man schon aus sicherer Entfernung erkennt – Blüten, Sterne, Schmetterlinge, Talisman-Träumereien. Ein „Wheel of Fortune“, das aussieht, als hätte jemand das Archiv des Hauses durch einen Kaleidoskopfilter geschickt. (Die Inspiration dazu kommt übrigens vom „Carrousel des Rêves“ in New York. Dior denkt global, selbst wenn es dekoriert …)
Die Fenster wiederum haben sich an italienischen „Luminaries“ orientiert – alles leuchtet, glüht und funkelt. Dazwischen tauchen Dior-Motive auf: der Medaillonstuhl, ein Parfümkiosk, Miniaturversionen von Pont Alexandre-III und Granville.
In der Boutique steht ein Weihnachtsbaum, der eher an ein Dior-Museums-Diorama erinnert als an eine botanische Lebensform. Statt Kugeln hängen Miniatur-Barjacken und Miniversionen des Junon-Kleids daran – als hätten die Couture-Ikonen beschlossen, dieses Jahr selbst Baumschmuck zu spielen. Drumherum kleine, poetische Inszenierungen der 2026er Cruise-Modelle, die wirken, als würde die Mode versuchen, mit dem Baum um Aufmerksamkeit zu konkurrieren.

Presentation of the XMas 2025 decorations at the Dior store on avenue Montaigne in Paris, France – Photo © Kristen Pelou
Der Garten schmückt sich mit einem Pegasus und leuchtenden Schneekugeln – Motive, die irgendwo zwischen Märchenbild und winterlichem Augenzwinkern liegen. Im Wintergarten setzen weitere, sorgfältig arrangierte Weihnachtsbäume dieses Spiel fort und verwandeln den Raum in eine sanft schimmernde Festtagskulisse.
So entsteht bei 30 Montaigne ein winterliches Schauspiel, das weniger auf lautstarke Festtagsstimmung zielt, sondern vielmehr die eigene Geschichte in ein neues, lichtdurchwirktes Gewand kleidet – mit Symbolen, Fantasie und einem Hauch digitalem Zauber. Paris ist also aktuell um eine Attraktion reicher …

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