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Kurznachrichten aus der Mode: Mr. Porter nachhaltig, das Comeback der Handle Soft Trunk von Louis Vuitton und eine Ausstellung, die sich sieben modebewussten Frauen widmet

Foto: Mr. Porter

Kurznachrichten, die es noch nicht auf Horstson geschafft haben, die aber unbedingt Erwähnung finden müssen: Mr. Porter nachhaltig, das Comeback der Handle Soft Trunk von Louis Vuitton und eine Ausstellung in Hamburg, die sich sieben modebewussten Frauen widmet „Dressed. 7 Frauen – 200 Jahre Mode“ im Museum für Kunst und Gewerbe.

Das Comeback der Handle Soft Trunk von Louis Vuitton

Handtaschen für Männer sind leider weiterhin ein schwieriges Thema – es gibt sie, doch in die Männergarderobe ist sie final noch nicht eingezogen. Virgil Abloh hat bewiesen, dass man niemals nie sagen darf: Die Handle Soft Trunk Tasche wurde bereits 2021 von dem Designer für die „Louis Vuitton x NBA“-Capsule-Collection entworfen. Nun kehrt sie in die ständigen Kollektionen des Luxuslabels.
Entfernt erinnert die Tasche mit ihrer rechteckigen Form, den Metallecken und den Nieten, die für Struktur sorgen, an einen Koffer und ist so eine schöne Reminiszenz an die Ursprünge von Louis Vuitton. Ein abnehmbarer Schulterriemen und ein Ledergriff ermöglichen es, die Tasche über der Schulter oder in der Hand zu tragen. Dank der großen Öffnung ist sie ideal, um alle wichtigen Dinge wie Telefon, Geldbörse oder Kopfhörer hineinzupacken.

Mr. Porter nachhaltig

Gute Nachrichten gibt es von Mr. Porter: Die Eigenmarke des Onlinehändlers, Mr. P., engagiert sich weiterhin für zirkuläres und nachhaltiges Design und erweitert hierfür das Strickwarenangebots mit Kleidung aus überschüssigen Garnen, recycelten und organischen Materialien – zum Beispiel recyceltes Kaschmir, Bio-Baumwolle und zertifizierter und tierversuchsfreier Wolle.
Mr. Porter arbeitet hierfür mit StrickerInnen, SpinnerInnen und VeredlerInnen aus der italienischen Region Marken mit handwerklichen Verfahren zusammen. Auch werden Altprodukte in neuen Kollektionen rückgeführt.
Die 36-teilige Kollektion umfasst Strickmäntel, Pullover, Rollkragenpullover, Hemden, T-Shirts und einen Kapuzenpulli in einer Palette aus warmen Braun-, Grau-, Rosa-, Kamel- und Marinetönen. Das klingt alles gut und – das Wichtigste – es sieht auch gut aus: Überschnittene Schultern und komplexe Proportionen sorgen für zeitgemäße und vor allem zeitlose Silhouetten. Der beste Nachhaltigkeitsgedanke ist sowieso, wert auf Kleidung zu legen, die gut verarbeitet ist und kein modisches Verfallsdatum hat.

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zeigt „Dressed. 7 Frauen – 200 Jahre Mode“

Zu guter Letzt noch ein Ausstellungstipp: „Dressed. 7 Frauen – 200 Jahre Mode“ stellt sieben modebewusste Frauen und ihre Garde­roben vor, be­ginnend im 19. Jahrhundert bis heute. Im Mittelpunkt stehen die Trägerin­nen, die zugleich Performerinnen und Konsumentinnen von Mode sind, ihre Persönlich­keiten und ihre Bio­grafien: Haute Couture, Alltags-, Protest- oder Avantgardemode von Elise Fränckel, Edith von Maltzan, Erika Holst, Elke Dröscher, Ines Ortner, Anne Lühn und Angelica Blechschmidt zeigt das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.
So unterschied­lich wie die Lebensläufe ist auch die Kleidung der portraitierten Frauen. Sie erzählen von Ehefrauen der gehobenen Gesellschaft, von einem durch Krankheit gezeichneten Dasein, von „Power Dressing“ und Selbst­bewusstsein in der Chefetage, von der Hamburger Punkszene (ein lesenswertes Interview mit Ines Ortner, die seit Mitte der 1980er-Jahre in der Hamburger Punkszene aktiv war, gibt es hier zu lesen) und der widerständigen Ästhetik einer Kunst- und Designsammlerin wie Vogue-Legende Angelica Blechschmidt, deren „Berufskleidung“ schwarze Cocktailkleider in Kombination mit großformatigem Modeschmuck war.
Die Ausstellung „Dressed. 7 Frauen – 200 Jahre Mode“ läuft noch bis zum 28. August 2022.