Foto: LV Formal Spring-Summer 2026 © Louis Vuitton – All rights reserved
Was Louis Vuitton als “Formal” angekündigt hat, wirkt im Ergebnis weniger wie Dresscode, mehr wie ein gut kuratierter Widerspruch: zwischen Klassik und Techwear, Struktur und Spielraum, Handwerk und Markeninszenierung.
Pharrell Williams, inzwischen erfahrener Grenzgänger zwischen Popkultur und Traditionshaus, interpretiert in der Formal-Kollektion für Spring-Summer 2026 Maßkonfektion als Haltung: Blousons mit Notch-Lapel, gestrickte Anzüge, Parkas aus Vicuña – kein Stilbruch, sondern strategisches Neudenken der männlichen Uniform. Die Idee: Der Anzug muss nicht verschwinden, aber er darf sich entspannen.
Details wie geätzte Hornknöpfe, LV-Streifen aus Jacquard oder winzige Medaillons sorgen für diskrete Signale. Wer weiß, der sieht’s. Wer nicht, trägt’s trotzdem. Im Schuhbereich gibt man sich weiterhin souverän. Zwischen Derby, Combat Boot und Loafer zeigt sich alles, was britische Schuhmacherkunst mit Vuitton-Code verschmelzen kann – inklusive Monogram-Blüten als Brogue-Perforation. Auch Sneaker erhalten einen formellen Auftrag: monochrom, leicht gealtert, mit einem Flex, der nicht nur auf den Nähten basiert.
Die Abendlinie bedient das Bedürfnis nach Auftritt: smokingschwarze Dreiteiler, Perlendetails, strassbesetzte Knöpfe – das Ganze getragen mit einem laissez-fairen Schulterzucken und sehr viel Seide. Dazwischen: ein spürbares Bewusstsein für Materialien und die Kunst, nicht zu übertreiben – selbst wenn alle Beteiligten es locker könnten.
Weil moderne Männlichkeit auch den Transport nicht dem Zufall überlässt, wurde die Aerogram-Taschenserie überarbeitet: Businesstaschen aus gewachstem Kalbsleder, Taschen mit magnetischen Verschlüssen und Platz für mindestens zwei Laptops. Die werden die wenigsten Träger in den Taschen transporieren, aber es ist doch immer schön, es zu können, wenn man wollen würde …
Die Kollektion ist ab Ende August 2025 erhältlich.
