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Ein Paradies für John Robie, die Katze – Chanel Joaillerie

In dem Hitchcock Klassiker „Über den Dächern von Nizza“ treibt der Juwelen Räuber John Robie sein Unwesen als Fassadenkletterer der, auch bekannt als die Katze leise kommt und sein Unwesen treibt.
John Robie hätte heute sicherlich seine Freude an der Adresse, an die wir heute kommen. Der Platz ist legendär, einer der schönsten Plätze von Paris und hat hinter seinen Fassaden sicherlich die meisten Tresore. Wir befinden uns auf dem Place Vendôme.
Sicherlich herrscht hier die größte Juweliersdichte, neben Boucheron, Alexandre Reza, Buccellati, dem Perlen Papst Mikimoto natürlich Van Cleef and Arpels mit seinen unwiderstehlichen Auslagen.
Das Haus, dass wir heute besuchen, hat die Hausnummer 18 und beherbergt ein Schmuckhaus das noch gar nicht so alt ist. Dabei liegt das Stammhaus des Unternehmens nur etwa hundert Meter entfernt – Chanel in der Rue Cambon.

Geht man von der Rue Cambon durch den Hintereingang des Ritz und vorn wieder raus, so kommt man direkt vor der Nummer 18 an, wenn man einfach gerade den Platz überquert.
Das Haus hat eine sehr lange Geschichte: Es wurde 1710 gebaut, gehörte dem größten Finanz-Genie des 18.Jhd., John Law, und wird heute fast vollständig von der Chanel Haute Joaillerie genutzt. Genau das ist die Sektion des legendären Modehauses, dass 1995 wieder begründet wurde. Coco Chanel hatte 1931 eine große Diamanten Ausstellung in ihrem damaligen Apartment im Faubourg Saint-Honoré gemacht und Paul Iribe hatte Sternen Diademe und wunderschöne Ringe dafür entworfen, die auf Wachsmodels gezeigt wurden.

Sie selbst hatte den schönsten echten Schmuck von ihrem Freund, dem Herzog von Westminster, bekommen und ihn, ganz wie es ihre Art war, mit ihrem Modeschmuck kombiniert.
Außerdem hatte sie lange Perlenketten lanciert, die zu Rollkragen Pullovern getragen wurden und den Frauen beigebracht, dass man morgens auch schon drei-reihige Diamanten tragen konnte.
In Chanels Echtschmuck-Kollektion, der sogenannten Haute Joaillerie, gibt es nach wie vor die Modelle aus Cocos Ausstellung, wie das Sternen-Collier oder die Ringe von Paul Iribe. Es gibt natürlich auch Stücke, die an Cocos Symbole anknüpfen, wie z.B. Camelien, die Weizenähre oder auch ihr vierblättriges Kleeblatt.

Der nach bester Juweliers-Tradition gearbeitete Schmuck wird mit den hochwertigsten Steinen die auf dem internationalen Markt zu bekommen sind, ganz im Sinne des Couture Unternehmens, veredelt. Die Haute Joaillerie ist aber im Gegensatz zu Chanels Modeschmuck, der ganz auf die jeweilige Kollektion abgestimmt ist, viel Zeitloser und auf die Ewigkeit ausgelegt.
Betritt man die Räume ist man geblendet von der Modernität die Peter Marino geschaffen hat. Der Gegensatz zu dem historischen Palais, den Anklängen, die mit einem Augenzwinkern Mademoiselle zitieren und moderne Leuchtobjekte und des Dekors bilden den dezenten Rahmen für das Feuerwerk der Kollektionen und der Preziosen. Ein Louis XV. Sessel – mit modernem Leinen bezogen – lässt die Theatralik, die normalerweise solche Juwelen umgibt, schnell vergessen und lädt auch jüngere, moderne Kundinnen aus aller Welt zum Probieren ein.

Zweimal im Jahr lädt das Haus Nummer 18 genau wie alle seine Nachbarn zum Tag des offenen Juweliers ein. Ein ganzes Wochenende kann man am Place Vendôme dann alles nach Herzens-Lust probieren, ganz ohne Scheu und ohne Kaufabsicht und just for fun. Die Daten kann man auf den Webseiten der Häuser regelmäßig nachlesen.
Vielleicht habt ihr ja auch mal Lust, Chanel in der Nummer 18 zu besuchen. Man braucht gar nicht die Fassade hochzuklettern wie John Robie, denn auch der kommt an dem Tag ganz einfach durch die Tür und wer ein nicht so kostspieliges Souvenir möchte – in der Reihe der Les Exclusifs Parfums gibt’s die Nummer 18 auch – Damit kann man dann selbst verduften und nicht John Robie.

  • Siegmar
    13. April 2012 at 15:07

    sehr, sehr schöner Artikel, du zeigst uns immer eine ganz andere, interessante Welt.