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Kampagne: Dior Men Winter 2023/2024

Foto: Rafael Pavarotti

Pünktlich zum baldigen Ferienende und kurz vor den großen Septemberausgaben der Modemagazine bringen Luxuslabels nach und nach die Kampagnen für die Herbst-Winter-Saison heraus. Einen nicht unerheblichen Teil dieser Ausgaben, die als „Key-Hefte“ für die Verlage gelten, bilden die Anzeigen mit den Kampagnen der einzelnen Modemarken und Konzerne. In Amerika werden diese von den großen Departmentstores dominiert, die teilweise zehn und mehr Seiten schalten. In Europa überwiegen hingegen weiterhin die Motive, die die Modelabels selbst produzieren.
Es sagt viel über Marken und deren Verantwortliche aus, welche Wertlegung man dem Thema Besetzung der Kampagnen beimisst. Bei Dior hatte man schon immer ein gutes Händchen dafür. Auch dann, wenn „nur Models“ im Dienste der leger-eleganten Kollektionen sauber fotografiert werden, denn: Man kann und muss nicht immer mit Schauspielern fotografieren. Der Fotograf Rafael Pavarotti inszenierte für Dior die Models Emile Danckaert, Wu Guoqiang, Awwal Adeoti und Loris Moine.

Um zu verstehen, worum es in der neuen Herbst-Winter-Kampagne von Kim Jones für Dior überhaupt geht, lohnt ein Blick in vergangene Zeiten: Vor 65 Jahren präsentierte Yves Saint Laurent seine ersten Entwürfe für das Luxuslabel, und die Modewelt veränderte sich. Diese Kollektion von 1958 ist die Grundlage für Kim Jones‘ Winterkollektion, in der sich die Geschichte der Männer mit sowohl männlichem als weiblichen Geschlechterrollen vermischt, in der britische Schneidertraditionen und Materialien auf die der Haute Couture treffen.

Die Silhouetten sind weicher, geschwungener und formbarer, während die Kleidungsstücke auf individuelle Weise getragen werden. Das Matrosenoberteil aus Saint Laurents „Paris“-Ensemble wird in Kavaliersköper gelockert und wird zu einem verlängerten Fischersmantel; die schulterfreie Schneiderei von „Acacias“ wird mit lässiger Unbekümmertheit für einen maskulinen Wollanzug adaptiert, der Teil einer neuen, wiederkehrenden Silhouette und eines neuen Ensembles ist; der „Passe Partout“-Mantel mit seinem locker geschnürten Halsausschnitt wird nun in einen neuen gerippten Donegal-Tweed mit zusätzlichen offenen Ärmeln mit Reißverschluss gehüllt.

Bleibt die Frage: Wann wird’s mal wieder richtig Winter? Die letzten Jahre war es leider etwas zu warm