Beauty

Dufte!

1.836! Es klingt unglaublich, aber lt. der Online-Community „Parfumo“ wurden allein im laufenden Jahr 2020 1.836 neue Düfte auf dem Markt gebracht. Doch neue Düfte, insbesondere solche von Designerlabels und Popstars, haben heutzutage eine Halbwertszeit im Bereich von Eintagsfliegen. Ein Großteil dieser Neuerscheinungen verschwindet nach wenigen Saisons, nur die wenigsten überdauern einige Jahre und noch viel weniger haben das Zeug zum Klassiker.
Wir haben uns durch einige Neuigkeiten geschnuppert, ein Klassiker kommt im Pride-Gewand und zwei Düfte aus dem Jahr 2019 gefallen uns immer noch. Das Ergebnis: Unsere aktuellen Duft-Favoriten.

Loewe – Paula’s Ibiza Parfum
Das klingt nach Sonne und Hippies – und tatsächlich: Armin Heinemann, der Gründer der Boutique „Paula’s Ibiza“ verkörpert das, was man oft und gerne als „Hippie“ bezeichnet, wenn man Menschen beschreiben möchte, die man nicht in Schubladen stecken kann. Schlussendlich ist Heinemann aber maßgeblich für den einen einzigartigen Ibiza-Hippiestil verantwortlich. Auf diesen ibizenkischen Look wurde vor einigen Jahren das Luxuslabel Loewe aufmerksam und lancierte seitdem regelmäßig „Paula’s Ibiza“-Capsule-Collections. In diesem Jahr ist auch erstmals ein Duft dabei, der – wie sollte es auch anders sein – der Inbegriff eines Sommerduftes ist.
Jonathan Anderson und die Loewe-in-House Parfümeurin Nuria Cruelles beschreiben „Paula’s Ibiza Parfum“ als „abgefüllten Eskapismus“. Ein wenig Realitätsflucht gehört auf Ibiza eben zum guten Ton.

The Merchant of Venice – Colonia Veneziana und Damascus Desert
Es gibt Labels, die alleine schon mit ihrem Namen großartiges Kopfkino entfachen: The Merchant of Venice gehört auf jeden Fall dazu. Ganz neu gesellen sich zur „Nobil Homo Kreationen“ – der Herrenkollektion des Labels – zwei neue Düfte hinzu: „Colonia Veneziana“ und „Damascus Desert“.
„Colonia Veneziana“ startet mit Akkorden von Bergamotte, Orange and saftigen Limonen, die man mit grünen und aromatischen Nuancen von Rosmarin kombinierte. Die Herznote des Duftes liegt bei Ingwer- und Salbei-Nuancen, die ganz subtil mit Iris unterlegt sind. Die Basis verströmt Virilität des Duftes: weißer Moschus – stimuliert durch Zedernholz.
Anders, aber passend präsentiert sich „Damascus Desert“: Sprudelnd frische Zitrus- und Ingwerakkorde bestimmen den Charakter dieses Duftes. Iris-Nuancen lassen in einer Kombination mit aromatischem Salbei und floralen Akzenten von Geranium neue Facetten erleben. Zum Finale verleiht ein Duo aus warmen Holz- und Amber-Tönen dem Duft Charakter und hinterlässt eine unvergleichliche Duftspur.

Jean Paul Gaultier – Le Mâle Pride
Genau 25 Jahres ist es her, dass Jean Paul Gaultier seinen ersten Herrenduft lancierte. Mit „Le Mâle“ gelang dem Designer auch gleich das, wovon die meisten Kreativen nur träumen: Der Duft wurde zum Klassiker schlechthin, jeder wird ihn kennen: Die Mischung aus Minze, Lavendel und Vanille haben sich fest in unserem Duftgedächtnis verankert. In diesem Jahr hisst „Le Mâle“ in der Collectors-Edition die Pride-Flagge und wird sicher die Herzen der Fans höher schlagen lassen.

Byredo – Sundazed
Ganz im Gegensatz zu „Le Mâle“ zeigt sich der Flacon von „Sundazed“, dem Unisex-Sommerduft von Byredo. Testet man den Duft, nimmt er uns seit 2019 mit auf eine ganzheitliche Reise der Liebe durch Körper und Geist. Sonnige Kopfnoten von Mandarine und kalifornischer Zitrone machen den Weg frei für eine kräftige Herznote aus Neroli und arabischem Jasmin. Wie Zuckerwatte ergießt sich eine Kaskade weißer Moschusnoten in diesen Zitrusduft mit dem Endorphinrausch von Zucker auf der Haut. Nostalgie und *Trommelwirbel* Eskapismus verflechten sich und verströmen die Wärme eines endlosen Sommers. Wir lernen: Realitätsflucht und ein sommerlicher Duft passen gut zueinander.

Aèsop – Rōzu
Wir bleiben beim schlichten Design: Aèsop gilt als der Erfinder der reduzierten Formen im Badezimmer. Das, was optisch zurückhaltend wirkt, offenbart sich beim Test: „Rōzu“ hat sich das Ziel gesetzt, den gesamten Lebenszyklus der Rose zum Ausdruck zu bringen – unterstützt von grünen, holzigen und leicht rauchigen Noten. Die Inspiration lieferte übrigens das Leben, die Arbeit und dem Enthusiasmus der modernistischen französischen Designerin Charlotte Perriand.
Dachte man bis vor wenigen Jahren in Deutschland bei modernen Klassikern in erster Linie noch an das Bauhaus oder auch an Charles Eames oder Mies van der Rohe, holen die Entwürfe der 1999 verstorbenen Designerin längst auf.

Zoologist – Squid
Das kanadische Nischenlabel Zoologist lässt sich, zumindest bei den Namen, von Tieren inspirieren. Nun gut, nach Tintenfisch („Squid“) duftet das Parfum natürlich nicht. Vielmehr soll der Duft das Lied von einem dunklen, stürmischen Meer aus würziger Sole, der stürmischen Luft, die von rosa Pfeffer elektrisiert wird, erzählen. Knackiger, rauchiger Weihrauch beschwört ein unheilvolles Zwielicht herauf, während ein süßer Tintenakkord keinen Zweifel daran lassen sollte, warum dieser Duft seinen Namen verdient hat. Schließlich wird alles mit dem stimmungsvollen ozeanischen Aroma von Ambra vereint. Das klingt mystisch, abenteuerlich, ein wenig skurril und spannend.

Atkinsons – Robinson Bear
Bleiben wir beim Abenteuer: Die Geschichte von Robinson, der als Schiffbrüchiger rund 28 Jahre auf einer Insel verbringt und den Launen der Natur und den Gezeiten ausgeliefert war – birgt unendlich viele Momente für abenteuerliches Kopfkino. Doch wie würden wir uns den Duft zu diesem Abenteuer vorstellen?
Der Duft müsste kraftvoll, voller Frische sein – oder? Durchströmt von einer Meeresbrise und wilden Kräutern? Genau das war auch die Vision für Atkinsons neuen Duft, „Robinson Bear“, der von Daniel Defoes Roman Robinson Crusoe inspiriert ist und den der Parfümeur Fabrice Pellegrin komponierte.

  • Peter Kempe
    30. Juli 2020 at 13:14

    Paula‘s Loewe macht richtig Lust auf Sommer und natürlich würde ich schon wegen des Etiketts allein Zoologist Squid kaufen an Kraken komm ich einfach nicht vorbei.

  • Fresh! Unsere liebsten Männer-Beauty-Produkte | Horstson
    14. August 2020 at 08:53

    […] wir uns erst in den letzten Tagen ausgiebig unseren aktuellen Duft-Favoriten gewidmet haben, ist es jetzt an der Zeit, den Fokus auf die Gesichtspflege zu richten – immerhin sorgt […]