Geht wieder einkaufen, oder lasst es gleich ganz sein…

…das sind, kurz gesagt, die Aussagen, die ich in den letzten 2 Stunden gelesen habe, und gerade erstere sollte man näher betrachten: „Online shopping — oh, no. I didn’t even know what e-commerce was until last week. I like the experience. I like to feel the fur, to smell the tweed. I like the service. I love that you go into Hermès wearing your trainers and they still say, ‘Oh Mr. Galliano, may we brush your shoes?’“ sagt Jaohn Galliano im Interview mit WWD. Klar, nicht jedem werden die Schuhe bei Hermès geputzt, und gerade schön ist die Vorstellung auch nicht, mit Millionen anderen Menschen im Kaufhaus in der Schlange zu stehen, um das Puzzle für die lieben Kleinen zu bezahlen und mit Karstadt-Logo-Geschenkpapier – ganz praktisch – einpacken zu lassen. Lassen wir diesen Shopping-Ausnahmezustand mal ausser Acht, sieht das alles schon wieder anders aus: Man kommt mit dem Verkäufer ins Gespräch, fühlt den Artikel, kann ihn gleich anprobieren und wenn er nach 2 Wochen kaputt ist, umtauschen. Das setzt natürlich 2 Dinge vorraus:

1) Man wohnt in einer Stadt, wo man auch einkaufen kann. Alternativ zieht man da halt hin, die gute Landluft ist eh überbewertet oder (das ist jetzt die schwierigere Vorraussetzung):
2) Die Verkäufer werden freundlicher und wissen an guten Tagen vielleicht sogar, welche Materialien verarbeitet wurden und und ganz guten Tagen darf man mich auch zum Regal begleiten, und mich nicht durch die Gegend fuchtelnd zum 3.Gang links schicken. Da hat sich in den letzten Jahren schon einiges getan, und gerade im Luxussegment macht es schon wieder Spass, sein Gehalt anteilig zu investieren.

Und wenn man ganz hart mit sich sein will, macht man es wie die Modepilotin Mainlandoffice angekündigt hat: Sie geht für ein Jahr gar nicht mehr Klamotten einkaufen. Das nenn‘ ich konsequent aber nicht machbar. Ich gebe ihr eine Woche. Maximal.

Und wie handhabst Du es? Traditioneller Einzelhandel? Online Shop? Gar nicht mehr einkaufen?