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Designerluxus in Leder

Weil wir in den Wochen vor Weihnachten fast alle etwas mehr in Kauflaune sind und uns selbst auch gerne was Schönes gönnen, habe ich mir für diesen Bericht das große ABC der Designer-Lederjacken dieser Saison vorgenommen. Da sind wenige Schnäppchen drunter, viel eher kostbare Stücke, die man lange Jahre immer wieder trägt und trägt und trägt … wie sich das für eine gute Lederjacke gehört.

Wir beginnen das Alphabet aber andersrum, mit Z wie Zegna (oben). Die beiden Jacken aus der Kollektion Zegna Sport im Header überzeugen mit ihrem handschuhweichen Leder, das in beiden Fällen mit aufwändigen Steppungen veredelt wurde. Das Wabenmuster der zweiten Jacke braucht auch den Vergleich mit dem wohl berühmtesten Steppmuster der Modegeschichte, das uns Coco Chanel geschenkt hat, nicht zu scheuen. Mit 1.620 und 1.440 Euro sind die Prachtstücke allerdings auch eine Bedrohung für jedes Sparschwein.

Ein tolles Ding ist das Rabenschwarze Leather Bomber Jacket von Yves Saint Laurent (oben links). Details wie der Schwarze Lammfellkragen, der Sattel, die großen Taschen, der Zipp mit Effektstichen, die gestrickten Bündchen und das schönste Glattleder, das es auf dem Markt gibt, müssen aber auch leider über den Preis von 3.200 Fantastillionen hinweg trösten. Da muss der Weihnachtsmann ran. Nicht so warm, aber unglaublich modern im Look ist das Schwarze Panelled Leather Jacket von Simon Spurr (oben rechts), an dem so einiges dran ist. Zwei gezippte und zwei offene Taschen. Die Jacke wird mit einem Zipp und Klettverschluss geschlossen, hat gezippte Ärmel und Epauletten. Zu haben ist das gute Stück für 2.750 Euro.

Leder, das so weich wie Wolle fällt und sich distressed nennt, hat Rick Owens für sein Hooded Distressed Leather Jacket in weichem Schwarz verwendet (oben links). Mit seiner schicken Kapuze und dem leicht asymmetrisch eingesetzten Zipper und den aufwändigen Eingriffstaschen, die jeweils mit einem Knopf geschlossen werden, ist es auf den ersten Blick als kostbare Designerware zu erkennen, aber trotzdem ein Begleiter für lange Jahre, da zeitlos genug. Kostet 2.130 Euro. Auch von Rick Owens kommt das ganz gerade und schmal geschnittene Leather Biker Jacket aus Schwarzem Glattleder (oben rechts), das mit seinen glatten und überlangen Ärmeln, dem asymmetrischen Zipp, der bis hoch oben zum Kragen reicht und dem fantastisch gesteppten Untertritt am Verschluss, einen sehr schmalen und modernen Look ergibt. Ideal für Männer, die diesen typischen Biker- oder Bomberjacken-Stil weniger gerne mögen. Zu haben ist die Jacke für 1.660 Euro.

Ganz mit Lammfellinnenseite und Lammfellkragen und daher sehr warm ist das Black Shearling Jacket von Neil Barrett (oben links). Ein Satteleinsatz auf einer Seite und vier Eingrifftaschen und gestrickte Bündchen komplettieren den Look der schlichten Bikerjacke, mit der man auch annähernd sibirischen Temperaturen trotzen kann. Zu kaufen für 2.100 Euro.
Ein Liebhaberstück ganz anderer Art ist das Leather Biker Jacket in Antique Brown von Maison Martin Margiela (oben rechts). So lange Zipper habe ich an Jackentaschen noch nie gesehen, die sehen aber richtig gut aus und drunter finden sich nicht weniger als vier Taschen. Schicke Lösung. Die Jacke kostet 1.900 Euro.

Das Waking Night Washed Leather Jacket von Marc by Marc Jacobs (oben links) besteht aus sehr feinem, gewaschenem Lammleder und ist ein vergleichsweise dünnes Fähnchen … eine Jacke, die man auch gut im Nachleben zu schicken Klamotten tragen kann. Da kommt dann einfach ein schöner Mantel oder ein Viermeterschal mit Schwarzen Lurexfäden drüber. Die Jacke kostet 945 Euro.
Das Black Shearling Leather Jacket von Iro (oben rechts) ist wieder einen Winterjacke; der Blouson ohne Bündchen ist ganz mit Schwarzem Lammfell gefüttert und macht mit seinen sechs silberfarbenen Zippern modisch ordentlich was her. Kostet noch halbwegs vernünftige 1.150 Euro.

Das Kaffeebraune Quilted Leather Biker Jacket von Gucci (oben links) für 3.600 Euro haut luxustechnisch wieder so richtig rein, kommt aber auch nie aus der Mode. Mit seinem Reverskragen, den vier Zippern und jeder Menge Taschen darunter, erfüllt es dann aber auch die Erwartungen sehr verwöhnter Lederjackenträger.
Wie mehrmals in der Maschine gewaschen wirkt das Leder des Rivet Black Vintage Leather Jacket von Golden Goose (oben rechts), das mit seinem kurzen Revers, den Zippern, den Epauletten und einem zipfeligen Look an den Ärmeln offenbar Männer ansprechen will, die ihre Lederjacke etwas wilder wollen. Das gute Stück kostet 1.200 Euro.

Das Leather and Shearling Biker Jacket von Givenchy (oben links) besticht durch den coolen Schnitt, den asymmetrischen Verschluss und die hochwertigen Steppungen des Leders. Mit seinem warmen Lammfellfutter und Kragen hält diese Lederjacke auch bei tiefen Temperaturen gut warm. Allerdings muss man dafür 2.800 Euro berappen. Das Gegenstück dazu ist das aus superweichem Leder gearbeitete Hooded Leather Jacket mit Kapuze von Givenchy (oben rechts). Da ist neben der Kapuze nicht mehr dran als gezippte Tascheneingriffe und gestrickte Bündchen. Zu haben ist die schicke und jufendlich wirkende Lederjacke für 1.800 Euro.

Ohne Dunkelrote Lederjacke geht es auch in meiner Auswahl nicht: Eine ganz gute Wahl ist das Burgundy Leather Jacket, ein Blouson aus der günstigeren D&G Linie von Dolce & Gabbana (oben). Neben zwei Brusttaschen und zwei Tascheneingriffen oberhalb der Taille kann man auch in der Ärmeltasche noch etwas verstauen oder besser gesagt verstecken. Das Leder ist vorgewaschen und die Jacke kostet 975 Euro.

Wenn es um Luxus geht, ist das Label Burberry ja bekanntlich nie weit. Ich habe zwei sehr schöne Stücke gefunden, die durch tolle Schnitte, schönes Material und perfektes Handwerk überzeugen. Das hochgeschlossene und schmal geschnittene Black Leather Jacket with Shearling Lamb Lining (oben links) ist herrlich warm, weil ganz mit tiefschwarzem Lammfell gefüttert und gut gegen Wind schützend. Das modische Prachtstück ist aus der günstigeren Brit Linie und kostet daher nur 1.095 Euro. Nicht weniger als eine Reminiszenz an den Atlantik-Überquerer Lindebergh hat man für den modisch-auffallenden Blouson, das Lindbergh Leather Biker Jacket (oben rechts) mit all seinen silberfarbenen Zippern, den Druckknöpfen, den Riegeln und den schönen Steppdetails, ebenfalls für 1.095 Euro und aus der Brit Linie, vorgesehen.

Aus handschuhweichem Dunkelbraunem Rauleder ist das schlicht-elegante Suede Bomber Jacket von Brioni (oben links), das aber mit 2.800 Euro leider im Vergleich zu den Lammfell gefütterten Jacken ganz schön teuer ist. Die Mutter aller Männerjacken-Marken, Belstaff (oben rechts), lasse ich hier naturgemäß auch einmal hoch leben: Das Antique Black Maple Leather Jacket ist ein Klassiker mit Druckknöpfen, einem hochgeschlossenen Kragen, vielen Zippern und Steppungen. Definitiv eine Lederjacke für Männer, bei denen so eine Bikerjacke auch eine Prise Wildheit verströmen soll. Kostet noch halbwegs solide 1.300 Euro und ist bekanntermaßen unzerstörbar.

Für das Shearling and Suede Jacket von Balenciga (oben) muss man ganz tief in die Tasche greifen. Für 3.500 Euro bekommt man dann aber auch eine sehr außergewöhnliche Jacke mit geschorener Lammfellfront und sehr weichem Rauleder, mit hochwertigen Schnittdetails wie dem Sattel, den Ärmelstulpen, den gepaspelten Eingriffstaschen, einem silberfarbenem Zipp und ebensolcher Gürtelschnalle.

An das Ende der Lederjacken-Auswahl wollte ich ganz bewusst zwei Jacken einer Marke setzen, zu der mir der Zugang bisher etwas fehlte: Acne (oben links und rechts). Ich finde die Sachen, dafür, was sie handwerklich, von der Materialauswahl und schnitttechnisch hergeben immer etwas teuer und leicht überschätzt. Aber es gibt ja gerade auf Modeblogs viele Fans und so versuche ich gerade, mich selbst zu therapieren. Diesmal mit dem schlichten Gasoline Leather Jacket in einem Schwarz, das aber Dunkelgrau wirkt. Die Glattlederjacke wird mit einem leicht asymmetrischen Zipp geschlossen, hat zwei schräg verlaufende gezippte Taschen, Zipper an den Ärmeln und einen Reverskragen mit Druckknöpfen. Zu haben ist die Jacke für 820 Euro. Die zweite Jacke ist das Laser Shearling Lined Bomber Jacket aus weichem aber robusterem Leder, das mit seinem im Laserschnitt geschorenen Lammfellfutter wieder zu den richtig warmen Bikerjacken zählt. Die Jacke könnt ihr für 1.900 Euro kaufen oder dem Christkind auf den Wunschzettel für absolute Luxusgeschenke setzen.
So, liebe Leser, das war’s auch schon.
Sagt bitte Bescheid, ob da was für den einen oder anderen von euch drunter ist.

  • blomquist
    13. November 2011 at 20:23

    Das Thema Lederjacke ist für mich schwierig.
    Ich hätte gerne eine, schon seit Jahren.
    Aber ich finde nie die Richtige.
    Das Leder sollte weich und gewaschen sein, kein Stehkragen soll sie haben, und keinen asymmetrischen Reissverschluss.
    Eine schöne Alternative wäre aber auch das von Dir gezeigte Modell von Brioni, aber bei dem Preis bin ich RAUS.

  • Horst
    13. November 2011 at 20:50

    Die rote Jacke ist toll!!

  • Daisydora
    13. November 2011 at 20:56

    Ich hätte dir auf jeden Fall eine elegante Jacke zugedacht, aus dieser Auswahl die allererste oben links von Zegna Sport.

    Die Brioni ist mir zu klassisch bzw. konservativ für dich und auf jeden Fall etwas zu verrückt im Preis …und dann auch noch Braun … die hat man irgendwann über. 🙂

  • Daisydora
    13. November 2011 at 20:57

    Jaaa … das ist sie … und ich dachte schon, du nimmst die Braune Gucci oder Brioni 🙂

  • Designerluxus in Leder | Placedelamode
    14. November 2011 at 04:09

    […] Designerluxus in Leder  » http:// horstson.de […]

  • siegmarberlin
    14. November 2011 at 15:40

    gefallen wir erstmal alle, ich habe auch so ein Lederjacken-Problem. Die Balenciaga ist schon toll gefolgt von Gucci. Ich habe eine sehr schöne noch aus den 90 zigern von Gianfranco Ferré, der damals wirklich gut und leider auch sehr teuer war.

  • peter kempe
    14. November 2011 at 15:49

    Qsiegmarberlin

    ferré war der knaller was lederjacken anbetraf.die hüte man gut und die ist ja auch noch 25 jahre schick!!!

  • Daisydora
    14. November 2011 at 18:46

    @siegmarberlin

    Mit deiner Jacke von Gianfrance Ferré bist du ohnehin sehr gut versorgt.

    Und wenn du doch probeweise in neue Teile reinschlüfen willst, dann würde ich ohne Fellfutter die von Zegna und Burberry Brit versuchen und mit Fellfutter die von Iro und Burberry Brit. Bei diesen Jacken stimmen Look und Preis, finde ich.