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Schnieke Jungs – Horstson macht auf hanseatisch

Ach was war das für ein herrlicher Frühlingssamstag, den wir in der Horstson-Hansestadt-Hamburg hatten. Dementsprechend wuselig war die Besucherfrequenz auch rund um die Binnenalster und in der ganzen Innenstadt. Dort wo das distinguierte Hamburg samstags zum Einkaufen geht und es sich zwischendurch und danach in Cafés, Restaurants und Bistros gut gehen lässt. Dafür, das wisst ihr, sollte man halbwegs gut angezogen sein. Kann ja immer jemand um die Ecke kommen, dem man sich auch in der Freizeit nur von der besten Seite zeigen will. Nicht, dass die Hamburger das nicht auch ohne Daisy wüssten oder beherzigten …. hier geht es darum, Klamotten zu finden, die ins casual-elegante Stadtbild passen und nicht unbedingt wieder bei Blazer, Streifenhemd, heller Hose oder Chinos und rahmengenähten Schuhen zu landen, die samstags anscheinend diesen unsäglichen Cognacton haben müssen, wenn man dazugehören will. Genug davon, der typische Horstsonian mit Hauptwohnsitz in Hamburg ist ja viel modischer aufgelegt als die Hamburger Herren zwischen Neuer Wall und Jungfernstieg und drum herum. Also: Wenn ihr trotzdem mal Lust habt, euch hanseatisch zu verkleiden, dann schaut euch an, was Daisy schniekes für euch rausgesucht hat. Klar, dass die Teile überweigend Blau sein sollten. Am besten tragt ihr alles Blau in Blau. Dadurch wirkt das ganze Outfit elegant, aber eben etwas jünger, als das, womit in die Jahre gekommene Werbeagenturgeschäftsführer und all die Kai Diekmans* der Hansestadt herumlaufen und ihren Wohlstand plakativ zu Markte tragen, weil Papi das auch schon so machte…

Los geht es mit den Oberteilen. Ihr könnt ein Hemd, einen Pulli, ein T-Shirt oder einen geringelten Cardigan tragen, der auch als Sweater taugt. Das blaue T-Shirt mit Anker und Pride of the Port Schriftzug von CXXVI (oben Header) erscheint mir angemessen. Aber auch das himmelblaue Hemd von Roland Mouret (unten links), ein fein quer und längsgestreiftes von Michael Bastian (unten Mitte) und das ebenfalls gestreifte Hemd von VISVIM (unten rechts) mit Brusttaschenklappen und den weißen Einsätzen am linken Ärmel, sind absolut stadtfein:

Etwas weniger formell als die Hemden wirkt das Outfit mit dem hellblauen Pulli von Avon Celli (unten links), der Daisy mit dem Rhombenmuster voll und ganz überzeugen konnte. Aber auch den ganz klassischen blauen Pulli von Dior kann ich mir zu den ausgesuchten Hosen gut vorstellen (unten Mitte). Bleibt noch was Geringeltes, das muss in Hamburg sein. Daisys Ringelfavorit für Hamburg kommt von BBC und ist ein Mittelding aus Cardigan und Sweater (unten rechts).

Kommen wir zur passenden Hose für euch. Zwei der Hosen sind von Golden Goose. Davon hat die eine ein sehr dezentes Pepitamuster und Aufschläge und die zweite Hose hat als auflockerndes Detail einen Fransensaum an den Hosenbeinen. Sehr schick, besonders dann, wenn ihr dazu Sneakers oder hohe Chucks tragt!

Wenn euch das Outfit mittlerweile etwas zu blau daherkommt, schaut euch mal die Chinos von Neil Barrett (links) und die weiße Hose von Givenchy (rechts) an. Beide passen gut zum entspannt-eleganten Horstson-Hansestadt-Look und lassen sich mit allen anderen Teilen kombinieren:

Nun braucht es nur noch ein paar Jacken und nicht allzu formelle Sakkos für alle Fälle … Daisy hat euch den Sailors Coat von Junya Watanabe (unten links) rausgesucht, der so aussieht, als könnte er zu einem der Favoriten in jedem Männerschrank werden, und das auf ewig. Etwas schluffiger wirkt das blaue Sakko von Trussardi 1911 (unten Mitte), auch wenn sich das schöne Teil nur durch ein paar mikroskopisch kleine Knitter von einem Anzugsakko unterscheidet. Ist halt was für Freunde subtiler Signale. Wer seine langen Beine gut in Szene setzen will, der kann es mit dem schmalen Raulederblouson von Quai De Valmy (unten rechts) versuchen, an dem für 1.500 Euro eigentlich gar nichts dran ist, außer drei Reißverschlüsse und zwei Ärmel, hübsch angeordnet. Aber Hanseaten haben ja ohnehin ein extra Gen für Understatement:

Nicht zuletzt wollte ich euch noch zwei eher streitbare Teile raussuchen: Ein quergestreiftes eher breit geschnittenes Sakko von Thom Browne (unten links), unter dem Daisy als Mann das blaue T-Shirt tragen würde …. und ein irgendwie aufgetakelt-abgetakelt wirkendes Sakko von Lanvin (unten rechts), das man allerdings erst mal vor einem guten Verkäufer zu Probe tragen sollte, bevor das in die Tüte wandert:

Weil ich es hier mit aufmerksamen Horstsonians zu tun habe, rechne ich fest damit, dass euch allen aufgefallen ist, dass den Looks definitiv etwas fehlt. Stimmt!!!: Auf die Idee, solche fünfzig-Prozent-Understatement-Klamotten rauszusuchen, bin ich gekommen, als ich Peters fabelhaften Bericht über die Hermès Carreés las und die prachtvollen Seidentücher sah. Da hat sich Daisy nämlich gefragt, was zieht Mann im Frühling dazu an? Es soll ja in Summe auch nicht zu viel des Guten werden. Wenn ihr euch jetzt die Frage stellt, welches Carreé von Hermès soll ich zu meinem neuen Daisy Outfit tragen, dann kann ich euch da auch nur mit einem guten Rat helfen: Zieht das Outfit nächsten Samstag an und besucht unseren lieben Schreiberkollegen Peter bei K&K um diese Frage höchstpersönlich zu klären… Du hast doch Zeit, Peter?

*Daisy weiß, unser Role Model Kai Diekmann geht schon lange den Broadway in Potsdam entlang…

Bilder und mehr Informationen: Colette, Maendler, Luisaviaroma

  • siegmarberlin
    5. April 2011 at 12:06

    @ daisydora

    darf ich mir für die Spree u. den Landwehrkanal auch was aussuchen, wenn ja, nehme ich das Hemd mit den weissen streifen zu der Barett-chino und vielleicht das Teil von BBC

  • Daisydora
    5. April 2011 at 12:10

    @siegmarberlin

    Ja klar, aber so einfach wollten wir uns das mit der Regionalität nicht machen: Berlin bekommt seinen eigenen Modebericht 🙂 für dich mit einem Hauch von Mainhattan …

    Aber schön, dass was für dich dabei ist…

  • siegmarberlin
    5. April 2011 at 12:24

    @ daisydora

    da freue ich mich doch drauf, lass mich da für Mainhatten inspirieren, da ich in2 Wochen wieder dort bin.

  • Epi
    5. April 2011 at 13:13

    Der „Sailors Coat“ von Watanabe ist traumhaft; gibt es den auch in Schwarz? Das Lanvin-Sakko ist auch famos – und gar nicht streitbar, im Gegensatz zu dem Thom-Browne-Ding, das schmalere Männer sicher arg bullig aussehen lässt.
    Dafür hat die gefranste GG-Hose einen tollen Schnitt; und der Rhomben-Pulli ist auch sehr schick (das sollte man aber vielleicht nicht unbedingt zusammen tragen…).

    Einzig das Raulederblouson ist inakzeptabel.

  • Rob
    5. April 2011 at 13:23

    macht ihr jetzt für alle Bundesländer Specials?? 😉

  • Epi
    5. April 2011 at 14:10

    Schmalere Männer bullig? Blödsinn. Ich bin durcheinander gekommen. Ich wollte wohl sagen, dass es eher Männern mit kräftigerer Statur steht und an schmaleren schlabbert, oder so.

  • Daisydora
    5. April 2011 at 15:17

    @siegmarberlin

    Schön, ich werde also auch was für echte Großstädter raussuchen, wenn du Frankfurt auf dem Zettel hast … 🙂

    @epi

    So weit ich das überblicke, gibt es den Sailors Coat nur in Blau. Das Blau ist aber so dunkel wie Tinte, so dass es sehr schön zu Schwarz aussieht. Bei dem Lanvin Sakko bin ich mir nicht so sicher wie du: Da steht halt eine Jahreszahl drauf, es und es ist etwas chichi, oder?

    Die Golden Goose Hose und den Avoncelli Pulli finde ich auch gemeinsam schön, das ist so was wie italienisches Understatement … und du darfst ja die auffalenden Seidenfoulards nicht vergessen, auch wenn die mal nicht von Hermès kommen 🙂

    @Rob

    Sehr lustig, aber eine gute Idee, mal sehen, wie weit wir im Land rumkommen … 🙂 hast du Wünsche oder Anregungen?

    Richtigstellung:

    Ich hatte mal wieder geschlunzt und Horst keine Einkaufsquellen mit geliefert. Drum ist unter den Tisch gefallen, dass da auch einige Teile von Luisaviaroma und dem Onlineshop von Mandler stammen. Sorry!

  • siegmarberlin
    5. April 2011 at 16:32

    @ daisydora
    kommt da ein bißchen Ironie durch, in Bezug auf Frankfurt als Großstadt ?

  • Daisydora
    5. April 2011 at 17:01

    @siegmarbelin

    Genau umgekehrt, Frankfurt ist ja kein Spielplatz der Eitelkeiten, das ist eine echte Großstadt 🙂

  • siegmarberlin
    5. April 2011 at 17:11

    @ daisydora

    danke

  • jürgen
    5. April 2011 at 19:24

    eine schöne auswahl daisy … vor allem das sakko von thom browne 🙂

  • san
    5. April 2011 at 20:53

    ich finde T-Shirts an Männern über den sichtbaren (nicht gefühlten) Jugendjahren sehr schwierig. Geht eigentlich nur, wenn es die einzige Kleidungsschicht ist. Ansonsten langarm. Die Hemden und Sakkos sind toll. Sommerhosen zu finden ist extrem schwierig. gralmässig.

    Zum Carré: ich mag die styling Idee sehr. Nur finde ich dass die normal Grösse von über 80cm zu gross ist für Männer. Lieber ein Nikki. Das hat dann auch mehr Seefahrerflair und passt zum vielen blau. Und wenn es von Hermes ist, dann sollte es zwingend von der Freundin oder der Mutter ausgeliehen sein. (man kann es ja schenken und dann selber tragen). Die Vorstellung, dass Männer für sich selber H-Carrés kaufen, ist mir doch sehr fremd.

  • Horst
    6. April 2011 at 09:15

    @san ich mag für männer die hermes x liberty tücher – die haben auch eine gute größe 70*70 oder 45*45 http://horstson.de/liberty-hermes-die-kalesche-reitet-ins-blumige-london/2010/12/ und sind nicht aus seide sondern aus baumwolle 🙂

  • Daisydora
    6. April 2011 at 09:26

    @jürgen

    Dankeschön!
    Ich hab’s geahnt, irgendwer hat die tolle Figur, das Sakko von Thom Browne zu tragen … 🙂

    @san

    Ganz schön streng, dein Ansatz zur Tragbarkeit von T-Shirts bei erwachsenen Männern. Es gibt da einige bekannte Deutsche, die sind hoch in den Jahren, tragen T-Shirts unter Sakkos und sehen fabelhaft damit aus. Für mich ist das eine Typfrage, kann ja auch nicht jeder doppelreihige Blazer mit Goldknöpfen tragen, ohne doof auszusehen….

    Ich finde die blaue Golden Goose Hose mit dem Fransensaum super. Die würde ich als Mann genau so tragen, wie die Chinos von Barrett. Nur weisse Hosen und diese Pepitahosen von GG sind wir eher eine Typfrage.

    Zu den Carrées muss ich mich zurückhalten, weil die mir auch nicht stehen; aber an manchen Männern, zum Beispiel an unserem lieben Schreibekollegen Peter Kempe, finde ich die toll…ich glaube, das muss man einfach probieren, wenn man Lust auf diesen zurechtgemachten Look hat.

    Aber gemusterte Halstücher oder Schals bei Männern finde ich auch so toll. Besonders wenn Punkte drauf sind und etwas Mustermix im Outfit zu finden ist…. so etromäßig …. 🙂

  • Daisydora
    6. April 2011 at 09:28

    @horst

    Danke für den Link, an die hatte ich beim Schreiben auch gedacht … die sind super! 🙂

  • Horstson » Blog Archiv » Daisys 1. Berliner Pop-Up-Store
    7. April 2011 at 11:33

    […] auffallen wird: Das Modesammelsurium für Berlin ist deutlich weiter gesteckt, als meine kleine Auswahl für schnieke Jungs in Hamburg. Berliner Männer der oben genannten Trendzielgruppen haben ja auch etwas mehr Zeit für […]