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Louis Vuitton Men’s Herbst-Winter 2024

Louis Vuitton Men’s Fall-Winter 2024, © Louis Vuitton – All rights reserved

Nein, ich werde mich nicht zu Wortspielen à la „Ich will ’nen Cowboy als Mann“ hinreissen lassen, wenngleich eine vom Wilden Westen inspirierte Kollektion natürlich eine Steilvorlage hierfür wäre. Doch wir reden hier über Mode und so schickt Pharrell Williams auch ganz unironisch für die Louis Vuitton Herbst-Winter-Herrenkollektion 2024 die – überwiegend männlichen – Models in Looks über den Laufsteg, die der amerikanischen Westerngarderobe entlehnt sind. Das kommt nicht von ungefähr, denn zur DNA von Louis Vuitton gehört neben dem Reisen auch die Reminiszenz an Handwerkskünste, derer eben Cowboys einiges zu bieten haben. Und so versteht sich die Kollektion und das Savoir-faire folgerichtig als ein Tribut.

Denim wird in der Louis-Vuitton-Kollektion mit Blumenstickereien aus Perlen und Pailletten überzogen, aufwendig gewaschen und mit Perlen verziert oder mit Blumenmotiven bedruckt. Chaps bestehen aus Denim oder Leder mit Fransen und sind mit Monogrammen und Blumen verziert oder bestickt, während Lederjacken und -hosen die Prägung von Sätteln nachahmen. Karos verwandeln sich mit Damier in ein Büffelkaro, interpretiert in gerautem Flanell, Tweed, Pailletten und Shearling-Intarsien auf Mänteln, Jacken und Hemden. Deckenmäntel und -westen sind mit dem Cowboy-Monogramm verziert, Pyjamas sind aus Spitze gefertigt und eine Tweed-Jacke erscheint im Cowboy-Stil. An den Füßen tragen die Models neben Westernstiefel überwiegend Boots, die aus einer Kooperation von Louis Vuitton mit Timberland stammen (und im Sommer mit Sicherheit zum Trend avancieren).
Doch im Wilden Westen ging es nicht nur ums Arbeiten sondern auch ums Vergnügen, soll heißen: Wenn die Arbeit getan, legt der Cowboy seine Arbeitskleidung ab und zieht den Anzug an. Der Louis Vuitton-Dandy entwickelt sich aus der amerikanischen Westerntradition des Ankleidens. Aus einer ländlichen Perspektive betrachtet, sind Anzüge und Hemden mit Kakteen, Ochsenköpfen (den „Bukranien“) und Bolos (also einer Art „Cowboy-Krawatte“) der westlichen Bildsprache kettengenäht. Arbeitskleidungssilhouetten verwandeln sich in höchster Schneiderkunst in Vaquero-Jacken mit handgestickten metallischen Cuivre-Blumen, Arbeitsjacken mit mehrfarbigen Perlen und Anzügen mit Nadelstreifen oder Damier-Karomuster, die durch Metallnieten oder türkisfarbene Verzierungen entstehen.

Es ist nicht das erste mal, dass diese ganz besondere Kultur in der Mode zitiert wurde: Die Chanel-Kollektion „Paris – Dallas“ gilt als wegweisend. So können wir dann auch davon ausgehen, dass wir im Sommer die ersten Cowboyhüte in den Städten antreffen …