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Glosse

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„Wasted Love“ und noch mehr verschwendetes Drama – der ESC 2025 in Basel

Man muss es den Schweizern lassen: Neutralität beherrschen sie nicht nur politisch, sondern auch emotional – zumindest, wenn es nach dem gestrigen ESC-Finale in Basel geht. So wenig Windmaschine war selten, man musste sich regelrecht anstrengen, um wenigstens ein bisschen Tüll in Wallung zu bringen. Vielleicht lag’s am Hallenklima, vielleicht an der allgemeinen Windstille des Abends – oder man hatte schlicht Angst, Michelles Stiefeletten könnten bei zu viel Luftzufuhr abheben und als gefährliche Flugobjekte enden. Die erinnerten übrigens stark an etwas, das man sonst nur auf Technopartys in Brandenburg nach 4 Uhr früh sieht – bloß ohne Ironie.

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Feuerwerk, Föhnfrisur, Finalfieber – der ESC 2025 rollt an

Soviel ist sicher: Glitzer

Am Samstag ist es wieder soweit: Natürlich schaut man den ESC. Nicht wegen der Musik – Gott bewahre – sondern wegen des Spektakels. Der Eurovision Song Contest ist das, was passiert, wenn man einen Moodboard-Algorithmus mit zu viel Tüll, zu wenig Selbstkritik und der gesamten Lagerware eines LED-Herstellers füttern. Und 2025? Wird das Ganze in Basel inszeniert, was passend ist – niemand versteht Glamour mit sozialdemokratischer Kühle besser als die Schweiz. Nicht.

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Kampen Couture: Sorbetfarben Saisonbeginn

Kampen, Rotes Kliff – die Ruhe vor dem Touristen-Sturm; Bild: Horstson

Bald ist es wieder soweit … In Kampen beginnt der Sommer nicht mit dem Wetterbericht, sondern mit dem ersten Polohemd in Sorbetfarbe. Pfingsten ist der inoffizielle Startschuss für alle, die sich zwischen Rosé und Rhabarber-Ton zur Haute Bourgeoise zählen. Da schreiten sie wieder, die kunstvoll gebräunten Damen und Herren, deren Kleidung signalisiert: Ich bin entspannt, aber auf exakt diesem Niveau.

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Paint it black x die ABBAtare sind los x Emil x das Beste an „Wetten, dass …?“

(Bild: Abba; Screenshot)

I SEE A RED DOOR AND I WANTED PAINTED BLACK, NO COLORS ANYMORE I WANT THEM TO TURN BLACK … möglicherweise haben nicht nur wir Horstsonians sprichwörtlich in der Pendeluhr geschlafen, als die von der Pandemie heftig gebeutelte Welt da Draußen beschlossen hatte, Livemusik ohne Livemusik wäre die beste Antwort auf das, worunter weltweit hundert tausende Künstler litten und noch leiden und das ausgehungerte Publikum, wir, sowieso: An einem noch nie dagewesenen Mangel an echten Auftritten, echter Künstler. Ich kenne inklusive meiner Person nur Menschen, die sich nach echten Auftritten und echten Begegnungen sehnen …

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