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Prada ruft Richtung Venedig

(The Boat is Leaking. The Captain Lied; Fondazione Prada Venezia; Bild: Courtesy of Fondazione Prada)

Dass ich schnellstmöglich nach Venedig muss, steht nun wirklich fest: Die Kunst-Biennale möchte ich unbedingt, unbedingt sehen und kann daher kaum noch still stehen. Gefühlt jeder spricht über den deutschen Pavillon, klar, auch und gerade über die Auszeichnung mit dem Goldenen Löwen. Wie oder vielmehr wo ich einen Besuch anvisieren kann, steht noch in den Sternen. Erstmal geht es an den Comer See, ein paar Wochen später nach Florenz – ich bin schon hektisch am hin- und herjonglieren, vielleicht lässt sich bei den Arbeitsaufenthalten ein kurzer Quick Stop in der Lagunenstadt einlegen.

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Hui, Hui, Helmut!

(Mario Testino; Vogue Italia, Paris, 2000 © Mario Testino; www.mariotestino.com)

Wann immer ich in Berlin zugegen bin, versuche ich immer auch einen kurzen Stopp bei der Helmut Newton Stiftung einzulegen. Da muss man einfach gewesen sein, kein Witz. Ich kann mich noch bestens an meinen allerersten Besuch erinnern, damals sind mir fast die Augen aus dem Kopf gekullert: Schöne Körper, Nacktheit, Mode – alles ganz ästhetisch. Fortan sah ich überall potentielle Nachmacherfotografen, studierte die ikonischen Modestrecken Newtons oder war auf Krawall gebürstet à la „na, XYZ hat aber mit Sicherheit abgekupfert“!
Einer, der sein ganz eigenes Ding gemacht hat und von mir bei Ausstellungen mindestens genauso häufig wie bei Newton frequentiert wird, ist der Peruaner Mario Testino. Eben dieser zeigt jetzt in der Berliner Helmut Newton Stiftung, welch Ehre, juhu. Denn: die wenigsten wissen, dass die Stiftung parallel zu den Werken Newtons, auch anderen Fotografen ein Forum bieten – Newton selbst hatte dies bei der Gründung seiner Stiftung im Jahr 2003 verfügt, vielmehr festgelegt. Am 2. Juni eröffnet nun die Ausstellung „Mario Testino. Undressed / Helmut Newton. Unseen / Jean Pigozzi. Pool Party“.

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Enjoy Your Life! Die Juergen Teller Ausstellung

(‚Juergen Teller’s Renegade Eye‘ published online April 2015 (Shot during Kayne West T magazine shoot); Bild: Juergen Teller)

Die Bundeskunsthalle in Berlin widmet jetzt einem der international bekanntesten deutschen Fotografen mit „Enjoy Your Life!“ eine große Werkschau, die zumindest vom Facettenreichtum beispielhaft für die rasante Entwicklung und ästhetischen Wandel steht und dessen Werk ein tolles Zeitdokument ist. Juergen Teller, meist in Sporthose, Turnschuhen und T-Shirt unterwegs, lebt und arbeitet in London. Teller ist dafür verantwortlich, dass heute fränkische Schrankwände und kleinbürgerliche Wohnstuben durchaus mit Luxus-Prêt-à-porter in Verbindung gebracht werden und auch in den angesagtesten Galerien von Los Angeles bis Peking ihren Auftritt haben können.

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„Christian Dior – Couturier du Rêve“ – Die Dior-Ausstellung im Musée des Arts décoratifs Paris

Christian Dior 1957 at Château de la Colle Noire, Tony Armstrong Jones; Bild: ® Christian Dior Museum / Dior Archives; PR

Eigentlich hat man sich schon gefragt, warum es zum 70-jährigen Bestehen von Dior, also eines der bedeutendsten Pariser Modehäuser, keine große Retrospektive gibt – werden doch solche Jubiläen in der Modebranche immer seltener. Doch vor wenigen Tagen kam dann die Meldung rein, dass immerhin ein Staatsmuseum, das Musée des Arts décoratifs, das sich im altehrwürdigen Louvre in Paris befindet, ab dem 05. Juli, also pünktlich zu den Couture Schauen für den nächsten Winter, die größte und umfangreichste Ausstellung, die alle Bereiche des Hauses Dior zeigen wird, eröffnet.
Die Ausstellung wird alles bisher dagewesene in den Schatten stellen. Unter dem Titel „Christian Dior – Couturier du Rêve“, was sich mit „Modemacher der Träume“ übersetzen lässt, wird es, im Gegensatz zur spektakulären Ausstellung 1987, nicht nur um die Jahre 1947 bis 1957 gehen, in denen Christian Dior den Grundstein des Hauses legte. Vielmehr präsentiert „Christian Dior – Couturier du Rêve“ auf der gesamten Fläche des Musée des Arts décoratifs die komplette Kreation des Hauses Dior.

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Kunst hoch drei: König Galerie Berlin

Anselm Reyle, Michaela Meise und Jose Dávila – Pünktlich zum Gallery Weekend Berlin eröffnet die König Galerie drei große Einzelausstellungen und lockt zudem in den Garten von St. Agnes. Im Hauptraum der Kirche zeigt der Künstler Anselm Reyle eine Installation mit hängenden Skulpturen und jede Menge neue Bilder auf 400 Quadratmetern. Ich bin großer Fan seiner Arbeiten und war ziemlich verdutzt, als er sich 2014 aus dem Kunstbetrieb zurückgezogen hatte – glücklicherweise nur temporär. Ihm habe ich eines meiner ersten Interviews zu verdanken. Damals, blutjung und unbedarft, bin ich für die TUSH durch die Hamburger Deichtorhallen gehuscht und habe seinen Worten gelauscht. Jetzt also zum ersten Mal eine Ausstellung in St. Agnes, ich drücke die Daumen für die Eröffnung. Naja, das wäre etwas übertrieben, schließlich bin ich mehr als zuversichtlich, dass seine Schau ein weiterer Riesenerfolg wird. Was wird gezeigt? In der Kapelle werden z.B. Möbelskulpturen, sprich: aus dem Alltag entlehnte Objekte ausgestellt.

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Maison du Danemark widmet Henrik Vibskov eine Einzelausstellung

(Henrik Vibskov; Bild: Christian Larsen; Courtesy of um.dk)

Henrik Vibskov, das kann man ohne zu übertreiben sagen, ist wohl einer der bekanntesten skandinavischen Designer, dessen Name nicht nur in der Mode für einen eklektischen Stil steht – so zeichnete sich der Däne zu Beispiel auch für die Kostüme der Ballettinszenierung „Cow“, die im März vergangenen Jahres in der Semperoper uraufgeführt wurde, verantwortlich. Zu Vibskovs kreativem Portfolio kommen noch die Auftritte mit der Live-Band des dänischen Musikers Trentemøller hinzu, bei der Henrik Vibskov das Schlagzeug spielt.

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Ausstellung: „Peter Lindbergh: From Fashion to Reality“ in München

(„Peter Lindbergh: From Fashion to Reality“; Foto: Brauer Photos / G.Nitschke für die Kunsthalle München)

Ihr werdet es mitbekommen haben: Vergangenen Dienstag feierte die Kunsthalle München eine Preview anlässlich der Ausstellungseröffnung von „Peter Lindbergh: From Fashion to Reality“. Man kam auch gar nicht drum herum, schließlich postete halb München von diesem Event, sodass man zumindest wusste, dass es an dem Abend vor allem eines war: voll. Weniger bekam man allerdings einen Eindruck von dem, was man eigentlich sehen wollte – einen ersten Eindruck von der Ausstellung. Das holen wir jetzt nach …

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Dior Museum Granville – Die Wurzeln der Legende

Trotz unzähliger Designer und Luxusmarken, die es in Paris gibt, hat der Name eines Mannes, der vor genau siebzig Jahren sein Modehaus begründete und der bereits vor sechzig Jahren verstarb, noch heute einen magischen Klang. Alle seine Nachfolger zehren von dem, was Christian Dior dazu bewog und inspirierte, seine eigene Handschrift zu kreieren.
Seit zwanzig Jahren gibt es das „Museum Christian Dior“ in der Villa „Les Rhumbs“ in der Normandie in Granville. Die „Les Rhumbs“ ist der Ort, wo Familie Dior lebte, als er 1905 geboren wurde und in der er dann ab 1910, als die Diors nach Paris übersiedelten, seine Ferien verbrachte.

Dass die Villa „Les Rhumbs“ die Wurzeln und Prägung für das bildet, was bis heute die Dior-Codes beeinflusst, zeigt noch bis zum 24. September die Ausstellung „Dior et Granville, aux sources de la légend“, in der seltene Archivbilder aus der Kindheit von Christian Dior und seiner Familie präsentiert werden. Bilder von Christian Diors so geliebten Mutter Madeleine und seiner Lieblingsschwester Catherine, die ihn zur Kreation des berühmtesten Duftes des Hauses „Miss Dior“ inspirierte. Dazu exemplarische Kleider und Accessoires, die nicht nur von ihm erschaffen wurden und in denen er immer eine Hommage an Granville versteckte, sei es in einer Farbe, einer Stickerei oder in einem Detail, das an die Kleider seiner Mutter erinnerte, sondern auch von denjenigen, die genial und jeder mit eigenen Zugaben seinen Traum eines Couture Hauses fortsetzten. Ob Modelle des jungen Yves Saint Laurent, der nach Christian Diors plötzlichen Tod die Kollektionen verantwortete, oder von Marc Bohan, Gianfranco Ferré oder dem genialen John Galliano bis zu Raf Simons und jetzt Maria Grazia Chiuri, die ganz auf modernisierte Dior-Inspirationen setzt, sind aus jeder Phase die Kreationen kuratiert, die an die Einflüsse und Inspirationen der glücklichsten Zeit in seinem Leben, wie Christian Dior selber sagte, anschließen.

Die Ausstellung „Dior et Granville, aux sources de la légend“ verführen dazu, näher die Geschichte Granvilles und der Familie Dior zu betrachten: Wir schreiben das Jahr 1905. Der zukünftige Couturier ist noch ein Baby und Madeleine Dior überzeugt ihren Mann Maurice davon, die Villa „Les Rhumbs“ mit den unzähligen Perspektiven zu kaufen. Auf den Anhöhen von Granville steht das Haus nur einen Kilometer vom Zentrum der Stadt Granville entfernt, die „neun Monate lang klein und friedlich daliegt und sich im Sommer in ein elegantes Viertel von Paris verwandelt“. Das Haus bietet einen einzigartigen Ausblick und wunderbare Möglichkeiten für Madeleine Dior, die hier ein gewaltiges Betätigungsfeld hat, um sich ihr Heim nach ihren Vorstellungen einzurichten.
Als Madeleine Dior das Haus sah, das eher einem kleinen, soliden Gutshaus als einem mondänen Wohnsitz ähnelte, musste sie es haben. Mit fast genau derselben Überzeugung, die ihr Sohn Christian Jahre später bei dem kleinen Hotel in der 30, Avenue Montaigne verspüren sollte, als er es 1946 besichtigte und aufgeregt Marcel Boussac bat, es als Firmensitz des Couturehauses zu kaufen.

Zwei Jahre lang beaufsichtigt Madeleine Dior den Umbau mit rosafarbenem Putz und grauem Kies, wobei der Innen- und Außenausbau der Villa „Les Rhumbs“ gleichzeitig vonstattengingen. Damit der beachtliche Garten im Stil eines englischen Parks angelegt werden konnte, mussten mehrere Tonnen Erde angefahren werden. Wer die Eingangstür einmal durchschritten hat, wird von der Magie der gekonnt arrangierten Dekoration gefesselt sein. Es ist eine unwirkliche Welt, die sich heute dem Besucher und der Vorstellungskraft damals des kleinen Christian öffnete.
Elegant sollte alles sein, das war die Vorstellung von Christian Diors hübscher Mutter. Der Vater, Maurice Dior, war erfolgreicher Unternehmer und die finanziellen Mittel waren da. Heute würde man sagen, dass die frühe Kindheit von Christian Dior unter einem sonnigen Stern stand und es an nichts fehlte.

Doch eingeholt von der bewegten Geschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts erlebten die Bewohner von „Les Rhumbs“ auch weniger schöne Stunden. Es war bei einem Aufenthalt in Granville, als der Krieg 1914 ausbrach. Die Familie beschloss, nicht nach Paris zurückzukehren, sondern im Schutz ihres Hauses und des eingefriedeten Gartens zu bleiben. Sie war unbestreitbar ein wichtiger Teil der Familie, eine Insel des Friedens, und doch war die Villa eines der ersten Opfer des Ruins der Familie Dior nach der Krise 1929. Der Vater musste das Haus verkaufen, um seine Schulden zu bezahlen. Das Haus wurde von der Stadt erworben, das Mobiliar verstreut und der Park 1938 zu einem öffentlichen Garten umgewandelt. Christian hat das nie verwunden und wurde schwer krank, eröffnete später mit der Hilfe von Freunden eine Galerie, bis er schließlich bei Lucien Lelong als Modezeichner landete, wo ihn Marcel Boussac entdeckte und beschloss, ein eigenes Modehaus zu eröffnen, um den Absatz seiner Stoffe zu verbessern. Der Rest ist Legende und der Weg, der nun seit siebzig Jahren andauert, hat seinen Ursprung dort, wo das Wetter ein wenig an Norddeutschland erinnert und das zu einem der schönsten Flecken Frankreichs zählt. Seit 1997 befindet sich das Museum Christian Dior dort, wo Christian Dior am glücklichsten war.

Von Granville bewahrte sich Christian Dior immer, wie er in dem Buch „Christian Dior et moi“ schreibt, „die Sehnsucht nach stürmischen Nächten, dem Nebelhorn, der Totenglocke der Begräbnisse und dem Sprühregen der Normandie, all das, womit er seine Kindheit verbracht hat“. Es lebt für immer weiter in den Farben (Rosa und Grau), den Parfums (Rose und Maiglöckchen) und den festen und eleganten Formen, in der angenehmen Ruhe, die ein „Familienhaus“ auszeichnet, eben jener Granville-Esprit. Jedes Stück, das mit dem Namen Dior signiert ist, trägt eine Spur von dem Geist Diors und auch ein wenig von dem Stil in sich, der in Granville seinen Anfang nahm und den kleinen Träumer die Flügel verlieh, den Frauen die Weiblichkeit zu schenken …

Dior et Granville, aux sources de la légend
Museum Christian Dior – Villa „Les Rhumbs“
1 Rue d’Estouteville
50400 Granville
Frankreich

Die Ausstellung „Dior et Granville, aux sources de la légend“ läuft noch bis zum 24. September 2017.
Öffnungszeiten: Täglich von 10 bis 18:30 Uhr.

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Capes auf Tour

(Bild: Burberry)

Wenn ich ‚Cape‘ höre, denke ich unwillkürlich an einen Umhang, der von Superhelden getragen wird. Dabei schützen die Capes von Burberry schon seit über einem Jahrhundert vor Wind und Wetter. Für die Februarschau wurde das Cape nun neu interpretiert – um genau zu sein sagenhafte 78 Mal: „Es sind einzigartige Sammlerstücke aus ungewöhnlichen Materialien, gefertigt mit aufwendigen Techniken“, wie Christopher Bailey erklärt.
Bis Ende Februar waren diese Capes im Rahmen von „The Cape Reimagined“ im Londoner Makers House zu sehen. Nicht genug – die Ausstellung wird nun unter anderem in New York, Paris, Shanghai und Los Angeles präsentiert.

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Ausstellungstipp: Salvatore Ferragamo – „1927 The Return to Italy“

(Bild: Courtesy of Salvatore Ferragamo)

Gut, dass es vor 100 Jahren noch kein Fernsehen gab. Vermutlich wäre Salvatore Ferragamo von VOX für Goodbye Deutschland! begleitet worden, als er im Alter von 16 Jahren in die USA auswanderte. Nach einem Stop in Boston, wo sein Bruder in einer Schuhfabrik arbeitete, ging es weiter nach Hollywood, wo er den „Hollywood Boot Shop“ eröffneten. Auch wenn es sich wie ein Script einer Doku-Soap anhört, Salvatore Ferragamo hat es binnen weniger Jahre geschafft, sich einen Namen als „Shoemaker of the Stars“ zu erarbeiten. Vor 90 Jahren kehrte er aus den USA zurück nach Florenz. Diesem Anlass ist die Ausstellung „1927 The Return to Italy – Ferragamo and Twentieth-Century visual culture“ im Salvatore Ferragamo Museum in Florenz gewidmet.

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