Männermode

Ready to take off!

An kaum einem Label scheiden sich so die Geister wie an Fendi. Während für einige Leser nach einem flüchtigen Blick auf die Herbst/Winter-Kollektion sicher sparen angesagt ist, wird bei anderen der Blutdruck steigen – schließlich geht es hier auch – wenn auch weniger als in den vergangenen Jahren – um die Verarbeitung von Pelz, wo man durchaus moralische Bedenken haben kann oder vielleicht sogar haben muss, wenn man sich Nonchalance in Tierhaut kleidet. Doch, warum ist das Tragen von Rinderleder okay, während man von anderen – vorausgesetzt nicht bedrohten – Tierart Abstand nehmen soll? Das ist weder logisch, noch konsequent.
Sei es drum – ich freue mich natürlich über Feedback zum Thema Pelz …

Wenn wir nun die moralischen Bedenken beiseite schieben, könnten im nächsten Winter durchaus neben einiger tollen Teile von Marni auch einige Stücke aus der Fendi-Männerkollektion, die kürzlich in Mailand gezeigt wurde, in meinen Kleiderschrank einziehen. Doch klickt Euch erstmal durch die komplette Kollektion:

Eine kunstvoll nachgebaute Airport-Kulisse mit Gepäckband inklusive Anzeigetafel dominierte die Location, in der die Männerkollektion, entworfen von Silvia Venturini Fendi, gezeigt wurde.
Neben einigen obligatorischen Teilen aus Pelz wimmelte es – und da können alle aufatmen – hauptsächlich von Stücken aus Leder, Wolle, Nylon und semitransparentem Kunststoff. Der Grund für die Entwicklung des Labels liegt auf der Hand: Alternativen müssen über kurz oder lang her.

Gefütterte Blousons, leichte Daunenjacken, Anoraks und beschichtete Mäntel mit Karomuster sind perfekt für jeden Hamburger Wintertag.
Die Anzüge sind klassisch, kommen aber in leichten Oversize-Schnitten daher.
Das berühmte Fendi-Logo, das Karl Lagerfeld ganz nebenher Ende der 60iger-Jahre entwarf und das dafür sorgt, dass Fendi-Teile zu Statussymbolen werden, findet auch seinen Platz: Mal dezent als Futter der Stücke, mal ziert es als Statement die Accessoires oder bildet den Print „Fabulous“ auf einem Sweater. „Fabulous“ ist auch mein Resümee, wenn ich mir die Kollektion anschaue …

Ob der ambitionierte Fendi-Träger wohl mehr Aufsehen mit dem Kopfhalter-Regenschirm beim Spaziergang um die Alster erregt, als mit dem Pelz?

  • thomash
    17. Januar 2018 at 16:43

    Ohne euch bekäme der Mode-Laie wohl nichts von den Fendi Männersachen zu sehen, vielen Dank! Beim Durchscrollen finde ich sicher die Hälfte der Sachen sehr sehr gut! Italien eben, die können’s!

    Und die Pelzfrage? Tja, ich würd keinen tragen. Aber ich finde es auch keinen Aufreger bei solchen Marken. Über Hermes gab es hier ja mal einen sehr interessanten Artikel, wie und von welchen Tieren solche Über-Luxusmarken Leder und Pelz gewinnen und wie sie es – für einen sehr schmalen Markt – verarbeiten. Deutlich besser, als das was mit zig-hunderttausend Hunden für die Massenware an Winterjacken-Kragen, Kapuzen, Mützenbommel etc. gemacht wird.

  • Reinhard
    17. Januar 2018 at 17:11

    Mir gefällt es und es ist mir auch sch***egal wo das Material herkommt.

  • Peterkempe
    17. Januar 2018 at 22:49

    Die Kollektion und die Schau sind einfach nur grandios ! So eine ausgewogene und edle Kollektion und so Fendi ! Eine Sternstunde bei den Mailaender Maenner Schauen !