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Louis Vuitton eröffnet Café und Restaurant

Der Tag sollte kommen, an dem ich mich an das legendäre „Fashion Café“ von Naomi Campbell, Elle Macpherson, Claudia Schiffer und Christy Turlington erinnert fühle. Die erste Niederlassung der Café-Kette wurde 1995 im Rockefeller Center, New York City eröffnet. Weitere „Fashion Café“-Niederlassungen waren geplant, doch das Konzept scheiterte.
Vermutlich war die Zeit einfach noch nicht reif für eine Mischung aus Mode und Mangiare. Doch die Models – bzw. die Investoren – waren Innovatoren auf einem Gebiet, das auf den ersten Blick gar nicht passen möchte.
Heute, also 25 Jahre später, ist es nicht mehr ungewöhnlich, wenn Marken oder Akteure aus der Welt der Mode ein Café oder Restaurant eröffnen: Armani hat diverse Cafés, Ralph Lauren hat Restaurants in New York, London, Paris und Chicago, Alicia Rountree ist Mitbetreiberin des „Tartinery“ in New York, Gucci hat erst 2018 die „Osteria da Massimo Bottura“ eröffnet und im Prada-Café „Marchesi“ kann man ganz vorzüglich ein Stückchen Torte genießen.
Zu dieser illustren Runde gesellt sich ab dem Februar auch Louis Vuitton: Die Luxusmarke eröffnet im japanischen Osaka gleich beides – Café und Restaurant.

Integriert sind „Le Café V“, das weltweit erste Louis Vuitton Café, sowie das Restaurant „Sugalabo V“ in der neuen Maison Osaka Midosuji. Hierbei handelt es sich um den siebten Store in Osaka und die dritte Maison in Japan. Hierzu muss man wissen, dass bei Louis Vuitton der Begriff „Maison“ für ein Storekonzept steht, das den Besuchern einen 360°-Einblick in den Markenkosmos gibt, sprich: Die Auswahl ist wesentlich größer als in einem normalen Stores der Marke.
Die ersten vier Stockwerke der Maison Osaka Midosuji (Architekt war übrigens Jun Aoki; Peter Marino verantwortet das Interiordesign) beheimaten Womens- und Menswear sowie Travel-Kollektionen und Objets Nomades – durchsetzt von ausgewählten Arbeiten internationaler Künstler wie u.a. Vik Muniz, Polly Apfelbaum, Kimiko Fujimura, Nicola de Maria, Ida Tursic & Wilfried Mille sowie Gregor Hildebrandt. Der fünfte Stock dient als Eventlocation, die oberste Etage beherbergt dann das „Le Café V“ und das Restaurant „Sugalabo V“. Beide Gastronomie-Neulinge entstanden und werden geführt in enger Kooperation mit dem japanischen Koch Yosuke Suga, der schon das „Sugalabo“ in Tokio verantwortet. Das „Sugalabo“ ist im wahrsten Wortsinn Spitzenklasse: In dem französischen Ranking „La Liste 2020“ wurde es mit 99,5 Punkten bewertet. Damit teilt sich Yosuke Suga den ersten Platz mit drei weiteren Restaurants: Dem „Ryugin“ in Japan, dem „Guy Savoy“ in Paris und dem „Le Bernardin“ in New York.
Yosuke Suga ist übrigens ein Protegé des international renommierten französischen Küchenchefs Joël Robuchon. 2015 er dann mit dem „Sugalabo“ sein eigenes Restaurant, das nur denjenigen offen steht, die sich auskennen: Der Buchungsvorgang und der Eintritt in dieses Restaurant sind ein streng gehütetes Geheimnis. Abgesehen davon hat das „Sugalabo“ eh nur wenige Tage im Monat geöffnet und dann auch nur für Mitglieder.

Zurück nach Osaka: Das Auge isst bekanntlich mit und so wurde das „Sugalabo V“ mit nautischen Materialien und Details, die mit dem zentralen Thema des Gebäudeentwurfs in Verbindung stehen, ausgestattet. Zudem entwarf Louis Vuitton „Objets Nomades“-Designer Tokujin Yoshioka einen vom Monogramm inspirierten Platzteller, aus dem dann der Großteil des Restaurant-Geschirrs entwickelt wurde.
Schlussendlich ist die Erweiterung einer Maison von Louis Vuitton um Café und Restaurant nur konsequent: Zum Luxusgüterkonzern LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton gehören eben auch Dinge, die einem das Wasser im Munde zusammen laufen lassen …

Louis Vuitton Maison Osaka Midosuji
2-8-16 Shinsaibashi-suji, Chuo-ku
Osaka, Japan
Die Maison ist täglich von 11 Uhr bis 20:30 Uhr geöffnet.