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Kultbrillen – E.B.Meyrowitz, Rue de Castiglione, Paris

Da ich schon seit frühester Jugend eine Brille tragen muss, habe ich mich natürlich lebenslang mit dem Thema beschäftigt. Was Sonnenbrillen angeht fand und finde ich seit Top Gun die Ray Ban Brillen gut und hab diverse im Bestand – Pilotenbrille und Wayfarer sind einfach unbedingte musts. Tom Ford Brillen oder Persol sind cool und modisch und in den neunziger Jahren kam man an Oliver Peoples nicht vorbei. Jeder Designer hat mittlerweile ’ne Brillen-Lizenz und selbst das Haus Chanel, dass ja sonst überhaupt keine Lizenzen vergibt, kam an den schicken Sehhilfen nicht vorbei. Brillen wechseln genau wie die Mode ständig ihren Hip-Status aber Ray Ban und Persol haben sich als ewige Klassiker etabliert.

Früher waren Brillen aus Schildpatt und wurden für jeden, der eine Sehhilfe brauchte, von Optikern per Hand gefertigt. Heute kommen sie alle, egal was drauf steht, meistens von Brillenfirmen wie Luxottica oder Optyl, die für alle Designer und Label zentral aus Kunsttoffen und Hightech Metallen zentral produzieren – der Preis entscheidet sich dann nur noch nach den Namen, die auf den Gestellen stehen.
Wenn man immer ’ne Brille trägt und dazu noch ’ne ziemlich starke und zudem mit Kontaktlinsen nicht zurecht kommt, legt man Wert auf Qualität und da solche Brillen ja nicht gerade drei Euro kosten auch auf Zeitlosigkeit.

Mein Optiker liegt, ihr werdet es raten, in Paris in der Rue de Castiglione Nummer 5: E.B. Meyrowitz.
Meyrowitz wurde 1875 in New York von dem ostpreussischen Auswanderer gegründet und unterhält seit 1922 eine wunderschöne Filiale in Paris die bis heute unverändert eingerichtet ist und ein Dorado für Brillenfreaks ist denn schließlich ist die Brille als Accessoire ja genau so wichtig wie ’ne Tasche oder ’nen Gürtel zumal sie ja noch das wichtigste Körperteil den Kopf optisch dominiert.

Meyrowitz wurde berühmt durch Fliegerbrillen. Das Phänomen der ersten Flieger war ja das der Pilot im freien saß und eine gute Fliegerbrille tragen musste – dafür waren sie Experten und wurden weltberühmt weil Charles Lindbergh bei seinem ersten nonstop Flug von New York über den Atlantik einer von Meyrowitzens Brillen trug.

Sämtliche Berühmtheiten ließen ihre Brillen im New Yorker Haus und in Paris anfertigen. Die Windsors, Präsident RooseveltS die schauspieler Cary Grant und Clark Gable und später auch John Wayne.
Pn paris traf die gesamt Avantgarde ein wie Cocteau oder Sacha Guitry und auch Meistermaler Claude Monet konnte besser impressionistisch malen weil er eine Meyrowitz Brille trug.
So und nun das Phänomen: Alle diese Modelle blieben erhalten und werden heute noch zu äußerst akzeptablen Preisen gemacht. Zwar ist das Material heute kein Schildkröten Panzer mehr, wir wollen ja auch das die Turtles ihren Panzer behalten, aber die Modelle und die Schnitte der Brillen sind unverändert und erfreuen sich großer Beliebtheit. So habe ich mir im Lauf der Jahre die ein oder andere Brille gegönnt, die ich unheimlich gern trage.

Das Modell von Sacha Guitry hats mir besonders angetan aber es gibt auch noch andere lustige Dinge in dem Laden wie tolle Gartenthermometer oder, falls man sich verirrt, eine große Kompassabteilung.
Der Laden ist wirklich einen Besuch wert doch Vorsicht, obwohl Paris eine Weltstadt ist, gönnt man sich wie eh und je eine zweistündige Mittagspause – old school eben.

Die Brillen sind nicht nur schön und super gute Qualität sondern auch einmal angeschafft zeitlos ewig schön – für mich gibt’s nur einen Optiker – E.B.Meyrowitz in Paris

Bilder: Meyrowitz, privat

  • peter kempe
    10. Februar 2011 at 11:36

    @rob
    richtig egraten das bin ich:-))es gibt aber auch andere formen!!!die runde ist nur so schön present!!

  • Daisydora
    10. Februar 2011 at 23:00

    Der Laden ist wunderschön, weiss auch nicht, weshalb ich da noch nie reingefallen bin …. werde das aber alsbald ändern und mir auch eine strenge Brille für das Kleingedruckte suchen ….schöner Bericht, Peter, und die Brille steht dir gut 🙂