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Keine Katze! Kaninchen war es …

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Bild: Screenshot Pressemitteilung Müller

Na Gott sei Dank – die Echthaar-Bommel der Mützen, die bei der Drogeriemarktkette Müller verkauft wurden, stammen nicht von einer Hauskatze, der im wahrsten Sinne des Wortes das Fell über die Ohren gezogen wurde, denn: „ … [das Fell hatte] eindeutig die Übereinstimmung der Haarstruktur mit der von Kaninchen.“ – so gab es Müller heute bekannt. Schuld an diesem Erkenntnisgewinn sind Sachverständigengutachten, die Müller beim Deutschen Wollforschungsinstitut, dem Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen sowie bei der Analysefirma Impetus Bioscience in Auftrag gegeben hat.

Rückblick: im Dezember wurden den Unternehmen Müller und Tom Tailor von der Tierschutzorganisation Animals’ Liberty vorgeworfen, Mützen mit Bommeln aus Katzenfell angeboten zu haben. Bei Tom Tailor handelte sich übrigens auch nicht um Katze, sondern um das Fell des Marderhundes.
Nun muss natürlich jeder selbst für sich entscheiden, was er sich auf den Kopf setzt, ich wundere mich aber, dass es in Deutschland, wo eigentlich alles kennzeichnungspflichtig ist, es eben keine Kennzeichnungspflicht für Echtpelzprodukte gibt, nach der man entsprechend entscheiden kann, wie weit der Tierschutz geht.

Ganz andere News erreichten mich heute aus Spanien: Die „Inditex”-Gruppe, zu der unter anderem Zara und Massimo Dutti gehören, ist nun dem „Fur Free Retailer”-Programm (FFR) beigetreten, womit sich der Modekonzern verpflichtet, in seinen Filialen und Online-Shops zu 100 Prozent auf Echtpelz zu verzichten. Ich frage mich auch, warum eigentlich solch radikale Entscheidungen nicht auch bei der Umsetzung von fairen Arbeitsbedingungen gemacht werden, oder?

  • J
    13. Februar 2014 at 18:51

    Eine Katze ist vermutlich mehr wert als ein Kaninchen. Eine Giraffe ist auch mehr wert als eine Kuh

  • bernd
    13. Februar 2014 at 20:57

    „Fur Free Retailer”
    Find ich eine sehr gute Sache!
    Das muss ausgeweitet werde!
    Der Tierschutz ist mein Thema, da kann gar nicht
    genug gemacht werden.

    Faire Arbeitsbedingungen. na ja, Was heisst „fair“?
    Denken wir da nur an andere Länder oder auch an
    die Situation bei uns?
    „Unfair“ finde ich schon, dass man mit jemand absprechen
    muss, ob man frei haben kann. „Unfair“ finde ich auch,
    wenn man vor 10 Uhr aufstehen muss.
    Daher meine Frage, wo setzen wir hier an?

  • Siegmar
    14. Februar 2014 at 11:31

    grundsätzlich sehe ich das so wie Bernd. Wir selbst müssen anfangen uns so zu verhalten, das Produzenten gezwungen sind umzudenken. Ich frag mich warum jemand auf einer Müte eine Bommel aus Echtpelz haben muss, meine Großmutter hat immer wunderschöne Bommel selbstgebastelt und ich weiß heute noch wie das geht. Wie Bernd schreibt, selbstverständlich bin ich für faire Arbeitsbedingungen, aber wo setzt man an. Woe ich schon mal geschrieben habe, war ich in einer Zifferblattfabrik in Südchina und fragte einen Arbeiter dort, ob er mit Geld und Job zufrieden ist und seine prombte Antwort war “ Ja“ sonst hätte er keine Arbeit. Sein Stunden lohn lag umgerechnet unter 2,00 €. Was auf alle Fälle gewährleistet sein muss, sind die Bedingungen für die Arbeitsplätze u. die Sicherheitsvorkehrungen da müssen europäische Standards angesetzt werden.

  • monsieur_didier
    14. Februar 2014 at 19:25

    …jeder muss seine eigenen Konsumgewohnheiten und -ansichten immer wieder mal auf den Prüfstand stellen…

    ich hatte vor ein paar Monaten eine Diskussion mit einer Kollegin, die total begeistert davon war, dass sie sage und schreibe 10 Hosen im Internet für zusammen etwas über 100 € kaufen konnte und wollte…
    wir haben lange über Sinn und Unsinn dieses Ansinnens diskutiert, bis ich dann schlussendlich als Argument brachte, dass diese Hosen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von Kindern im Alter ihrer Kinder produziert werden würden…

    …da endlich fing sie an nachzudenken…

    @ Siegmar: …ich habe im Kindergarten gelernt, wie man solche Bommel herstellt…
    das hat immer sehr viel Spaß gemacht 🙂

  • Daisydora
    17. Februar 2014 at 12:04

    Pelze machen alt und tendenziell schrapnellig und man braucht sie nur in Sibirien und als Inuit … ich bin dagegen.

    Das mit fair oder unfair ist sehr einfach: „Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu“ … ich würde mich in Grund und Boden schämen, wenn ich jemand schlecht behandelte, mittelbar oder direkt, nur um selbst einen Vorteil daraus zu ziehen, oder aus Unachtsamkeit …..

  • Daisydora
    17. Februar 2014 at 12:05

    Nachtrag: Ich kann auch Bommel herstellen und ich kann stricken! 😉

  • Siegmar
    17. Februar 2014 at 12:40

    wir sollten einen Bommel-Wettbewerb machen und Horst macht die Jury 😀