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Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll

liberace
© DCM Filmverleih

Um das Phänomen „Liberace“ nachfolgenden Generationen zu erklären, müsste man Vergleiche zu Elton John und Lady Gaga herstellen – zumindest outfittechnisch stehen die beiden Stars dem US-amerikanischen Pianist und späteren Entertainer Władziu Valentino Liberace, so sein eigentlicher Name, in Nichts nach.
Nur lebte Lierace in einer Zeit, die noch nicht vorgab, liberal zu sein und so musste er seine Homosexualität hinter einer Maskerade aus bodenlangen Nerz, falschen Wimpern und Toupet verstecken. ‚Fighting fire with fire‘ wird seine Devise gewesen sein – wer so progressiv dem Image der Tunte entspricht, wird wohl kaum eine Tunte sein … Und so hat er es tatsächlich geschafft, zumindest seinen Fans vorzugaukeln, er sei mit einer Eisläuferin verlobt.
liberace
© DCM Filmverleih

Im Film „Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll“, der letzte Woche im Kino startete, ziehen sich bei einigen Szenen alle Nerven zusammen – zumindest die des guten Geschmacks. Man hat den Eindruck, dass Liberace und sein Partner, Scott Thorson, den ganzen Tag Champagner trinkend in der goldenen Badewanne sitzen, wobei nur der Körper von Michael Douglas (Liberace) schrumpelig wurde. Selbst der vermeintlich neue Lover des Pianisten erinnert eher an einen Berliner-Mitte-Hipster als an sein sonst übliches Beutemuster, alles in allem kann ich den Film aber wärmstens empfehlen. Ganz großes Kino ist übrigens Rob Lowe in der Rolle des Schönheitschirurgen, der Liberaces Gesicht so strafft, dass dieser beim Schlaf seine Augen nicht mehr schließen kann – zu viel des Guten ist eben nicht immer wundervoll …

Wie auch immer – ich bin auf Eure Meinung zum Film und natürlich zum Stil von Liberace gespannt!

  • Siegmar
    8. Oktober 2013 at 12:34

    Er hat die amerikanischen Spießer eigentlich vorgeführt, er war so offensichtlich schwul und keiner hat´s gemerkt od. wollte es merken ;-). Persönlich ist er mir und sein Lebensstil, “ zu viel von Allem “ Erinnert mich irgendwie fatal an Herrn Moshamer. Den Film werde ich mir sicherlich ansehen.

  • Horst
    8. Oktober 2013 at 12:58

    @siegmar stimmt, die Ähnlichkeit zu Moshammer ist auffallend und beiden schwingt ein wenig Tragik mit …
    Der Film lohnt auf jeden Fall und Douglas und Lowe sind wirklich super!

  • Daisydora
    8. Oktober 2013 at 13:21

    Ich hab den Film noch vor mir, freu mich aber schon drauf, weil ich diese Art Überraschungen liebe. Wer hätte damit gerechnet dass so ein Film kommt, in dem Michael Douglas absolut großartig sein soll und Mat Damon mal als ein ganz anderer Charakter auftritt 🙂 und natürlich wegen der Las Vegas Kostüme, da bleibt kein Auge trocken. 🙂

  • monsieur_didier
    8. Oktober 2013 at 23:43

    …Siegmar: Punktlandung…

    meine Großmutter, selber erzkonservativ, aber nicht spiessig, merkte an, dass er extrem „effeminiert“ sei… (sie sagte allen ernstes effeminiert)…
    aber angeguckt hat sie sich die Ausschnitte im Fernsehen immer sehr gerne…

    und ich freu mich wie Bolle auf den Film…
    nächste Woche geh‘ ich rein…!

    Matt Damon hat ja schon öfter überraschende Rollen gespielt, aber von Michael Douglas bin ich echt sehr angenehm überrascht…

    und auf Set und Kostüme bin ich total gespannt…!

  • monsieur_didier
    8. Oktober 2013 at 23:45

    …by the way: Siegfried & Roy haben bis vor einiger Zeit auch immer erzählt, sie hätten Beziehungen zu Frauen, die auch zusammen mit ihnen im gleichen Haus (!!!!!!) leben würden… 😉

  • Siegmar
    9. Oktober 2013 at 10:14

    Monsieur_didier

    gleicher Gedanke, ich wollte auch noch Siegfried und Roy nennen, bei leben ja diesen dekadenten Stil von Liberace und mit den Frauen haben sie nicht gelogen, sie haben weibliche, weiße Tiger im Haus.
    effeminiert ist doch ein wunderbares Wort, hört sich doch viel besser an als “ weibisch “ 🙂