Horstson für Hapag Lloyd – chice Kreuzfahrt mit der MS Europa 2

Bild: Hapag Lloyd

Deutschland wird von Beliebtheits-Kaiserin Merkel regiert, die Wirtschaft sollte aber davon unabhängig weiter brummen …. und weil wir Schreiber bei Horstson und Horst ehrenamtliche Wirtschaftsförderer sind und ein Herz für gute Unternehmen haben, schreibe ich heute (unbezahlte*) Werbung für Hapag Lloyd. Gleich zwei Teile. Wieso das? Das kam so: Ich habe im Spiegel 19/2013 die Reportage „Weniger ist Meer“ von Michaela Schiessl gelesen, in der sie ihre sehr positiven Eindrücke während der „Pressepassage“ mit dem luxuriösesten Kreuzfahrtschiff der Welt, das der Reederei Hapag Lloyd gehört, schilderte.
Nun bin ich selbst ganz in der Tradition von David Foster Wallace und seinem herrlichen Essay „Schrecklich amüsant, aber in Zukunft ohne mich“ … fest davon überzeugt, selbst niemals eine Kreuzfahrt zu machen. Das hat was mit diesem traurigen Bild zu tun, wie Leo Di Caprio als Jack Dawson in die finstere Tiefe des Atlantiks hinabsinkt … und mit dem „Vorurteil“, das gebe ich offen zu, das ich gegen die Klientel von Kreuzfahrten hege. Schlimm!

Obwohl, als ich den Artikel im Spiegel las, war da viel angenehmes beschrieben, das mir sicher gefallen könnte. Ist halt die MS Europa 2, und da läuft der Betrieb gegen das Stereotyp. Der Kapitän, Jan Friedrich Akkermann, verzichtet auf das Captains Dinner; da muss man als Reederei schon sehr genau wissen, was man dem Markt anbietet und wer die Kunden sind. Dafür scheint (unter anderen Kollegen) Julian Pfitzner, der umtriebige Ex-Mackie (Management Consultant bei Mc Kinsey) zuständig zu sein. Er sagt, „unser Qualitätsanspruch ist absolut“ … und „er will nur das Beste“, so steht es im Spiegel. Und so wurde alles, das die (nur) 516 Gäste der MS Europa 2 während der Kreuzfahrt sehen von Herrn Pfitzner persönlich ausgesucht. Ich muss gestehen, die mundgeblasene, rote Anemonenlampe, die das Restaurant Weltmeere in höchstem Maße veredelt, könnte mir auch gefallen, wüsste ich, wohin mit so einem übergroßen Kronleuchter und hätte ich gerade den sechsstelligen Betrag übrig, den sie gekostet hat.

Aber das ist nicht der Grund für den Bericht: Vor wenigen Wochen ging es dann mit der Werbung los und ich brauchte schon mal einige Stunden und mehrere Anläufe, bis ich das schlichte Bild des Kreuzfahrtschiffes, begleitet von von einigen dürren Wörtern (MS Europa2. Flexibel wie eine Yacht. Entspannt wie ein Resort.), mit dem überschwänglich von allen Annehmlichkeiten und all dem auserwählt Schönen im Artikel „Weniger ist Meer“, auf Eins zusammengezählt bekam. Und da fiel mir sofort wieder „Schrecklich amüsant ein…“, weil darin vielleicht nicht gerade ein Kreuzfahrthasser, aber auf jeden Fall ein großer Kreuzfahrtskeptiker, die viel bessere Werbung für teure Kreuzfahrten machte, als die Werber von Hapag Lloyd.

Ob sich das neue Kreuzfahrtpublikum, die Zielgruppe der Manager ab 45 mit Familie (Haushaltsnettoeinkommen ab 5000 €, Kinder ab 2 werden betreut), die sich ganz ohne Zwänge, bis hin zu legeren Klamotten und ohne feste Tischordnung, diesen leisen Aufruf von Hapag Lloyd wirklich hört und zur Kreditkarte greift, bleibt abzuwarten. Natürlich bekommt man im Hochglanzprospekt und auf der Website alle Informationen, die aussagekräftig und zielführend sind, aber dafür muss man erst mal so weit kommen, sich eine Kreuzfahrt als Urlaub und Hideaway zu wünschen … obwohl viele Menschen dieselben Vorurteile wie ich haben und nie eine machen wollten/würden.

Bild: Hapag Lloyd

So, nun wisst ihr, warum Horstson für Hapag Lloyd wirbt. Wenn schon eine Kreuzfahrt, dann gleich die Richtige! Das sage ich auch deshalb, weil da all die schrecklichen Klamotten daheim bleiben, die einem – modisch gesehen – so einen Urlaub auf dem Traumschiff verhageln könnten. Und ich habe, ganz wie gewohnt, einige unverbindliche Vorschläge für Sie und für Ihn, was man an Stelle von schrecklichen Abendkleidern in Schockfarben, mit mehreren Reihen Volants und mit psychedelischen Mustern und hellblauen oder weißen Anzügen mit Weste auf seiner ersten Passage mit der MS Europa 2 tragen könnte.

Guckt mal!

Links: Pulli von Banjo & Matilda; rechts: Jogginghose von Alexander Wang

Links: Sneaker von Converse; rechts: Ballerinas von Balenciaga

Jung, leger und doch irgendwie chic, das schwebt meiner Leistungsträgerin auf ihrer Kreuzfahrt vor. Ich versuche es mit dem Kaschmirpulli mit Peace Motiv von Banjo & Matilda in Blaugrau, zu dem es nur eine schickere Trainingshose gibt: die Jogginghose aus Fleece von T by Alexander Wang. Dazu entweder Chucks, warum nicht, zum Beispiel die Well Worn (Jeansstoff) All Star High Tops (Converse) oder die ebenso bequemen Ballerinas von Balenciaga, die das Outfit etwas weniger schluffig machen.

Tasche von Reed Krakoff

Eine Handtasche pro Passage ist erlaubt! Ich habe den nagelneuen Shopper von Reed Krakoff, dessen Leder Blaugrau und Navy ist, herausgesucht. Damit sollte auch das etwas offiziellere Outfit aus bemalter Bluse und Hose von Maison Martin Margiela zusammen gehen:

Hose und Hemd jeweils von Maison Martin Margiela

Links: Shirt von Karl Lagerfeld; rechts: Sneaker von Nike

Das frische weiße Baumwollhemd ist nur an den Ärmelabschlüssen in Pink bemalt und die Marlene-Hose mit weitem Bein und hohem Bund an den Seiten. Zu dieser Hose geht dann auch das T-Shirt von Karl Lagerfeld, aus seiner eigenen Kollektion, das interessanterweise mit Kaiser Karls Kopf in Pink und wie drauf gekleckst, bemalt ist. Für die Füße gibt es die federleicht-bequemen Thea Sneakers aus der Linie Nike Air Max, die mancher nicht mehr sehen kann. Aber wer Stil hat, kann alles richtig zuordnen und daher auch fast alles tragen. Fragt Horst!

Kleid von Lisa Maree

Der tolle Pool der MS Europa2 und optionale Inselstopps dürften auch auf dieser Kreuzfahrt zu den Highlights zählen. Drum habe ich viele und auch noch schöne Outfits für euch raus gelegt. Da wäre einmal das hippieske weiße, gehäkelte Strandkleid Sixty Six von Lisa Maree, das selbst Jane Birkin in ihren besten Zeiten gefallen hätte. Von diesem Label übrigens auch kesse Häkelbikinis zum Sonnen und Badeanzüge sowie Strandkleider, alle gehäkelt.

Badeanzug von Lanvin

Für den Two Tone Strapless Bathing Suit in Pink und Nude von Lanvin braucht man eine tolle Figur; dafür kann man davon ausgehen, dass er auch an der Poolbar wohlwollende Blicke auf sich zieht. Sehr elegant und trotzdem mit viel Raffinement. Und wenn wir schon dabei sind, raffinierte und knappe Bikinis und Badeanzüge, die nicht zu viel – aber mehr zeigen, als verhüllen, gibt es auch von Agent Provocateur.

Badeanzug von Agent Provocateur

Der Mazzy Cut Out Badeanzug in Weiß und Schwarz gehört auch auf der Kreuzfahrt auf dem luxuriösesten „Dampfer“ der Welt, ganz sicher zu den schönsten rund um den Pool!

Sari und Bikini von Pucci

Irgendwie hat man den Eindruck, diese Gute-Laune-Musterteile von Emilio Pucci in sommerlichen Farben sind immer und nie so richtig modern. Egal, nun haben sie Saison und ihren großen Auftritt. Als Cotton Sari in Geranium Multi und dazu passender Triangle-Bikini, ebenfalls in diesem Geranium Ton.

Links: Tunika von Melissa Odabash; rechts: Bikini von Miu Miu

Wann und wozu kann man das eigentlich tragen? Die bonbonfarbenen Tuniken mit weißer Stickerei und Baumwollspitze von Melissa Odabash passen am besten über Bikinis und zu Shorts und knappen Jeans (auch in hellen Farben). Hier zu sehen die Peach-White Embroidered Laura Tunic und als Bikini ein ebenfalls zart pfirsichfarbener Triangel-Bikini von Miu Miu, der mit mädchenhaften Blüten-Applikationen und einem tollen Sitz überzeugt.

Links: Tunika von Missoni; rechts: Bikini von Missoni

Das dürften bei mir die Bilder der Hippie-Hochzeit von Andrea Cashiragi mit Tatiana Santo Domingo ausgelöst haben: ich sehe überall Missoni Mare … die Weiß-Rosa-Rote Crochet Knit Tunic mit passendem Bikini in hellem Wasserblau, Rosa und Rot: Reversible Crochet Knit Triangle Bikini. Nicht gerade die Sorte Bikini, mit der man selbst unter 516 Gästen, die alle auf einmal rund um den Pool stehe und ihre Drinks schlürfen, übersehen werden könnte. Zum Schluss gibt es noch ein paar Sandalen von Balenciaga, die Studded Giant Leather Sandals mit klitzekleinen Silberknöpfen, die wie blitzblank geputzte Schiffsnieten wirken …

Sandalen von Balenciaga

Los geht es … wir winken am Kai mit Dior Taschentüchern … Gute Fahrt und schreibt dann bitte mal, wie es war auf eurer ersten Kreuzfahrt mit der MS Europa2, liebe LeserInnen?

Ach so, zuerst kommt ja gleich noch Teil II. Der Managermann darf ja auch mit 🙂

*für die zwei bis drei Leser, die über so was nachdenken: Horst bekommst auch keine verbilligte Kreuzfahrt, das ist nur ein Themen-Aufhänger für eine Urlaubsmodebericht 🙂