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Peter’s Cuttings – Very Valentino


Valentino Garavani; Foto via Opening Ceremony

Der italienische Modeschöpfer Valentino war unbestritten einer der Meister seines Metiers. Jetzt haben wir ein Buch wiederentdeckt, das glänzend über ihn und seine differenzierte Mode Aufschluss gibt.
Geboren 1932 in Voghera, in der Provinz Pavia, drängte es den jungen Valentino Garavani schon früh in die internationale Welt. Nur dort, dass spürte er schon in jungen Jahren, konnte er seinen Kindheitsträumen von Allüre, Eleganz und Luxus näher kommen und ging nach Paris um Modeschöpfer zu werden. Zehn Jahre lang erlernte Valentino, wie er sich alsbald nur noch nannte, dass Handwerk der Mode bei der Chambre Syndicale de la Haute Couture, bei Jean Desses und schließlich bei Guy Laroche von der Pike auf.
Zugleich übte er sich – und das war mindestens ebenso wichtig – in der Lebensart jener Leute, für die er seine Mode entwarf.

Valentino Garavani; Foto via Architectural Digest

Im Jahre 1959 eröffnete er seinen eigenen Salon in der Via Condotti in Rom. Schon bald galt er als einer der Meister seines Metiers. Dabei basierte das Geheimnis seines Erfolges nicht nur auf seinem Sinn für Qualität, Feminität und Romantik, sondern auch auf seinem tiefen Verständnis für Luxus, Eleganz und Allüre – alldem, wovon er selbst solange geträumt hatte und was auch dem Bedürfnis seiner reichen Kundinnen entsprach.
In einer Zeit, in der sich in der Mode mehr und mehr das „zeitgemäße“, sprich „reduzierte“ durchsetzte, hielt Valentino mit großem Erfolg an Normen fest, die andere längst aufgegeben haben. Übrigens fühlt er sich dem Haus bis heute verbunden und das macht auch immer noch den Stil der Marke so unverwechselbar – Ein Beweis eigentlich, dass diese Normen gar nicht so unzeitgemäß sind.
Die beste Hommage und alle Hintergründe über der hervorragenden Italiener stellt das kostbar aufgemachte, ausgezeichnet mit vielen Skizzen und Modephotos bebilderte Buch „Valentino“ von André Leon Talley dar, das Mitte der achtziger Jahre im Verlag Franco Maria Ricci erschien und vielfach noch antiquarisch zu haben ist. Es ist das ultimative Buch über den Romantiker unter den Couturiers.

Ein Auszug daraus beschreibt Valentinos Verhältnis zu jener Frau, die ihm zum endgültigen Durchbruch verholfen hat: Jackie Kennedy-Onassis. „Wenige Frauen wussten es,“ so schreibt André Leon Talley „aber Jacqueline Kennedy-Onassis hinterließ in den Kleiderschränken von tausenden von Frauen ihren Code: das kleine, schräg geschnittene Schlauchkleid mit dem ausgestellten Rock, das fließende Toga-Kleid in Sorbet-Farben, die weichen Sandalen.“
Sie war eine elegante Frau mit einem sensiblen Sinn für Non-Konformismus in einer Zeit alter Mittelmäßigkeit. Valentino begann auf den Titelseiten aufzutauchen, als sie ihrerseits anfing, in seine kleinen Schwarzen oder Roten zu schlüpfen.
Als sie sein cremefarbenes Spitzenkleid zur Hochzeit mit Onassis trug, gingen, so erinnert sich Valentino Garavani „achtunddreißig Nachbestellungen“ von anderen Kundinnen ein. Eine Sensation für ein Haute Couture Modell.
Danach brauchte Valentinos Mode diese Publicity nicht mehr. Sie stand über Jahrzehnte – sehr erfolgreich – für ein Phänomen, das selten geworden ist: für femininen Luxus.

Auch seine beiden Nachfolger haben es geschafft, ganz leise und voller Qualität dieses Geheimnis zu bewahren und so ist Valentino eines der wenigen Häuser, die einen so unverwechselbaren und einzigartigen Stil haben – den „very“ Valentino Stil…

  • Volker
    3. September 2012 at 10:52

    Das seid ihr ja wieder! 🙂

  • Siegmar
    3. September 2012 at 11:09

    Peter und der Rest, willkommen zurück.

    wunderbarer Artikel über Valentino,ich finde auch das die Nachfolger das toll umsetzen. Man muß sich auch mehr mit der Herren-Linie befassen, da ist eine traumhafte Hose dabei, die am Bund eine andere Farbe als die Hose selbst.

  • Horstson » Blog Archiv » Die Woche auf Horstson
    9. September 2012 at 12:10

    […] können hier betrachtet werden. 5) Wissenswertes über Valentino Garavani konnte man am Montag in Peter’s Cuttings erfahren. 6) Für unseren Musik-Experten Jan Who ist Musik Trumpf. Was er vom neuen Cat Power […]