Damenmode

Dior Womenswear Herbst-Winter 2022/2023 x The Next Era*

(Dior Womenswear Herbst-Winter 2022/23; © Laura Sciacovelli)

Wer wie Maria Grazia Chiuri auf die Archive von Christian Dior und allen Kreativen des Hauses zurückgreifen kann, von dem erwartet man schon deshalb immer Großes. Als erste Créatrice der Marke mit großer Geschichte zeigt sie der Modewelt seit 2016, dass sie die richtige und beste Wahl war und ist.
Kollektionen wie die für den kommenden Herbst und Winter sind niemals das Werk einer einzelnen Person. Dafür wird das richtige Team an handwerklichen und künstlerischen Genies benötigt, die all das umsetzen können, was Chiuri vorschwebt.

Vermutlich kennen viele unserer LeserInnen die kleinen Dior-Videos auf Youtube, die davon zeugen, wie sehr die führenden Maisons der Couture und High-Fashion auf die Pflege des Handwerks auf höchstem Niveau angewiesen sind.

Die Ursprünge eines Motivs für die Dior Herbst-Winter-Kollektion 2022-2023

Und so konnte man erwarten, dass die gezeigte Kollektion wieder allerhöchsten Ansprüchen an das Design, die Schnittführungen, die Verarbeitung, die Auswahl und Produktion der Stoffe und das Styling der Teile zu den Outfits erfüllen würde. Genau das bekamen wir zu sehen.

Die Dior-Schau Herbst-Winter 2022/23: The Next Era

Die Schau zum Motto „The Next Era“ feiert Mode auf der Höhe der Zeit, klassische Schneidereikunst trifft auf futuristische Fantasien, die erahnen lassen, wie die Zukunft der Mode gestaltet werden kann.
Das ikonische Bar Jacket, geschneidert aus verschiedensten Stoffen aus der Herrengarderobe – wie Grisaille – mit deutlich maskuliner Optik, in Kombination mit kurzen oder längeren Röcken – neu erfunden – deren Plissees in asymmetrischer Anordnung und je nach Betrachtungswinkel in lange, kurze und plissierte Schnitte verschiedenen Rocklängen verlaufen.
Zum Bar-Jacket ein Dior-O-Ton: „Das Innere der Kleidungsstücke von Dior offenbart ein außergewöhnliches Konstruktionssystem. Die Bar-Jacke, die von Maria Grazia Chiuri für diese Kollektion überarbeitet wurde, verwandelt die Struktur des Originalmodells in ein System, das die Feuchtigkeit des Körpers reguliert und ihn bei Bedarf wärmt, dank innovativer Techniken, die in den D-Air-Laboratorien** entwickelt wurden. während ein Body – durchzogen von einem scheinbar organischen Netzwerk farbiger Venen und Arterien in leuchtenden Farben – eine konstante Temperatur aufrechterhält.“

Die Dior-Schau Herbst-Winter 2022/23: Eine hybride Kollektion

Das Schwelgen in Techniken der Haute Couture erläutert Dior als „eine hybride Kollektion, die ungeahnte Kreativität durch den Einsatz von Stickereien eröffnet, die technische Strickwaren, wasserdichte Materialien, Nylon und Kaschmir schmücken. Und mit rebellischem Respekt wird das berühmte Porträt von Christian Dior, der vor dem Wandbehang posiert, der seinen Wintergarten schmückte, angeeignet, um daraus einen Druck zu machen, der einen großen Mantel ziert, während Couture-Handschuhe an den Biker erinnern – erklimmen sie den Arm als letzten Schliff für die Silhouette.“
Der Versuch der Deesignerin, die Komplexität der Mode auszudrücken, die das Erbe von Monsieur Dior neu aufgreift, um die Linien von morgen zu entwerfen, ist gelungen.

Hier das Defilee der 83 Dior-Looks mit beeindruckender Szenerie:

*The Next Era, Kunstinstallation von Mariella Bettineschi
** D-Air lab ist ein italienisches Start-up, das 2015 von Lino Dainese gegründet wurde. Die Architektin Silvia Dainese Gris leitet dieses besondere Projekt für Dior.

Gastautor: Eva Parke