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Cogolin – ein neuer Showroom für die Zauberteppiche

Horstson Leser erfuhren es im letzten Jahr als erstes: Die wunderbare Teppichmanufaktur Cogolin in der Nähe von St.Tropez ist aus dem Dornröschen-Schlaf erwacht. Jean-Pierre Tortil, der neue Direktor, der bereits gemeinsam mit Andrée Putmann die weltberühmte Firma Ecart betreut hatte,(Ecart legte die Möbel von Robert Mallet-Stevens zu einer Zeit wieder auf, als diese fast vergessen waren) hat ein Jahr daran gearbeitet dem Traditionsunternehmen neues Leben einzuhauchen.
Wie ein Rohdiamant lag die Manufaktur vor ihm, die mit seinen phantasievollen Teppichen bereits in den zwanziger Jahren die weltberühmten Entwürfe des Art Déco von Silva da Bruhns realisiert hatte, in den sechziger Jahren dann für David Hicks oder die Lalannes arbeitete. Nun ist eine Kollektion entstanden, die vor Farbenfreude nur so strotzt und die alten Handwerkstechniken perfekt mit neuen Einrichtungs-Gewohnheiten und einer frappanten Modernität vereinigt.

Teppiche erleben eine völlig neue Bedeutung und sind wieder in verjüngter Form, ähnlich wie Kunstwerke, auf dem Vormarsch. Ob die fabuleusen Kreationen des Labels Tai Ping, zu den Designer-Days in Paris eröffnet das neue Headquarter in der Rue Montalembert seine Pforten, die neben großartigen Editionen auch Objekte wie das George V. in Paris, die Couture Salons und die neue Avenue Montaigne Boutique von Chanel oder Peter Marinos Projekte weltweit ausstatten. Die Teppiche von Jan Kath haben wir euch ja auch bereits auf Horstson vorgestellt.

Cogolin ist aber zugegebener Weise mein Liebling, weil sie ursprünglich klein und noch individueller von der Handschrift her arbeiten. Fast wie gestickt wirken die in mühevoller Handarbeit, auf alten Webstühlen hergestellten Kunstwerke der Raumdekoration. Man kann seiner Phantasie freien Lauf lassen, sich jegliches individuelles Maß anfertigen lassen und mit den Farben spielen.

Jetzt hat Cogolin eine neue Heimat: Mitten im Herzen von Saint Germain wurde der von Jean Pierre Tortil zurückgenommen wirkende Showroom in der Rue des Saints- Pères eingeweiht. Avantgardistisch wird im minimalistischen Dekor die Wirkung der Teppiche und Muster unterstrichen.

Die Präsentation spielt bewusst mit dem Gegensatz von industriellen und handwerklichen Materialien. Lochblech wird gegen ursprüngliches Holz gesetzt. Eine fast klösterliche Arbeitsatmosphäre empfängt Innen-Architekten, Designer, Kunden und Journalisten aus der ganzen Welt.
Cogolin arbeitet bereits jetzt wieder für solche Interieur Legenden wie François Catroux oder Alberto Pinto. Aber auch die neue Generation der Inneneinrichter, wie Deniot oder Chahan Minassian, haben die Vorzüge Cogolins entdeckt.
Der Showroom ist für Jedermann zu den üblichen Geschäftszeiten Montags bis Samstag 11 Uhr bis 19 Uhr in der 30, Rue des Saints-Pères direkt neben dem wunderbaren Chocolatier Debauve & Gallais geöffnet. Viel Spaß beim Inspirieren.

Alle Bilder: Peter Kempe/ Horstson; Cogolin

  • Johan
    5. Juni 2012 at 10:56

    Gefällt mir wie immer sehr Herr Kempe. Ich bin immer wieder erfreut von Ihnen zu lesen!

  • Monsieur_Didier
    5. Juni 2012 at 10:58

    …ich bin total begeistert, geradezu ergriffen…
    wenn ich solche Sachen sehe, die die absolute Perfektion und höchste Handwerkskunst darstellen…
    die Bewahrung von solcher Kunst ist absolut beachtenswert und zu unterstützen…
    auch wenn man solche Sachen vielleicht nicht unbedingt mag, weil sie einem möglicherweise „zu verstaubt“ sind, (was sie aber gar nicht sind) muss man sehen, dass nur durch die Bewahrung und Weiterentwicklung solcher Kenntnisse und solchen Könnens moderne Dinge adäquat weiterentwickelt werden können…
    und ja, ich kann mir auch sehr gut vorstellen einen solchen Teppich bei mir in der Wohnung zu haben…
    ich fand auch die Teppiche mit den modernisierten russischen Mustern absolut traumhaft…
    also absolut begehrenswert…!

  • blomquist
    5. Juni 2012 at 16:51

    wow-
    den Showroom muss ich mir auf der nächsten Reise nach Paris mal ansehen.