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Hate My Good Genes – Coco Sumner

Was für eine nervige Rotzgöre!
Beklagt sich im Frühstücksfernsehen darüber, wie schlimm es doch ist, die Tochter von Sting zu sein. Schließlich macht man selbst Musik und will nicht auf den Vater reduziert werden. Ständig diese Fragen danach, ob es denn ein Vorteil gewesen sei, als Tochter eines weltweit erfolgreichen Vollblutmusikers aufgewachsen zu sein. Das sei doch sooooo lästig. Ich musste mir die Augen reiben, als ich Zeuge dieses Jammerns wurde. Dabei hätte das Mädel allen Grund, vor Freude im Dreieck zu hüpfen. Eliot Paulina „Coco“ Sumner scheint neben dem blendenden Aussehen beider Elternteile auch das Talent des Vaters geerbt zu haben. Was ein Schicksalsschlag! Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, sagt man doch. Und manchmal klagen die, bei denen zumindest mit freiem Auge keine Webfehler in der Verwandtschaft mit ihren Eltern festgestellt werden können.

So mehrfach erleuchtet, wie Dad sein dürfte, würde ich jetzt auch nicht vermuten, dass es irgendwelchen Drill oder vom Vater aufgezwungene Anbetungsrituale gab, unter denen Coco zu leiden gehabt hätte ….
Würde man den Spieß umdrehen, dann sollte man der Zwanzigjährigen, die gerade dabei ist, in der Musikbranche durch offene Türen zu gehen, die Frage stellen, wie weit ihre Karriere schon gediehen wäre, mit demselben Talent und ohne ihren Namen. Tausende sind genauso talentiert und werden nie entdeckt. Zieren nicht als Role Models und anbetungswürdige It Girls für kleine Blogleserinnen das Cover des ASOS Magazins und so weiter.

Aber vielleicht fehlt mir ja nur der fachliche Backgrund, um nachempfinden zu können, wie schwer es war, von Kindesbeinen an von Schloss zu Schloss zu tingeln und als Tochter von Trudy Styler und Sting seinen Platz in der Gesellschaft finden zu müssen.
Sagt ihr mir bitte, ob ich da falsch liege und warum.
Für die zwei bis drei unter euch, die noch keine Ahnung von Cocos Musik haben, hier eine Hörprobe…

  • Rene Schaller
    6. April 2011 at 12:04

    Ich habe sie im Frühstücksfernsehen nicht gesehen, einfach weil ich grundsätzlich solchen Mist am Morgen nicht ertragen kann. Und damit meine ich nicht Coco, denn ihre Platte ist toll. Ich habe sie im Radio singen gehört und noch während der Fahrt Shazam zu Rate gezogen. Da ich die Anmoderation ignoriert habe, wurde ich erst viel später durch die Sendung Aspekte gewahr wessen Tochter sie eigentlich ist. Da hatte ich mir die Musik schon längst gekauft…

    Und ein bisschen ist es doch nachvollziehbar, dass ein junges Mädchen eben nicht darauf reduziert werden möchte wessen Tochter sie ist. Selbst gestandene Größen schaffen es nicht sich aus dem Schatten übermächtiger Eltern zu lösen, bzw. werden sie immer an ihnen gemessen.
    Ich finde es hat nichts mit Undankbarkeit zu tun, wenn ein Mensch um seiner selbst Willen akzeptiert werden möchte und nicht wegen seiner Eltern.

  • Daisydora
    6. April 2011 at 12:19

    Lieber René,

    ich finde die Musik auch hörenswert für zwischendurch und Coco ist sehr schön…. aber sie ist eben auch nur ein Talent unter tausenden jungen Musikern, die keinen Anschieber per Geburt haben. Zwar freut es mich, dass es noch junge Leute gibt, die ihre künstlerischen Berufswünsche hürdenfrei umnsetzen können, aber das bedeutet nicht, dass Coco besser wäre, als so viele Andere in ihrem Alter.

    Fazit: Was heisst hier aus dem Schatten des übermächtigen Vaters herauszutreten? Das ist doch kein Schicksalsschlag, die Tochter von Sting zu sein, Musikerin zu werden/zu sein und durch lauter weit geöffnete Türen zu gehen. Nur um diesen Punkt geht es mir.

    Zudem kommt das ganz automatisch, dass du wegen deiner Leistungen anerkannt wirst, wenn die erst mal da sind …. und dann kann man trotzdem gelassener darauf reagieren, auf eine Familie wie die Sumners angesprochen zu werden ..

    Welche gestandenen Größen meinst du damit? Lisa Marie Presley 🙂 (ich mag sie!!)

  • Rene Schaller
    6. April 2011 at 13:23

    Isabella Rosselini wird immer wieder nach der Mutter, selterner auch nach dem Vater gefragt. Liza Minelli hat ebenso berühmte Eltern…

    Wieviele Leute kennen den Nachnamen von Sting, oder den Vornamen? Würde Boulevardmedien und Vormittagsschrott nicht genau das zum Thema machen, nicht ihre verwandtschaftlichen Verhältnisse thematisieren, hätte sie eine Chance nur mit ihrer Musik überzeugen zu können, oder zu scheitern. Des Geldes wegen wird sie ihren Namen nicht einsetzten müssen, sie könnte auch als It-Girl reich erben. Stattdessen will sie was eigenes machen, wird aber nur als ‚Tochter von’präsentiert.

  • Peaches
    6. April 2011 at 13:43

    Ich glaube die junge dame möchte einfach aus freien stücken und ohne den namen ihres bekannten vaters etwas erreichen. und das finde ich kein bisschen verwerflich. in einem anderen interview sagte sie vor kurzem, dass sie ihren papa abgöttisch liebt und stolz ist seine tochter zu sein. nur wenn es um ihre musik geht, möchte sie nicht mit ihm in verbindung gebracht werden…

  • blomquist
    6. April 2011 at 15:44

    Ich habe sie auch im Frühstücksfernsehen gesehen und war total von ihrem Aussehen fasziniert.
    Mich haben nichtmal die auf fettig getrimmten Haare gestört.
    Zugegeben, ihre Attitude war etwas seltsam.
    Aber ich finde um die Uhrzeit, noch dazu nach einem Auftritt, geht das okay.
    Das sie ihren Vater großartig findet habe ich mal in einem Interview gelesen.

    🙂

  • Daisydora
    6. April 2011 at 17:04

    @René

    Isabella Rosselini hat nie gesagt, dass sie unter ihren Eltern karrieretechnisch gelitten hat, schion eher darunter, dass sie nie für sie da waren…. Und als Beispiel dafür, wie wichtig solche Eltern für den Karrierebeginn sein können, ist Isabella Rosselini doch auch typisch … die Frau ist absolut großartig, aber die Schönheit der Eltern hat genauso viel geholfen, wie das künstlerische und bildungsaffine Milieu …. und sie hat dieses Pfund für ihre Tochter Elettra Wiedemann in die Waagschale geworfen, genau so, wie Carine Rotfeld für ihre Kinder … nur darum geht es.

    Ich glaube, du unterschätzt ein wenig, wie viele4 sehr begabte Leute es international in der Musikbranche zu was bringen wollen und lange oder immer scheitern…

    Das stimmt schlichtweg nicht, dass sie dasselbe genau so schnell und sicher erreichen könnte ohne den Namen… Und ein It-Girl kraft Herkunft ist sie ja noch obendrein. Wenn auch ein sehr dezentes, das mir besser gefällt…

    @Peaches

    Das ist doch kafkaesk…entweder, man ist sich dessen bewusst, wie viel Glück man mit seiner Herkunft hat (die muss man sich ja bekanntlich nicht verdienen) oder man kämpft sich als Nobody durch, weil einen ohnehin niemand kennt und man es alleine schaffen muss …was bei Kindern von weltbekannten Musikern aber ausschenden dürfte. Das lässt sich nicht mehr ändern, dass man sie als Tochter von Sting kennt und auch aus diesem Grund stärker beachtet und wohlwollender beurteilt. 🙂

    @Horst

    Mir gefällt sie auch sehr gut!!!
    … und ich würde ihr diese Eltern quasi nie als Begabtenminus beim Talent in Abzug bringen ….. es gibt ja schließlich jede Menge Kinder von tollen Leuten, die ….. sind … 🙂

    @Blomquist

    Ich fand es auch nicht so schlimm, aber etwas irritierend, weil bekanntlich alle Kinder von Musikern, die mit Talent gesegnet sind, am Ende was noch was Eigenständiges geworden ist … aber vielelicht nicht gerade mit 20 und am absoluten Anfang der Karriere ..

    Aber: Sehr interessant und schön! 🙂

  • Daisydora
    6. April 2011 at 17:06

    Nachtrag:

    🙂 für René

    und es heisst natürlich:

    …weil bekanntlich aus allen Kindern von Musikern, die mit Talent gesegnet sind, am Ende noch was Eigenständiges geworden ist … aber vielelicht nicht gerade mit 20 und am absoluten Anfang der Karriere ..

  • Rene Schaller
    6. April 2011 at 17:37

    @Daisy:

    Ja, es gibt tausende talentierte Leute, nicht nur Musiker… Manche haben halt Glück und andere nicht.

  • Daisydora
    6. April 2011 at 20:52

    @René

    Genau. Und Glück ist eben auch bei Leuten mit großem Talent immer ein Faktor. Mehr oder weniger. Bei Kindern von Weltstars weniger 🙂

  • Epi
    7. April 2011 at 00:05

    Das, was mich tatsächlich stört, ist einzig die Tatsache, dass „solche Leute“ es immer wieder für nötig erachten, überhaupt darauf hinzuweisen, dass sie doch lieber als eigenständige Künstler angesehen werden möchten. Das ist doch selbstverständlich und muss nicht bei jeder Gelegenheit betont werden. Natürlich wollen das alle, aber die gute Frau (die mich übrigens nicht im Entferntesten interessiert – genau wie ihr Vater) sollte doch wohl wissen, dass man ihre Herkunft schlecht ausser Acht lassen kann…

  • Daisydora
    7. April 2011 at 13:06

    @Epi

    Für mich ist das auch eine Nullaussage, da es sich nun mal nicht ändern lässt, dass man die Kinder von Künstlern kennt und dann natürlich auch deshalb, weil es ganz automatisch klappt, dass Künstlerkinder als eigenständige Künstler anerkannt werden, wenn es dann so weit ist 🙂

  • BellaB
    21. August 2011 at 20:05

    Ich finde diese Musik wie auch die Sängerin völlig überflüssig. Verwöhnte Göre