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Gucci sucht die Höhe – Gucci Altitude

Bild: Courtesy of Gucci

Wenn ein Modehaus wie Gucci die Berge erklimmt, dann nicht, um die Skipiste zu erobern, sondern um sie zu inszenieren. Mit der neuen Kollektion „Gucci Altitude“ wagt sich die Marke erstmals in die Welt der Wintersportbekleidung – und wie immer bei Gucci geht es weniger um Funktion als um Bedeutung, weniger um Geschwindigkeit als um Haltung.

Die Bilder der Kampagne wirken wie aus einer anderen Zeit: weiße Gipfel, endloser Himmel, ein einzelner Mann in technischer Perfektion und stiller Konzentration. Jannik Sinner, Tennisspieler, Weltranglistenstar, früherer Skijugendmeister, ist das Gesicht dieser neuen Linie. Er steht da, wo die Welt still wird, und verkörpert doch Bewegung. Dass Gucci gerade ihn gewählt hat, ist mehr als geschicktes Marketing – es ist eine kleine Allegorie auf das Streben nach Kontrolle im Rutschen, nach Stil im Risiko.

  • Bild: Courtesy of Gucci

„Zwischen Himmel und Berg, Stille und Momentum“, nennt Gucci das Konzept. Das klingt nach Philosophie im Funktionsstoff – und tatsächlich ist es genau das. Die Stücke, gefertigt aus atmungsaktiven Dreilagenstoffen, mit wasserabweisenden Oberflächen und minimalistischen Silhouetten, scheinen die Idee des Gleitens selbst zu verkörpern: nichts Lautes, nichts Überflüssiges. Selbst die technischen Details – Skipasstaschen, Touchscreen-Innenfutter – bleiben diskret, beinahe demütig.

Doch wer Gucci kennt, weiß, dass auch Demut Inszenierung ist. Der Luxus zeigt sich hier nicht in Ornamenten, sondern in der Ruhe, mit der ein Haus seine Macht über das Sichtbare behauptet. Es ist ein ästhetischer Hochleistungssport: Mode als Meditation.
Dass Gucci seine Kollektion gemeinsam mit dem Sportausrüster HEAD präsentiert, ist zugleich ein Schritt in Richtung Bodenhaftung – oder zumindest in Richtung Schnee. Skier, Helme, Snowboards, alles mit der ikonischen grün-roten Webbinde versehen, rufen die Frage auf, ob man je so elegant stürzen kann.

Gucci Altitude ist weniger eine Skikollektion als eine poetische Bewegung nach oben. Sie handelt vom Schweben über den Dingen, vom Versuch, Eleganz in eine Welt zu bringen, die sonst von Funktionalität dominiert wird. Man könnte sagen: Gucci hat das Skifahren nicht neu erfunden – aber das Träumen davon.

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