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Daligramme von Lancel – Des Meisters Tasche für Gala


 
Im Sommer 1929 fuhr der Surrealist Salvador Dali, ein Genie und Maler nach Calanques, gemeinsam mit Tristan Tzara, Louis Aragon, André Breton und Paul Éluard in den Urlaub. Éluard brachte seine Freundin Gala mit – eine mystische Person, die aus Kazan in Russland stammte und eigentlich Elena Ivanovna Diakonova hieß. Sie war eine Femme fatale und hatte gleichzeitig über viele Jahre ein Verhältnis zu dem Maler Max Ernst.
Dali verliebte sich sofort in sie, heiratete sie später und sie wurde seine Muse und Frau, hatte ständig Affären und er war ihr hörig. Phasenweise unterzeichnete er seine Gemälde mit Dali-Gala oder mit Gali als Zeichen der Zusammenhörigkeit.
1969 entwarf er 8 Symbole – ähnlich einem Alphabet, dass ihre Liebe manifestieren sollte: Die Daligramme

 
Beim französischen Traditions-Gepäck- und Taschenhersteller Lancel fragte Dali an, ob er für Dali eine Handtasche kreieren könnte. Erfahrungen mit dem Entwerfen von Accessoires hatte er bereits in den dreißiger Jahren gemacht, als er Tücher, Modeschmuck und Accessoires für Schiaparelli kreierte: Zum Beispiel der weltberühmte Schuhhut oder die flammende Herz-Brosche. Broschen entwarf er auch schon für Coco Chanel, die das exzentrische Genie anzog, weil sie ein ähnlicher Typ Frau wie Gala war. Später kam dann für den aufstrebenden Nachkriegsdesigner Christian Dior der ein oder andere Entwurf dazu.
Dali war ein Allroundgenie und „der Warhol vor Warhol“ – wie es einmal gesagt wurde. Nur etwas absurder von der Linie und wesentlich umtriebiger und exzentrischer wie der New Yorker.

 
Die Tasche, die 1970 gemacht wurde, war mit dem Toile der Daligramme bezogen und hatte als Umhängeriemen eine Fahradkette. Surreal wie der Meister selbst, so auch die Tasche für seine Frau.
 
Jetzt hat Lancel, eine sehr typische, bei uns weniger verbreitete traditionelle Taschenmarke, die aber in Frankreich quasi zum Nationalerbe gehört, die „Dalidol“, wie das Originalmodell heißt, wieder aufgelegt – und nicht nur das: Es gibt eine ganze Linie in dem symbolträchtigen Stoff des Genies.

 
Cabastaschen, Pochettes, Vanity Bags und I-Pod Hüllen, ebenso wie verschiedene Handtaschen und Shopper. Sie sind die etwas exzentrischere und abseitigere Variante zu anderen Logotaschen und da Lancel in Deutschland nicht so verbreitet sind, auch eine individuellere Alternative, zumal alles limitiert ist.

 
Außerdem ist diese Hommage an den einst“verrücktesten“ Künstler der Welt, der nach dem Tod seiner Gala längere Zeit von Amanda Lear begleitet wurde und gern auch mal im Hotel Le Meurice in Paris mit zwei Leoparden abstieg, die die Suite zerlegten, eine tolle Idee zu Weihnachten.

 
„Daligramme “ als I-Pad Hülle hätte den Meister und auch die exzentrische Gala sicherlich ein heiteres Kichern abgerungen – aber heute würden sie sicherlich genau wie damals ganz weit vorn sein.
Wenn ihr mehr Lust auf Herrn Dali und die Daligramme habt: Unter www.lancel.com gibt’s alle Modelle zu sehen.

Alle Bilder: www.lancel.com

  • Therese
    9. November 2011 at 09:47

    Ich hätte bei der Fahrradkette immer Angst das die sich in meinen Haaren verheddert 😉

  • Carrie
    9. November 2011 at 09:51

    das Fahrradkettenarmband find ich sehr witzig…schöner Artikel !

  • Jan Who
    9. November 2011 at 10:17

    Ich finde das leider alles irgendwie nicht so schön, aber ich schätze natürlich weiterhin Peters einzigartigen Geschmack 🙂

  • siegmarberlin
    9. November 2011 at 10:54

    @ peter kempe

    habe deine schönen, mit Inbrunst geschriebenen Artikel, vermisst! Die Daligramme find ich ganz toll und die Ipad-Hülle ist mein Favorit. Schön das du über Lancel geschrieben, eine Firma die wenige hier kennen, ich mag einige Sachen, immer schon, die dort produziert werden.

  • peter kempe
    9. November 2011 at 11:24

    @siegmarberlin

    tausend dank für deinen motivierenden worte dafür kommt jetzt ganz viel von mir in nächster zeit weil wer krank sit kann sich ja ganz viel ausdenken….lancel hat mich schon in den achtziger jahren begeistert das hatte hier damals kein mensch und ich kam mir als teenager so schön international und französisch damit vor.alte liebe rostet nicht….:-)))siegmar ich würde gern mal zu dir kontakt aufnehemn vielleicht schreibst du mir mal unter peter@kuballkempe.de ich würde dich so gern mal was fragen über das ichs chreiben möchte und du bist da mein stil experte!!

  • Daisydora
    9. November 2011 at 13:35

    Nicht meine Tasse Tee als Design aber trotzdem sehr schööööööööön und informativ, danke Peter 🙂