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The Tale of a Fairy – Karl Lagerfeld’s Côte d’Azur Hommage

 
Passend zur Location und Kollektions-Lancierung von Chanels neuer Croisière-Collection hat Karl Lagerfeld einen mit Impressionen und Anspielungen auf die Côte d’Azur gespickten Film gedreht.
Seine Protagonisten sind gut gemischt, aus aktuellen Gesichtern von Chanel Freja Beha Erichsen und Baptiste, Musen wie Anna Mouglalis und Lady Amanda Harlech sowie den Starmodel Klassikern der neunziger Jahre: Kristen McMenamy und Mark Vandeloo. Die große Kristen war schon in den Neunzigern eine der Icons von Karl und ist durch ihre pure Aussage Anfang der Neunziger ein totaler Bruch zu den weiblich-hochgeschminkten Model-Persönlichkeiten der Zeit gewesen.
Mark Vanderloo war die Männermode-Ikone der späten Achtziger und Neunziger, als Boss-Mann berühmt und in jeder Kampagne vertreten, war er das meistbeschäftigste Model seiner Zeit und hat, was bei Männern früher weniger üblich war, Kultstatus erzielt.
 
Die Geschichte ist schnell erzählt und man sieht sofort wo es spielt:
An der Côte d’Azur zwischen Monte Carlo und St.Tropez, dargestellt durch ein drehendes Roulette-Rad und plätschernde Wellen an den Gestaden von St.Tropez. Kristen im Original Outfit der Sommerkollektion 1994 – weiße, weite Leinenhose, schwarzes Oberteil mit Kaskaden von Perlen und Haarband – Karl hatte das Outfit original übernommen von Coco Chanel, die mit dem Tänzer Serge Lifar in ihrem Haus „La Pausa“ am Cap Martin, nahe Roquebrune, sich während der Ferien 1937 vergnügte.

Die Handlung und der Ablauf, die wie ein Traum erscheinen, erinnern stark an den Film mit Chanel Freundin Jeanne Moreau, dem legendären Côte d’Azur-Klassiker „La Baie des Anges“ in dem die Moreau eine Glücksspiel-Süchtige spielt – an der Seite von Claude Mann, mit der legendären Musik von Michel Legrand. Der Filmklassiker von 1962 war damals schon in der neuen Auffassung der Nouvelle Vague gedreht und die Passagen in Lagerfelds Film sind eine moderne Interpretation davon: Die Kuss-Szene mit Baptiste und Kristen ist ein Zitat wie auch Lady Amanda Harlech am, mit Kristallgläser überbordenden, Esstisch. Fein und leise lässt Lagerfeld den Filmklassiker in die Chanel-Welt 2011 überwachsen.

Ich finde da,s der Film auf eine angenehme Weise und nicht „Werbefilm-mäßig“ den Geist der Côte d’Azur rüberbringt, ein bisschen an die Filmfestspiele in Cannes anknüpft und die Verbindung zum ewigen Chanel-Universum schafft, das aus Klassikern mit ewig neuen Gesichtern die Geschichte von Liebe und Qualität erzählt. Das symbolisieren auch die altbekannten und neuen Protagonisten.
Der Traum der Côte d’Azur, auch wenn heute die Realität an einigen Stellen anders aussieht, als Sommerparadies und Luxuswelt wie im Eden Roc, bleibt ebenfalls immer bestehen – wie im Märchen, dem Fairy Tale eben…

  • siegmarberlin
    12. Mai 2011 at 17:03

    @ peter kempe

    wie ich schon woanders meinte “ schon dekadent “ aber ganz wunderbar und selbst Baptiste hat mich nicht genervt. Alles sehr stimmig und gerade jetzt zu den Filmfestspielen gant toll, wie übrigens auch das sensationelle, offizielle Plakat der Festspiele mit der grossen Faye Dunaway.

  • Katharina
    12. Mai 2011 at 17:05

    Ich bin etwas Lagerfeld gesättigt aber der Film ist Klasse!!! Danke für die vielen Infos!!

  • peter kempe
    12. Mai 2011 at 17:28

    @katharina
    stimmt ich auch aber alles was er für chanel macht ist toll die werbe egschichten für jeden kram nerven halt!!
    @siegmarberlin
    du sprichst mir wie so oft aus der seele ich liebe das plakat und baptiste geht auch seh ich genau so

  • reiners
    12. Mai 2011 at 21:23

    Im ersten Foto ist aber Sebastian Jondeau zu sehen, oder ?

  • san
    12. Mai 2011 at 22:36

    aha…wenn ich das alles gewusst hätte. aber das erklärt noch nicht, wieso es so viele Männer in diesem Film hat. und was tragen die denn überhaupt? (bapiste’s smoking jacket sieht sehr nach dem Tom Ford Entwurf, den Karl am MET Ball trug, aus), und wieso Seth? gibt es etwas unchaneligeres als den prototypischen Calvin Klein-Mann?

  • Epi
    12. Mai 2011 at 23:57

    Ich mag’s. Und wenn man sich Sébastien Jondeau so ansieht (der mit Bart einfach umwerfend aussieht), muss man sich doch fragen, was der Lagerfeld an Männern à la Baptiste so findet…

    Wie dem auch sei, das ist doch ‚mal ein schönes Produkt – im Gegensatz zu den meisten anderen Non-Fashion-Angelegenheiten, mit denen sich Karl in letzter Zeit beschäftigt hat. Und, wie Horst schon angemerkt hat, es ist erfrischend wenig direkte Werbung. Das hätte auch ausarten können.

  • muglerette
    14. Mai 2011 at 07:09

    kristen ist ein traum!!

  • Daisydora
    14. Mai 2011 at 18:11

    Ich mag den Bericht sehr gerne. Den Film erst nach dem zweiten Mal…. es gibt eben Dinge, die Karl Lagerfeld besser kann und es gibt Andere, die sowas wie Filme machen besser können als er… im Film gefällt mir Anna Mouglalis am besten… Kristen ist für mich immer noch ein tolles Model…. 🙂