Paris Fashion Week

A beautiful Story of Coats – Hermès Herren Herbst-/Winterkollektion 2013

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Bilder: style.com | Ph.: M.Tondo.

Am Samstagabend präsentierte Hermès im Palais de Tokyo sein Defilee der Männerkollektion für den Winter 2013. Paris gleicht in diesen Tagen einem Wintermärchen und so zeigte das Traditionshaus mit Blick auf den verschneiten Eiffelturm eine seiner besten Herren Kollektionen seit Jahren.
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Bilder: style.com | Ph.: M.Tondo.
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Bilder: style.com | Ph.: M.Tondo.

Courchevel und Megève, die Ski Wallfahrtsorte der Franzosen der 60er Jahren, standen Pate für die Inspiration von Véronique Nichanian, die seit mehr als zwanzig Jahren mit sicherer Hand für die Herren Prêt-à-Porter verantwortlich ist. Dünne Rollis unter farbig geteilten Jet-Ski Optik Pullovern, dazu scharf geschnittene Hosen und Retro Ski Schuhe mit orangefarbenen Schnürbändern. Gekonnt setzt sie die Optiken, gepaart mit den unsterblichen Hermès Klassikern, in eine Art „Urban Sports Chic“ um. Matelassé Hosen, Jogginghosen de luxe, gerade Zipper Hosen. Zweiknopfanzüge und Doppelreiher in enger Optik, kurz geschnitten für den Business Look à la Hermès.
Neben Key-Outfits, wie dem geschorenen Nerzjumper (Audrey Hepburn in dem Film „Charade“ lässt grüßen), Persianer-Blouson und Krokodilleder-Jacke, stechen vor allem die vielen wunderschönen Mäntel ins Auge.
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Bilder: style.com | Ph.: M.Tondo.
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Bilder: style.com | Ph.: M.Tondo.

Die ganze Kollektion lässt mich sofort an „A beautiful Story of Coats“ denken. Ein Mantel ist schöner als der andere und, wie immer bei Hermès, liegt der Teufel natürlich in der Raffinesse der Details. Pur in der Silhouette aber von brillanter Schnitt- und Nahtführung, Trenchcoats und vor allem lange Cabans. Ex-Libris Knöpfe in Silber geben etwas uniformes. Man kann sich kaum entscheiden – alle Mäntel sind „Must haves“ in dieser Kollektion.

Es wird kein Schwarz gezeigt, die ganze Kollektion wird unterstrichen von einem ganz dunklen Mitternachtsblau, das fast schwarz wirkt, aber marine ist.
Kragenlösungen, an vermeintlich einfach geschnittenen Einreihern, fallen erst auf den zweiten Blick auf und der Kenner sieht, dass in die Entwicklung der Modelle ungeheure Mühe und vor allem viel Zeit gesteckt wurde. Die Meister vom Faubourg Saint-Honoré können eben genau das, was die Konfektion heute gar nicht mehr leisten kann und wo sich bei vermeintlichen Luxuslabels nicht mit beschäftigt wird. Perfektionismus und Handwerk stehen bei aller Modernität im Vordergrund des Familienunternehmens. Leder und Kaschmir sind die absoluten Meisterdisziplinen. Die Verarbeitung wirkt in ihrer Brillanz fast immer unsichtbar.
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Bilder: style.com | Ph.: M.Tondo.

Überhaupt ist die Farbigkeit von ungeheurer Raffinesse. Neben dem Navy werden Bark, Brick, Chrom, Flanell und Messing kombiniert. Hermès wäre nicht Hermès, wenn sie für den Winter nicht auch Träume aus Lammfell zeigen würden. Kreideweiße Parkas, Jacken und sogar ein Pullover laden zum Träumen ein. Outstanding Pieces der Luxusklasse.

Die Winterkollektion überzeugt trotz der typischen Hermès Klassik durch das, was der Franzose „ravissant“ nennt – die Liebe zum Detail und das Edle, was immer ein wenig versteckt ist. ‚Unprätentiös und doch Königsklasse‘ beschreibt die Kollektion ganz wunderbar.

Eines weiß ich genau – an die Mäntel werde ich auch noch in zwanzig Jahren denken, denn ich kann mir keine perfekteren vorstellen.

Bilder: style.com | Ph.: M.Tondo.

  • Volker
    21. Januar 2013 at 10:36

    Definitiv ein Highlight. Das Gelb hätte für meinen Geschmack nicht dabei sein müssen

  • Monsieur_Didier
    21. Januar 2013 at 11:32

    …da sind tolle Stücke dabei…
    die langen Cabans sind meine Favoriten und direkt der erste Doppelreiher ist ein Treffer…
    und Gelb finde ich mehr als schwierig…! 😉

  • Julia von Maxwell
    21. Januar 2013 at 11:44

    Eine sehr schöne Kollektion ohne Frage- sehr klassisch! Doch ich dachte im ersten Moment „Hab ich das nicht letztes Jahr schon gesehen?“ Viele Grüße

  • Siegmar
    21. Januar 2013 at 15:31

    ganz wunderbar und vieles begehrenswert

  • Horst
    21. Januar 2013 at 19:02

    Unaufgeregt und chic, beim Gelb bin ich mir auch nicht so sicher 😉