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Kinozeit – La Jalousie

Es gibt außer dem von uns schon vorgestellten Yves Saint Laurent Film noch einen guten (französischen) Grund in diesem Frühjahr ins Kino zu gehen: den Film „La Jalousie“ mit Louis Garrel und Anna Mouglalis.
Der französische Film, in den 70er Jahren intellektuell und unschlagbar mit den Romy Schneider Klassikern „César und Rosalie“ oder „Les Choses de ma vie“, den Klassikern von François Truffaut oder auch Filmen wie „La Boum“, die eine ganz Generation geprägt haben, hat in den letzten Jahren mit Kassenschlagern wie „Ziemlich beste Freunde“ bewiesen, dass es immer noch auf der Höhe der Zeit ist und eben diesen Charme hat, den nur französische Filme ausstrahlen …
Man kann es nicht begründen, aber die besondere Atmosphäre und einer Handlung, die sich meist mit problematischen Beziehungen zweier Menschen auseinandersetzt, scheint uns Deutsche auf eine besondere Weise anzuziehen, denn auch hierzulande gibt es eine große Fangemeinde des französischen Kinos.
„La Jalousie“ kommt jetzt, nachdem er im letzten Mai bei den Filmfestspielen in Cannes seine Premiere feierte, auch bei uns in die Lichtspielhäuser und ist ein Paradebeispiel für den Anschluss an die großen Beziehungsfilme des französischen Autoren-Films.

„Ein Schauspieler und eine Schauspielerin haben gemeinsam ein Kind und er verlässt beide für eine andere Schauspielerin …“ – so in etwa könnte man in kürzester Form die Handlung von „La Jalousie“ beschreiben. Aber die Gefühlsintensität und die sich daraus ergebende Situation zwischen den Menschen, macht diesen Film zu genau dem, was er ist, nämlich eine Beschreibung dessen, wie sich die meisten Menschen in der heutigen Zeit fühlen. Sie möchten die Gemeinsamkeit, können sich aber nicht von ihren eigenen Gefühlen lösen bzw. sich auf sie einlassen; gemeinsame Ziele verfolgen, ohne einen Teil von sich aufzugeben – also genau das, was man Liebe nennt …

Louis Garrel verkörpert den Typus des typischen französischen Intellektuellen, mit dem Esprit der Unabhängigkeit, aber auch einer gewissen bourgeoisen Ebene, die ständig zwischen Freiheit und bürgerlichen Konventionen hin und her reißt. Genau so ist Garrel aufgewachsen, denn sein Vater Philippe Garrel, der bei diesem Film Regie führt, lebte dieses typische Leben: er war einer dieser Künstler der späten Sechziger in Frankreich, die auf der einen Weise eine neue Freiheit genießen wollten, die sich aber doch den bürgerlichen Konventionen anpassten. Freie Liebe und wechselnde Partnerinnen lassen seine eigene Biografie wieder auferstehen, was sicherlich nicht einfach zu verkörpern war, wenn man der Sohn ist …

Der Film beschreibt auf eindrucksvolle Weise die Sehnsucht nach der Nähe, die scheinbar gar nicht so einfach zu praktizieren ist. Ein Film, der fasziniert und trotz schöner Bilder zum Nachdenken über sich selbst und seiner eigenen Gefühle anstößt.

Sehr sehens- und empfehlenswert! Auf einen schönen französischen Kinoabend!

Regie: Philippe Garrel
Drehbuch: Philippe Garrel, Arlette Langmann, Caroline Deruas-Garrel und Marc Cholodenko
Produzent: Saïd Ben Saïd und Alfred Hürmer
Cast: Louis Garrel, Anna Mouglalis, Rebecca Convenant und mehr

  • Søren
    6. Januar 2014 at 10:20

    Ich freue mich sehr, da Louis Garrel einer meiner Lieblingsschauspieler ist. Ein wahnsinnig intensiver Schauspieler und zudem sehr attraktiv.
    Danke für den Hinweis.

  • Daisydora
    6. Januar 2014 at 12:34

    Da reichten schon die Filmstills und ich will den Film sehen … vielen Dank für den Tip! (schreibe ich ab jetzt wieder mit einem p, habe ich beschlossen 😉

  • peter
    6. Januar 2014 at 12:36

    @daisydora
    super daisy ich auch ich find zwei peees im tip bekackt:-)))hat mich schon imemr gestört….

  • monsieur_didier
    7. Januar 2014 at 22:46

    …ich bin ein totaler Fan des britischen Kinos, immer schon…
    was mich am französischen Film immer ein wenig irritiert ist, dass es so intellektuell rüberkommt…
    ich bitte jetzt schon alle Freunde und Freundinnen des französischen Kinos um Verzeihung…!