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Eine schrecklich nette Großfamilie – die Dolce & Gabbanas

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Bild: Dolce & Gabbana

Überall nur noch Hedonisten. Unsere Städte längst zu urbanen Ballungszentren mutiert, in denen das Heer überzeugter Einzelgänger und glücklicher Singles zwischen ein paar Familien und Paaren aus Lebensabschnittsgefährten ihr nicht immer fröhliches Dasein verbringen. Man hält sich leidlich bei Laune – lenkt sich mit der Sorte Hardware ab, die Apple, Samsung und Sony diktieren.
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Bild: Dolce & Gabbana

Aber plötzlich lacht da die Sonne Siziliens, mitten im Winter und das in BerlinHamburgMünchenFrankfurtStuttgartDüsseldorfCastropRauxelHannoverSyltundsoweiter …. Domenico Dolce & Stefano Gabbana können noch gönnen! Auf jeder Doppelseite leben zwei bis vier Generationen. La Famiglia und das Dolce Vita im Fokus. Sieben Bambini ab Säuglingsalter, ein Nonno wie aus dem Bilderbuch, zwei Brüder (Tony Ward und sein jüngerer“Modelbruder“), der ältere mit Frau und Mutter in Personalunion, was sonst! La Mama, Bianca Balti, guckt nicht so drein, als musste sie direkt nach dem Shoot noch schnell den Flieger nach Los Angeles kriegen … die Kinder, der ganze Stolz der Familie, sind wie für einen Geburtstag oder den Kirchgang herausgeputzt. Das Sujet: ein Bild für das Familienalbum. Die Brüder sind einsame Klasse … und selbst an den Fußball hat man gedacht. Italiener sind noch 8,7 Prozent fußballverrückter als wir.
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Bild: Dolce & Gabbana

Auf weiteren Motiven der „La Dolce Vita“ Sommerkampagne, nie weniger als fünf Personen … alle in ihren besten Kleidern, aber es geht hier um richtig gutes Leben. Um Freude und Freunde, um gutes Essen und naturalmente: um La Famiglia!
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Bilder: Dolce & Gabbana
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Bilder: Dolce & Gabbana

Hier wird auch mit Stereotypen gespielt, herumgealbert und gekonnt gepost, aber so leicht, übermütig und luftig, dass gute Laune aufkommt, so bald man von einer der doppelseitigen Anzeigen in allen Hochglanzmagazinen überrascht wird. Es gibt mehr als fünfzehn Motive, eines besser als das andere. Die Modelauswahl, sehr gelungen. Neben Bianca Balti und Tony Ward spielen Eva Herzigova, Catherine Mc Neal, Marine Deleeuw, Noah, David, Arthur, Adam und Sam eine Rolle … da wuselt es nur so vor Leben … vermutlich bewusst keine absoluten Topfotografen-Inszenierungen, aber sehr gut und lebendig fotografiert (Chris Ferretti). Und mit der Hauptsache, viel Mode von Dolce & Gabbana, mitten im Leben einer schrecklich netten Familie gezeigt. So geht Werbung wirklich!

  • Heike
    13. Februar 2014 at 10:08

    Ich liebe diese Kampagne! Diese Models sind so gut gecastet. EIn Bild schöner als das andere und erzählt immer mindestens eine Geschichte.

  • Siegmar
    13. Februar 2014 at 11:02

    Wie ich das 1.Foto mit Tony Ward gesehen habe, war ich schon Fan dieser Kampagne. Super gelungen und es stimmt es macht gute Laune sich die Fotos anzusehen und Lust auf Urlaub in Italien 🙂

  • Siegmar
    13. Februar 2014 at 11:18

    hatte ich in der Begeisterung vergessen, die Anzüge etc. gefallen mir auch sehr.

  • Daisydora
    13. Februar 2014 at 11:24

    @Heike

    Das freut mich! Und ich finde das auch … Dolce & Gabbana haben begriffen, dass man mit coolen Hedonisten, die in fast allen Advertisements allein und vereinsamt herumstehen, weniger gut viele Klamotten verkaufen kann … 🙂

    @Siegmar

    Er kann es noch immer, Mr. Ward, und versteht, worum es bei Werbung für Dolce & Gabbana geht! Ja, die Anzüge kann man auch nehmen … 🙂

  • peter
    13. Februar 2014 at 11:58

    Super!!!Dolce ist immer gut wenn sie auf die Anna Magnani Zeit und Neorealismus Zeit setzten!!Super schön!!

  • monsieur_didier
    13. Februar 2014 at 12:38

    …die Kampagne gefällt mir sehr gut, die Klamotten zum größten Teil auch…
    rundum gelungen…!

  • bernd
    13. Februar 2014 at 20:47

    Castrop Rauxel

    Warum wird diese Stadt immer gerne genommen? Was soll uns das sagen? ich habe das nie verstanden, ausser, dass es gerne von uncoolen Leuten verwendet wird, um was belangloses zu sagen. Der Name soll dann einen Lacher hervorrufen oder auf Miefigkeit hindeuten. Es hat sich mir nie erschlossen und ich verspüre immer ein Gefühl von Fremdschämen.

    Die Kampagne aber finde ich sehr gelungen und mit Tony Ward wäre ich auch gerne Familie!

  • bernd
    13. Februar 2014 at 20:50

    So lustig geht es da zu:
    http://www.castrop-rauxel.de/

    „Europastadt im Grünen“.
    Wer sagsts denn? Vollkommen unterschätzt die Stadt!

  • Daisydora
    14. Februar 2014 at 07:42

    @Peter

    Das ist ja auch ein Stereotyp, diese Zitate auf eine vergangene Zeit, aber ich mag es wie Du, wie Dolce & Gabbana ihre Identität damit aufladen. 🙂

    @Monsieur_Didier

    Freut mich … dankeschön im Namen der Italiener! 🙂 (deren Nachbarin ich ja bin …)

    @Bernd

    Zu Castrop Rauxel: Da bist Du bei mir ganz auf dem falschen Dampfer, wenn Du denkst, dass ich es nötig hätte, in die unterste Schublade zu greifen … Ich kenne Castrop Rauxel, und zwar daher, weil einer meiner Mitarbeiter in der Werbung (das war anno Schnee), der Sohn einer Bestattungsunternehmerfamilie in Castrop Rauxel war. Der nach seinem BWL Studium noch Film studierte und nebenbei gearbeitet hat. Und nach Präsentationen in der Nähe, waren wir dann dort zum Kaffee. Was ich immer sehr mochte.

    Warum ich den Namen der Stadt gerne als Blueprint für nicht Hauptstädte verwende: Ich habe selbst einen Migrationshintergrund, geboren in Wien, und fand es immer schon ebenso spannend wie lustig, dass in einem so großen Land wie Deutschland (wie Du sicher weißt, hat Österreich gerade mal halb so viele Einwohner, wie Nordrhein-Westfalen) viele Städtenamen existieren, zu denen Menschen von anderswo kein Bild vor Augen haben … und Castrop Rauxel, eine davon, kenne ich eben!

    Wenn Dir das lieber ist, kann ich auch „St. Umleiten am Frostaufbruch“ nehmen, das könnte man dann für ein Dorf in Niederösterreich halten … und Du darfst mich auch gerne für uncool halten …

    Aber, so, wie ich nicht weiß, wen ich vor mir habe, wenn Du mich kommentierst, und daher immer vom besten ausgehe, weißt Du nicht, wen Du vor Dir hast, wenn Du mich kommentierst …

    Warum soll Castrop Rauxel einen Lacher hervorrufen? Ich könnte auch Freising, Zwickau, Wolfenbüttel, Plauen, Hof oder Oer Erkenschwick nehmen, wäre ich Dir dann unverdächtiger? 🙂

  • Siegmar
    14. Februar 2014 at 11:17

    Ich mag den Ausdruck
    “ Gelsenkirchner Barock “ ist auch so ein Stereotyp, versteht aber jeder. Das Ruhrgebiet ist mittlerweile sehr grün geworden und Essen ist toll. 🙂

  • Daisydora
    17. Februar 2014 at 12:08

    @Siegmar

    Ich auch! Essen muss ich mir dann wohl noch mal angucken, ich bin aber Fan von Bochum … 🙂

  • Siegmar
    17. Februar 2014 at 12:41

    Essen sehr zu empfehlen, Villa Hügel bis Aalto- Theater und Essen ist eine grüne Stadt. 😉