(Jackson Wang; Bild: Fendi)
Fendi hat eine von Jackson Wang entwickelten Capsule-Kollektion lanciert. „Hä?“, wird jetzt der Großteil der Horstson-Leser denken. Dass wir den Sänger nicht kennen, mag vielleicht daran liegen, dass K-Pop nicht zu den gängigen Musikrichtungen in Deutschland zählt, in Asien aber hingegen schon. Dort ist der in Hongkong geborene Künstler so was wie die chinesische Version einer Helene Fischer – er sorgt für ausverkaufte Häuser: So war das „JACKSON WANG 328 JOURNEY FESTIVAL“ – eine Mischung aus Wangs Geburtstagsparty, Fantreffen und Minikonzert – nach 98 Sekunden ausverkauft.
Bekannt wurde Jackson Wang mit der südkoreanischen Boyband Got7, einer Retortenband der Künstler- und Talentagentur JYP Entertainment, allerdings startete er einige Jahre nach dem Banddebüt mit seiner Solokarriere, durch die auch Fendi auf ihn aufmerksam wurde.
Das Modehaus, das stark auf die Zusammenarbeit mit Influencern setzt, arbeitet nun schon über einem Jahr mit Jackson Wang zusammen. Spätestens nach „Fendiman“, einer Wang-Single von 2018, dürfte Silvia Venturini Fendi das Potenzial des Sängers bewusst sein: Der Song wurde in den USA in zwei iTunes-Kategorien als Platz 1 gelistet: der „General List“ und die „Pop Music List“ – nur einem Tag nach der Premiere. Das Video der Single wurde dann auch folgerichtig im Palazzo della Civiltà Italiana, dem Fendi-Hauptsitz in der Schweiz, gedreht.
Die Botschaft des Songs ist übersichtlich, was wohl eine weitere Gemeinsamkeit mit Helene Fischer ist, wobei selbst die Schlagersängerin ihren Werken mehr Tiefgang verleiht:
„Fendiman Fendiman Fendiman
Fendi Fendi Fendi ya
Fendiman Fendiman Fendiman
Flexing with my Fendi sign
Fendiman Fendiman Fendiman
Fendiman Fendiman Fendiman Fendiman
Fendiman Fendiman Fendiman
Fendi ya ya ya“
Das geht dann noch einige Strophen so weiter. Das kommt bei Fendi gut an und verpflichtete man Jackson Wang 2019 zum Markenbotschafter.
Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Klar, es gilt, den Markt zu bedienen, aber ob es langfristig eine so gute Idee ist, nur auf schnellen Konsum zu setzen, glaube ich nicht. Schlussendlich läuft Fendi Gefahr, die DNA eines Luxushauses, das über handwerkliches Know-how verfügt wie kaum ein anderes, mit solchen Kollektionen ein Stück weit einzubüßen.
Fendi ya ya ya mit Jackson Wang? Nein, mit der aktuellen Herbst/Winter-Kollektion, die sich von Karl Lagerfeld inspirieren lassen hat und an der der Designer mitgearbeitet hat, hingegen schon …
