Paris Fashion Week

Showtime! – Jean Paul Gaultier Couture

Spot an … das ist Couture für die Tourneen von Showstars und Künstlern. Der Unangepasste unter den Couturiers, Jean Paul Gaultier, überraschte mit einem Defilee von Ideen, die im Alltag der bisherigen Couture-Klientel für einiges Erstaunen sorgen dürften.
Aber vielleicht peilt er ja im Sinne der Neukunden-Akquisition gerade die Superreichen des Showbiz an – stattet im Geiste schon die kommenden Tourneen von Madonna, Rihanna, Bejonce und Lady Gaga aus, die allerdings schon nach den Modellen eines Kollegen schielte.
Ich war erst mal ein wenig enttäuscht darüber, dass es diesmal keine Männer-Couture zu sehen gab, die in der Saison davor für Aufsehen und auch Begeisterung sorgte. Daran und an den Überraschungen bei den Kollegen kann man festmachen, wie sehr sich die Couture im Moment um Neukundengewinnung bemüht.

Die Couture-Häuser und die Zahl der Couture-Outfits werden in jeder Saison mehr und da die Klientel die Schränke voll hat mit Kostbarkeiten, müssen auch mal neue Kundenkreise erschlossen werden.
Und dafür eignet sich heute für Werbung kaum etwas so gut, wie die Ausstattung von Showstars … so jedenfalls erkläre ich mir die Konsequenz, mit der ein alter Hase wie Jean Paul Gaultier seine Couture-Kollektion, die er als Hommage an die im letzten Sommer verstorbene Amy Winehouse verstanden wissen will, mit Kleidern und Outfits ausstattete, die man an der normalen Couture-Klientel so gut wie nie sehen wird.

Aber natürlich gibt es auch einige schöne Schwarze Kostüme, Hosenanzüge und Ensembles, in die man selbst am liebsten auf der Stelle rein hüpfen würde. Und natürlich den langen Avocado-Grünen Taftmantel. Das für mich schönste Outfit ist ein Schwarzes, stark tailliertes Kostüm mit engem Shiftrock, dessen Jackett und Rocksaum durch dicht an dicht aneinandergereihte Ajour-Stickerei durchbrochen würde und somit durchscheinend ist. Sehr schick und elegant.
Aber das Gros der Kollektion besteht aus Showkostümen. Darin kann ich mir Madonna, Beyonce, Lady Gaga und Rihanna ganz fabelhaft vorstellen und Stefanie Germanotta würde das eine oder andere Outfit wahrscheinlich auch abseits der Bühne tragen … nur, wer sonst noch außer ihr?

Vielleicht muss man sich da ja erst dran gewöhnen, dass es nun auch Haute Couture für die eigenen vier Wände gibt. Bisher stand Frau Couture-Kundin ja in einem ihrer festlich hell erleuchteten Schrankräume und hatte nur die Qual der Wahl zwischen den kessen Negligees von Agent Provocateur und denen der Kollegen … von nun an dürfte da auch das eine oder andere kesse Wäsche-Outfit von Jean Paul Gaultier Couture infrage kommen. Das Auge isst auch zuhause mit. Die zahlenden Herren sollen schließlich auch was davon haben …
Man wird sehen, wie viel sich von dieser Mischung aus Amy Winehouse Stil und einer Art Frou-Frou-Look für moderne und frohlockende Couture Amazonen bis zur nächsten Saison hält.
Bilder: style.com, Screenshots

  • Horst
    6. Februar 2012 at 20:11

    Ich fands bei der Kollektion schade das alle nur über Amy und die Reaktion des Vaters gesproch haben und keiner über die Kollektion an sich….
    Das Styling der Models find ich persönlich doof, die Kollektion aber zumindest für die genannten Stars super 😀

  • peter kempe
    7. Februar 2012 at 10:10

    Jean Paul Gaultier kanns einfach und ich finde er ist einer der besten couturiers die es gibt.seit dreissig jahren schafft er es nicht nur seinen Stil zu optimieren sindern wandelt sich mit jedem jahr das er immer wieder seine klassiker neu aufschüttelt .die kollektion sit sehr gaultier wenn man das styling weg lässt.Love jean paul!!

  • siegmarberlin
    7. Februar 2012 at 11:17

    das ist eben Gaultier, ob man es mag od. nicht

  • Daisydora
    8. Februar 2012 at 08:10

    Vielen Dank für euer Feedback. Ich fand das auch ziemlich schlicht geartet, dass die Meldung dann der Vater von Amy Winehouse war und nicht der Stil der Kollektion, aber hier sind wir ja zum Glück nicht bei Frauke und Kollegen.

    Ich liebe Jean Paul Gaultier für seine unerschöpfliche Energie, die Fantasie und Unangepasstheit.