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Zara bekommt ein neues Logo

(Aus alt mach neu. Altes Zara-Logo vs. neues Zara-Logo; Bild: Zara)

Premiere: Es ist wohl das erste Mal, dass mir etwas bei Zara gefällt. Schuld an diesem Umstand ist natürlich keine, nun ja, „Kollektion“, sondern ein neues Logo, mit dem die Inditex-Tochter überrascht und damit einen Gegenentwurf zum aktuellen Trend liefert.
Wir erinnern uns: Firmen wie Saint Laurent, Berluti, Balmain und Burberry überlegten sich binnen weniger Monate, ihre verschnörkelten Logos gegen klare, man möchte fast sagen: langweilige Schriftzüge zu tauschen. Das Problem ist, dass aus einer Logovielfalt regelrecht eine -einfalt wurde:

Über die Gründe lässt sich nur spekulieren: Vielleicht möchte sich ein neuer Designer von der Heritage des Labels distanzieren, bei dem Wechsel von Hedi Slimane zu Saint Laurent wirkt es fast so, während andere Labels einfach auf einen Trend aufspringen, sich dann aber besinnen, dass das alte Logo doch ganz schön war und flux den neuen gegen den alten Schriftzug wieder austauschen, ganz so, als wäre nichts gewesen.

Nun also Zara. Dass das neue Logo etwas an den Schriftzug der Harper’s Bazaar erinnert, kommt nicht von ungefähr: Der kreative Kopf hinter der Designagentur Baron & Baron, der Art Director Fabien Baron, ist für seine Arbeit bei Zeitschriften wie Interview und Harper’s Bazaar bekannt (ganz nebenbei sei erwähnt, dass er auch das Artwork von Madonnas „SEX“-Bildband verantwortete). Laut des britischen Schriftdesigners Gareth Hague verwendet Fabien Baron immer wieder die Schriftart, die auch bei Zara zum Einsatz kam. Mich stört es nicht, Zara schwimmt mit dem neuen Logo gegen den Trend, was man dem spanischen Textildiscounter durchaus anrechnen kann, oder?

  • JayKay
    31. Januar 2019 at 11:42

    Gegen den Trend zu schwimmen, gefällt mir grundsätzlich gut. Das Endergebnis bei Zara überzeugt mich trotzdem noch nicht so ganz.

    Noch eine kleine Anmerkung zum „Saint Laurent“ Logo: Dies ist nicht neu.

    „Saint Laurent Paris“ war von Slimane eine Wiederbelebung der bereits 1966 von Yves Saint Laurent gegründete Ready to Wear Linie „Saint Laurent Rive Gauche“.
    Die Schrift des Logos war gesetzt in Helvetica, so wie es auch jetzt angewendet wird. Es wurden nur die farbigen Quadrate wegreduziert.
    Die Marke „Yves Saint Laurent“ war von Slimane auf Eis gelegt und sollte später parallel für Haute Couture verwendet werden, so wie es historisch auch korrekt gewesen wäre. Das von Cassandre entworfene „Yves Saint Laurent“ Logo sollte hier wieder zum Einsatz kommen. Zwei Marken für zwei Linien mit zwei verschiedenen Logos. Der Kering-Konzern verfolgte nach Slimanes Abgang diesen Standpunkt nicht weiter, es gibt aktuell nur die Ready to Wear Linie, mit entsprechendem Logo.

  • Horst
    31. Januar 2019 at 12:11

    @JayKay Danke bzgl. des Hinweises zur Geschichte von Saint Laurent Logo. Ja, ich weiß, wir hatten damals auch darüber berichtet, dass das neue SL-Logo eher ein Zitat an den Modeschöpfer ist – daher habe ich auch geschrieben, dass es bei Slimane fast so wirkt, als soll über zur Heritage etwas Distanz hergestellt werden (schlussendlich war es ja nicht so).
    Ich habe den Link zum SL-Logo-Bericht aus dem Jahre 2012 (wie doch die Zeit vergeht …) ergänzt.

  • EauxLove
    31. Januar 2019 at 13:38

    Das Zara Logo könnte nun von langgestreckten Stoffetiketten auf quadratische Etiketten verändert werden, was im Zweifel ganz schick aussehen kann.

    Bei Saint Laurent, finde ich, siegt über der bestehenden Historie die Einfältigkeit. War das alte Saint Laurent rive gauche Logo nicht nur allein aufgrund der zusätzlichen Farbgebung wesentlich raffinierter, so wurde allein durch das „rive gauche,“ nennen wir es ein mehr an „französischem Esprit“ transportiert, der unter all dem nüchternen schwarz-weiß für mich komplett verloren geht. Denn gerade Farben sind zudem in der Historie von YSL sehr verwurzelt.

  • janwho
    1. Februar 2019 at 09:24

    Is doch gut dass einer von diesem ganzen No-Versalien Logo Mist weggeht. Auch wenns „nur „Zara ist. 😉