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Best-of-Berlin: Augustin Teboul Herbst-Winter 2014

EQUINOXE – so nennt sich die Herbst-Winter 2014/15 Kollektion des deutsch-französischen Designerduos AUGUSTIN TEBOUL, die letzte Woche in der Berliner Galerie Judin präsentiert wurde. Nun bin ich nicht unbedingt mit einem ausgeprägten Musikfachwissen gesegnet und somit sagte mir ‚EQUINOXE‘ erst mal nichts. Nach einer 2-minütigen Google-Recherche wusste ich zwar, dass es einen mir unbekannten Swingerclub gleichen Namens in Hamburg gibt, allerdings konnte ich diesen nach einem erstaunten Blick auf die Homepage als Inspiration ausschließen – viel zu ästhetisch kam die Kollektion von AUGUSTIN TEBOUL daher und von Frivolität Welten entfernt …
Um es kurz zu machen: Den Namen entliehen sich die Deutsche Annelie Augustin und die Französin Odély Teboul bei Jean Michel Jarres Album „Equinoxe“ aus dem Jahre 1978, welches naturgemäß auch während der Durchläufe der Präsentation lief.

Wer nun denkt, dass sich die Musik von Jean Michel Jarre oder der Zeitgeist der End-70er in der Kollektion widerspiegelt, wird enttäuscht. Es ist vielmehr die Weiterentwicklung dessen, was der Musiker antrieb und Jahrzehnte später als wegbereitend für die elektronische Musik gilt – sozusagen ein erster modischer Schritt nach vorne, den man im Berliner-Einerlei zu oft vermissen musste.
Die Farben der Kollektion sind für AUGUSTIN TEBOUL typisch – Schwarz im Kontrast zu Weiß oder Nude. Das mag schlicht klingen, aber durch das Spiel mit Strukturen, Formen und Texturen und den Einsatz verschiedenster Materialien wie Leder, Strick – ach -, Samt, Seide, Tüll und Neopren entstand eine gleichermaßen ungewöhnliche, wie feminine Kreation.

Auffallend war der Gesichtsschmuck aus Swarovski Elements; ich kenne zwar nicht die typische Kundin von AUGUSTIN TEBOUL und mir fällt es schwer zu glauben, dass viele derer mit roten Mundstücken zum Einkauf gehen, aber hübsch anzuschauen waren sie auf jeden Fall, auch wenn sie mich etwas an eine Light-Version von Leigh Bowery erinnerten, was nur in den seltensten Fällen akzeptabel ist.
Hier noch einige Eindrücke der Präsentation und für diejenigen unter Euch, die das richtige Feeling erleben möchten – hier gibt es das komplette Album „Equinoxe“ von Jean Michel Jarre zu hören …

  • Daisydora
    21. Januar 2014 at 11:21

    Gut zusammengefischt und neu interpretiert … irgendwie coturesk … keine typische Order-Kollektion für den Handel…. aber eine, die interessant aussieht und sich für die Salonkundschaft eignet 🙂

  • Siegmar
    21. Januar 2014 at 11:37

    wie immer sehr schöne Kollektion, sehr aufwendige Mode die sicher ihre Kundschaft hat.

    @Daisydora

    meinst mit zusammengefischt bei anderen abgekupfert? Das finde ich nicht, das ist doch durchgängig der Stil der Beiden. 🙂

  • monsieur_didier
    21. Januar 2014 at 17:15

    …ich finde das, was ich auf den Bildern sehen kann, erstaunlich gut gelungen…
    bin sehr angetan, aber wirklich gefallen hat mir der Gedanken, dass diese Teile einer Salonklientel vorgeführt wird, und dann hoffentlich auch gekauft wird…
    ich habe den Eindruck, dass sehr viel davon Handarbeit ist…
    und das gefällt mir immer sehr…!

  • monsieur_didier
    21. Januar 2014 at 17:17

    …die entasprechende „Kollektion“ von Leigh Bowery und Troyan hieß „Pakis From Outer-Space“ und war toll, die Fotos davon waren eine Produktion für das i-D Magazin…