Music

Albumrelease: Robyn x Honey

(Robyn; Bild: Heji Shin)

Wir haben gewartet, gehofft und gelitten. Aber heute ist endlich „Honey“ erschienen. Robyns fünftes Album ist nach zahlreichen EP’s (u.a. mit Röyksopp oder La Bagatelle Magique) seit „Bodytalk“ (2010) endlich wieder ein ganzes Album von und mit Robyn. Das heißt so ganz stimmt das auch nicht, denn auch langjährige musikalische Freunde wie z.B. Zhala sind auf diesem Album vertreten. Aber spulen wir doch noch einmal ein wenig zurück. Nachdem Lena Dunham Robyn 2016 um einen eigens für die letzte „Girls“ Staffel produzierten Song bat, war die gleichnamige Single zum Album „Honey“ geboren und in der Serie das erste Mal zu hören. Nun ist er auch Namensgeber des ganzen Albums. Warum Honey? Das erklärt Robyn so:

„Es ist ein süßer Ort, wie eine sanfte Ekstase. Etwas, das so lustvoll ist – und so gut. Ich habe viel getanzt, während ich es aufgenommen habe. Ich habe zu einer Sinnlichkeit und einer Sanftheit gefunden, zu denen ich zuvor nicht in der Lage war. Insgesamt ist alles weicher geworden.“

Das in Zusammenarbeit mit Weggefährten wie Joseph Mount (Metronomy), Langzeit-Partner Klas Åhlund, Kindness und Mr.Tophat entstandene Album ist (glücklicherweise) kein zweites „Bodytalk“. Es geht aber wieder um die Liebe, denn das ist Robyns Spezialität. Dabei habe sie ursprünglich gar keine Lust mehr gehabt traurige Songs über die Liebe zu schreiben, als sie begann Songs für „Honey“ zu schreiben. Aber wie heißt es doch so schön: „Schuster bleib bei deinen Leisten“. Was ist „Honey“ also geworden? Es ist anspruchsvoller Disco- und Elektropop, dessen Relevanz man sich erst beim zweiten Hören der Albums bewusst wird. „Human Being“ klingt beim ersten Hören ungewöhnlich für Robyn. Genauso verhält es sich mit „Because It’s In The Music“. Zugegeben ist dieser auch der in meinen Augen am meisten aus dem Rahmen des Albums fallende Song, klingt er doch am untypischsten für Robyn. Aber wo solche Songs eingesessene Robynfans ein wenig herausfordern, liefert sie bei Tracks wie „Baby Forgive Me“ oder „Between The Lines“ das, was man vielleicht noch am ehesten als „typisch Robyn“ bezeichnen würde. Discobeats, irgendwo zwischen retro und modern. Am experimentierfreudigsten gibt sie sich u.a. auf „Beach2k20“ was ohne Weiteres als (coole) Loungemusik durchgeht. Und wenn man genau hinhört, kann man hier eine Loop aus „Lose Control“ von ihrer EP „Love Is Free“ hören. Vermutung meinerseits: Dieser Song ist bei ihren Aufnahmen auf der Insel Ibiza entstanden. Der letzte Song dieses wunderbaren Albums namens „Ever Again“ lässt uns dann ab Minute 2:50 aus diesem wunderbaren und leider viel zu kurzen Album raus tanzen, bis wir bei „Missing You“ wieder anfangen. Denn glücklicherweise wird dieses Album den ganzen Rest des Jahres auf Dauerschleife laufen!

Robyn – „Honey“ (Lyric Video)

Robyn – “Missing You” (Lyric Video)

Robyn – “Message to my friends”