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Zalando stampft Bread&&Butter ein – zumindest vorerst

(© Sam Smelty for Zalando | Filiz Serinyel)

Es ist noch gar nicht lange her, dass Zalando die Bread&&Butter als Erfolg feierte: Im August verkündete der Moderetailer, dass die Verkaufsmesse, die zum Teil als “Festival of Style and Culture” wahrgenommen wurde, an allen drei Tagen ausverkauft war und am Veranstaltungssamstag sogar ein Rekordhoch bei den Besuchern verzeichnete.
Doch nun das: „Alles, was wir investieren und ausprobieren, muss uns als Unternehmen strategisch weiterbringen und zugleich skalierbar sein“, sagte David Schneider im Interview mit dem Handelsblatt. „Da stoßen wir mit der Bread & Butter einfach an natürliche Grenzen. Deshalb werden wir – zunächst mal 2019 – keine Messe mehr veranstalten.“ Ob es im drauffolgenden Jahr eine Bread&&Butter-Neuauflage geben würde, konnte der Zalando-Mitbründer noch nicht sagen.

Es wäre nicht das erste Mal, dass die Bread & Butter, wie die Messe vor der Übernahme durch Zalando noch hieß, aussetzt: Anfang 2016 wurde sie nicht ausgerichtet, da das Landesamt für Gesundheit und Soziales 3.000 bis 4.000 Flüchtlinge in den Hallen des Berliner Ex-Flughafens Tempelhof, dem damaligen Veranstaltungsort der Bread & Butter, unterbringen wollte. In der Wirtschaft Woche war damals sogar von einem „Charity Event“ zugunsten von Flüchtlingen die Rede.

Zalando ist in den folgenden Jahren in die Arena in Treptow gezogen und sorgte dort vor allem mit hochkarätigen Namen für Aufmerksamkeit: Prominente wie Vivienne Westwood, Adwoa Aboah, Jaden Smith oder auch Lauryn Hill folgten der Einladung nach Berlin. Doch damit ist jetzt erstmal Schluss …

  • fred
    3. Dezember 2018 at 19:22

    Ich weiss gar nicht, was die Bread & Butter ist. Mir hat sich das nie erschlossen?
    Ist das eine Fashion week oder eine Einkäufer Messer oder was genau?
    Bitte um Aufklärung, lieber Horst

  • Horst
    3. Dezember 2018 at 21:17

    @Fred die Bread & Butter war mal eine Modefachmesse mit dem Fokus auf Streetwear und richtete sich damals an Medien und Einkäufer. Sie ging von ursprünglich Berlin nach Barcelona und kurze Zeit später wieder zurück in die Hauptstadt und war schon ne Hausnummer.
    Ende Dez. 2014 wurde die Insolvenz bekanntgegeben und Zalando tauchte auf und fummelte aus dem ehemaligen Glitzer der Bread & Butter ein Käuferevent. Das ging anscheinend drei Jahre gut, aber jetzt wohl nicht mehr so ganz…

  • fred
    3. Dezember 2018 at 23:27

    @HORST

    Ahhhhhhh, Danke. Das gibt mir einen Einblick. Berlin ist für mich ohnehin keine Heimat der Mode. Mode gibt es nur in zwei Städten: Paris und Mailand. Und das ist auch gut so.

  • Horst
    4. Dezember 2018 at 10:31

    @Fred nee, also das sehe ich etwas anders – es gibt in der Mode mehr als zwei Städte 😀
    Ich glaube, durch die Globalisierung spielt es (fast) keine Rolle mehr, wo präsentiert wird. Mode passiert da, wo gutes Handwerk und Ideen aufeinander treffen – das kann in Paris sein, Mailand, NY, London, Berlin, Hamburg, Gütersloh und Fallingbostel.

  • fred
    4. Dezember 2018 at 11:01

    @HORST

    Das sehe ich anders. Mode ist eine Sache von „Gesamtmentalität“. Wir Deutschen sind eher Technike und Autobauer.
    Franzosen und Italiener lassen eher das Sinnliche im Leben zu. Ich denke, Mode als Idee kann natürlich überall entstehen, aber wachsen kann sie nur da, wo es ein entsprechendes Umfeld gibt. Und das haben wir in Deutschland nicht. Es gibt sicher gute Leute, aber man ist isolierter. Beim mir im Dorf früher gab es zehn, die konnten ein Auto zerlegen, aber nur einer mit eine Vogue (und das war ich). Ich find das auch in Ordnung. Es muss nicht alles überall sein. Jedes Land und jede Stadt hat ihre Vor- und Nachteile. Ebenso jede Mentalität.

  • Horst
    4. Dezember 2018 at 11:28

    @Fred ich verstehe was Du meinst, denke aber, dass sich im Rahmen der Globalisierung die Mentalitäten nicht mehr so stark wie früher durch geografische Grenzen trennen lassen – siehe das Dorf: Heute wird es sicher umgekehrt sein. Nur für die wenigsten Jugendlichen ist Autoschrauben noch attraktiv, während der Großteil einen Instagramaccount hat und sehr wohl verfolgt, was bei adidas, Supreme & Co. gerade angesagt ist. Fluch und Segen zugleich – während „früher“ jedes Dorf seinen eigenen Stil hatte (man kam ja gar nicht überall hin), wird der Look durch das Internet und Zara uniformer.

  • vk
    4. Dezember 2018 at 14:27

    @horst da ist sich auch die wissenschaft nicht einig https://www.nzz.ch/wirtschaft/oekonom-tabellini-warum-europas-staaten-sich-nicht-naeherkommen-ld.1438220

  • Horst
    4. Dezember 2018 at 20:21

    @vk Danke für den Link – spannende Betrachtung, wobei eine gewisse „Modeglobilisierung“ mMn nicht von der Hand zu weisen ist, oder? Zumindest beschleicht mich das Gefühl, wenn ich in einer Metropole die Passanten beobachte (sehen alle gleich aus). Dass die Pariser in Paris und Mailänder in Mailand alle très chic bzw. muy elegante aussehen, halte ich für ein liebgewordenes Klischee, genauso wie „die“ Deutschen, die immer griesgrämig sind 😉