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Fünf Uhr Tee im Ladylook


Julius Leblanc Stewart, “Five o’clock tea”

Bleistiftröcke und feine Blusen hatten wir hier noch nie. Nun ist der enge und elegante Rock aber wieder en Vogue und ich habe einige der schönsten Exemplare für euch rausgesucht und mit feinen Blusen und ein paar schönen Jacken und einem Cardigan ergänzt. Weil das wieder so viele Teile geworden sind, kommt der Bericht in zwei Teilen.
Wozu dieser Aufzug? Man kann heute doch auch in Jeans und Jackett in ein schickes Restaurant, und zum Tee mit der Erbtante schenkt man sich doch auch, in so feinen Outfits zu erscheinen. Aber manchmal will man sich einfach schick und schön machen, egal, ob nun nur für einen selbst oder den Liebsten. Ich hoffe, ich bekomme dafür nicht gleich eines von Alice Schwarzer über die Rübe gezogen. Es soll ja tatsächlich Frauen geben, denen macht sowas Spaß. Fein angezogen zum Rend-ez-vous zu gehen …

Aber natürlich lohnt sich die Anschaffung eines tollen Bleistiftrocks so und so. Die Dinger kann man auch im Job tragen, als Begleiter von Jacketts, Cardigans, Pullis und Blusen, zu offizielleren Anlässen oder in machen Berufen auch öfter. Zum Ausgehen darf es dann eine feine Spitzenbluse oder eine aus Seidenchiffon oder fließender Seide sein. Mit einem schicken Jäckchen drüber.

Und genau solche Teile zeige ich euch hier. Los geht es mit dem Hummerroten Blended Tweed Pencil Skirt (links) von Nina Ricci, den ihr zum Beispiel mit dem Sienna Cardigan with Crochet Trim (rechts) von Anna Sui kombinieren könntet … aber natürlich auch mit Pullis, Blusen, Cardigans und Jacketts aus eurem Kleiderschrank. Farbige Bleistiftröcke zählen zu den Trends in diesem Jahr und erfahrungsgemäß trägt man so ein Teil dann ohnehin lange Jahre. Unter diesem Cardigan muss man nicht unbedingt was drunter tragen, der Ausschnitt verlangt das jedenfalls nicht.

Sehr schick und fein und überaus elegant kann man in den neuen Puderroséfarbenen Bleistiftröcken die Blicke auf sich ziehen. Dazu passen dann alle Spitzenblusen, aber auch die Seidenteile in kräftigen Farben, die ich euch noch zeige. Ich habe gleich drei dieser Röcke für euch rausgesucht, die allerdings auch sehr verschiedene Preise haben. Der Blush Seamed Pencil Skirt (links) von Donna Karan überzeugt als Vertreter der Luxusklasse mit raffinierter Schnittführung, nachzuvollziehen an den als flache Übernähte abgesteppten Abnähern, durch die der Rock die perfekte, kurvige Form erhält. Der fließende Wollstoff enthält etwas Spandex, das für absolut perfekten Sitz sorgt. Auch ganz umwerfend schön ist der Stoff aus dem der Silver Peony Wool Silk Blend Pencil Skirt (rechts) von Valentino mit kleinem Bund gefertigt wurde: Wolle und Seide, sonst nichts. Auch sonst glänzt der Rock mit minimalistischen Schnittdetails und einer etwas helleren Nuance des Puderrosé.

Als letzten der hellen Bleistiftröcke zeige ich euch den Blush Shiny Pencil Skirt (links) aus der D&G Linie von Dolce & Gabbana, der aus ganz leicht glänzendem Acetat genäht wurde und schön knapp sitzt. Der gute Sitz kommt auch daher, dass die formgebenden Abnäher bis zum Saum verlängert wurden, der Rock aus mehreren kurvigen Teilen zusammen genäht wurde. Um euch gleich ein Beispiel für frühlingsfrische und dennoch elegante Farbkombinationen zu geben, seht ihr hier das Orange Silk Top with Button Back (rechts) von Emanuel Ungaro, das aber klarerweise auch zu anderen Röcken, Jeans und Hosen ganz toll aussieht. In dieser Saison trägt man solche Blusen wieder vorzugsweise im Bund und nicht drüber.

Nach so viel Farbe schwenken wir erst mal um auf Schwarz. Farbe Nummer I für elegante Anlässe. Dieser Erwartung macht der Schwarze Bleistiftrock von Burberry (links) alle Ehre. Der Bund des Black Beaded Skirt ist über und über mit Glasperlen bestickt. Der Rock fällt sehr schön und sitzt auch gut, wird an der Rückseite mit einem kurzen Zipper geschlossen. Wer eng sitzende Röcke gerne mag, die dann aber nicht nach platzender Presswurst aussehen, dem könnte der Black Stretch Pencil Skirt (rechts) von Donna Karan gefallen, der auch wegen der kurvigen Schnittführung wie eine zweite Haut sitzt und ein echter Schlankmacher ist. Aber auch bei sehr guter Figur sollte man den in seiner Größe kaufen und sich nicht zur Größe kleiner hinreißen lassen.

Als Ladylike mit Twist könnte man den Schwarzen Black Wool Pencil Skirt with Front Slit (links) von Salvatore Ferragamo beschreiben, der abseits vom dezenten Schlitz aber ganz schlicht geschnitten ist und aus reiner Wolle ohne Spandex besteht, daher nicht knalleng sitzt. Aufwändige Schnittdetails wie die geknöpften seitlichen Eingrifftaschen und ein schöner Stoff aus Wolle-Leinen-Gemisch machen den Black Pencil Skirt (rechts) von Narciso Rodriguez zu einem Bleistiftrock der Luxusklasse, an dem man dann aber sicher lange Jahre Freude hat.
Man braucht ja schließlich nicht mehr als einen eleganten Bleistiftrock, außer, der wird zur Lieblingsrockform, dann dürfen es gerne auch mehrere sein.

Wie wäre es zur Abwechslung mit Weiß oder Spitze, schon beim Rock? Ich habe zwei schöne Röcke gefunden, die ihr nun seht. Den hocheleganten Weißen Wollrock (links) aus der Kollektion Alexander Mc Queen mit sehr hoher Taille, die den Rock zum perfekten Begleiter für kleine Blusen und kurze Jäckchen macht. Und den Schwarzen Spitzenrock mit Gummibund von Dolce & Gabbana (rechts), der auch zusammen mit Cardigans und Pullis gute Dienste leistet.

Auch mit sehr hohem Bund und kostbarer Spitzen-Stickerei wurde der Mitternachtsdunkelblaue Bleistiftrock von Marc Jacobs (links) veredelt, den ihr aber bitte nicht mit den hässlichen Lackstiefelchen und den Nylons vom Bild tragen solltet. Wie gerafft oder drapiert wirkt der Schwarze Stretch Seidenorganza Bleistiftrock von Lanvin (rechts), durch den wohl jede Frau ganz schön kurvig aussieht.

Als kleinen Vorgeschmack auf Teil II seht ihr nun noch zwei der feinen Spitzenblusen: Das unglaublich zarte Black Short Sleeve Lace Top aus der D&G Linie von Dolce & Gabbana (links), das trotz der Blümchenspitze sehr modern wirkt und zu vielem getragen werden kann. Schlusslicht ist das Spitzentop mit Cut Outs von Nina Ricci (rechts), das mit seinem femininen Schnitt und der kostbar wirkenden Wollspitze jeden auch noch so schlichten Bleistiftrock zu einem modisch-eleganten Outfit macht.
Und morgen geht es dann mit vielen solchen Blusen, noch einigen engen Röcken und den Jäckchen weiter.
Bin schon gespannt, ob da was für euch drunter ist, auch wenn das keine bequemen Klamotten für alle Anlässe sind. Manchmal will man eben für alle Fälle so gut angezogen sein, dass auch spontane eine Einladung zum Tee bei der Queen ohne vorheriges Umziehen angenommen werden könnte.

luisaviaroma, mytheresa, stylebop

  • peter kempe
    3. Januar 2012 at 10:05

    ich bin begeistert,was für ein wunderbarer look.ich liebe alles was an die alten dior linien der fünfziger jahre erinnert…..ganz ganz toll daisy.galliano war auch so in den achtzigern.es ist so schön weiblich und so feminin.ach wären doch alle frauen in solchen hübschen teilen unterwegs….

  • Martine
    3. Januar 2012 at 10:15

    Ganz toll! In Gedanken bin ich sofort meine Garderobe durchgeganen und werde mich vielleicht – trotz des Wetters – noch einmal umziehen! Ich bin gespannt auf die Fortsetzung…

  • Rene Schaller
    3. Januar 2012 at 11:25

    Von wem ist denn das Headerbild?

  • pDaisydora
    3. Januar 2012 at 12:02

    @rene schaller

    Lieber Rene, alles Gute im Neuen Jahr. Das Bild ist von Julius Leblanc Stewart und heisst „Five o’clock tea“. Vielen Dank für den Hinweis auf die fehlenden Credits. 🙂

    @peter kempe

    Freut mich, dass du meine Auswahl magst … dein toller Charvet Bericht ist ja gerade online gegangen, heute geben wir uns eleganztechnisch wieder die Vollkante 🙂

    @Martine

    Dankeschön … sehr aufmerksam … die Fortsetzung kommt morgen und vielleicht ist da ja auch etwas dabei, das du gerne mal anprobieren möchtest … 🙂

  • peter kempe
    3. Januar 2012 at 12:05

    @daisydora
    ich liebe es wenn wir die vollkante geben:-)))

  • Jana Goldberg
    3. Januar 2012 at 13:47

    Eine sehr schöne Auswahl. Ich würde gern jeden einzelnen Rock haben.Ich liebe Pencilskirts und Midilänge, hier haben wir beides.
    Ich sollte meine öfter tragen. Danke!

  • peter kempe
    3. Januar 2012 at 14:24

    was mir gerade noch einmal total bewusst wird ist,das ein pencil skirt im schrank ja echt ein absoluter grundbaustein und joker ist.damit ist eine frau ja immer perfekt angezogen sehr sehr toll!!ein must have für die horstson frauen!!!

  • Daisydora
    3. Januar 2012 at 14:52

    @Jana Goldberg

    Ich danke dir … 🙂

    @peter kempe

    Ja, so ein Rock ist in der Tat auch ein Basisstück für jede Garderobe von erwachsenen Frauen 🙂

  • Rene Schaller
    4. Januar 2012 at 09:36

    Über die Mode möchte ich nichts schreiben, vielmehr bin wirklich von dem Bild fasziniert. Verglichen mit anderen, späteren Werke Stewarts haben die Damen da ja sogar noch recht viel…

  • Daisydora
    4. Januar 2012 at 10:56

    @Rene Schaller

    Ich muss gestehen, dass ich Julius Leblanc Stewart als amerikanischen, Alten Meister, gar nicht so auf dem Schirm hatte …. das Bild kannte ich auch nicht. Allerdings ist mir im Zuge der Recherche gestern aufgefallen, wie interessant und detailreich dargestellt die Mode der Damen in seinen Bildern, auf diese Zeit bezogen, ist. Darüber könnte man einen schönen Bericht machen …. dafür bist aber wohl du der Spezialist.

    Warum möchtest du über die Mode nicht schreiben, ist die Auswahl denn so schlimm für dich? 🙂

  • Rene Schaller
    4. Januar 2012 at 12:17

    Nein, ich finde Pencilskirts wahnsinnig schick, was anderes fällt mir nicht dazu ein.

    Zu dem Bild hingegen, das fällt mir einiges ein. Zuerst fiel mir eben auch die detailreiche Mode auf, man kann darin sehr gut den Stil der Zeit um 1875 ablesen. Allerdings sieht man auch, dass er Amerikaner gewesen sein muss, in einem Pariser Salon hätte solche ‚Lässigkeit‘ nicht stattgefunden. In Wien und London auch nicht. Zola und auch Proust beschrieben dies ja sehr anschaulich.
    Seine frühen Bilder, also die Darstellungen der Salonkultur, sind wie Comics oder ‚Wimmelbilder‘. Unheimlich viele Ereignisse gibt es zu entdecken, aber keine Handlung ist wirklich der Mittelpunkt des Bildes.
    Als Vergleich fällt mir John Singer Sargent ein, den großen Maler der amerikanischen Society. An den reicht Stewart vielleicht künstlerisch ran, aber in der Intensität der Aussage bleibt er weit zurück.

  • Daisydora
    4. Januar 2012 at 13:22

    @Rene Schaller

    Die Inhalte und der Stil erinnern mich an die Maler des Biedermeier und die Frauen sind demgemäß gekleidet. Ehrlich gesagt muss ich das erst mal im Vegleich mit Malern dieser Zeit verifizieren, um da Unterschiede, so wie du ausmachen zu können. Und bei amerikanischen Malern bin ich erst im zwanzigsten Jahrhundert eingestiegen. Die Haltung der Damen und Kinder empfinde ich aber auch als weniger formell und nicht so manieriert, wie in den europäischen Salons dieser Zeit. Schreib was drüber … 🙂

  • Rene Schaller
    4. Januar 2012 at 13:57

    Der Biedermeier-Vergleich ist tatsächlich treffend, da man im Europa vor 1848 eben genau jene Salon- und Familienidylle malte, wie sie Stewart 30 Jahre später aufgreift….
    Ich könnte so ausschweifen, mir fällt immer mehr an den Bild auf und Vergleich mit anderen Werken ein.

  • Daisydora
    4. Januar 2012 at 20:01

    @Rene Schaller

    Ich warte dann auf deinen Bericht, da kann ich mir dann das fehlende Wissen anlesen 🙂

  • Carmen Vogt
    5. November 2012 at 13:51

    Würde wahnsinnig gern die Bilder mit den Bleistiftröcken sehen….die Bilder gehen aber leider nicht auf!!!! Schade!!!!