Wenn es jemand schafft, dann Kanye West! Niemand sonst hätte es gewagt, die textile Antwort auf die Eierlegende Wollmilchsau zu liefern. Kanye macht sowas mit links. Der Musiker lieferte Anfang des Jahres mit „YEEZY SEASON 1“ eine Kollektion, mit der man wirklich immer und insbesondere überall modisch betrachtet richtig liegt – zumindest sagt das West: „Ich wollte etwas, das sich mit einer gewissen Leichtigkeit wie New York oder Paris oder Tokio oder Santa Barbara oder in Chicago anfühlt.“ Es handele sich um Kleidung, die man im Fitnessstudio genauso tragen kann, wie im Büro oder auf dem Weg zum Flughafen. Es fällt mir schwer vorzustellen, selbst am Dress-Down Friday, obigen Pulli in der Büroküche zu begegnen.
Bilder: Jackie Nickerson
Preislich bewegt sich der Musiker, der sich manchmal als Designer sieht, im gehobenen Bereich: Schuhe kosten von $ 250 bis $ 625 und die Herrenbekleidung von $ 180 für Baumwoll-Tanks bis $ 545 für die Hosen oder Pullis. Die Rucksäcke sind mit $ 585 schon fast günstig und der Weekender aus Leder mit $ 1.040 zu teuer.
Ich bin sehr auf Eure Meinung zum aktuellen Lookbook gespannt:
Bilder: Jackie Nickerson
Bilder: Jackie Nickerson
Bilder: Jackie Nickerson
Bilder: Jackie Nickerson
Bilder: adidas
Bilder: adidas
Siegmar
29. Oktober 2015 at 09:47Alles irgendwo schon mal gesehen und schon da als hässlich und überflüssig empfunden.
Siegmar
29. Oktober 2015 at 09:51so einen künstlich zerrissenen Pulli hatte ich auch mal in den 90zigern, weggeben, bekomme ich heute noch Dankschreiben der Fleckenteppichindustrie.
Junikäfer
29. Oktober 2015 at 11:08Erschreckend fand ich sein Interview in der aktuellen GQStyle.
Claudia
29. Oktober 2015 at 12:09Eigentlich sehr unspektakuläre Schnitte und im Farbschema auf erdige Nuancen reduziert. Hochpreisiger Sport-Military-Style.Der Träger oder die Trägerin kommt so basic gekleidet vielleicht mehr in den Vordergrund, kein großes Blingbling.
Aud der anderen Seite lebt diese Marke von der Aufmerksamkeit des Labelgründers und seiner Lebensabschnittsgefährtin. Hätte ich diese an schon vorhandene Schnitte der Sportmode angelehnte Entwürfe als meine Idee irgendeinem Modehaus gezeigt, hätte ich wohl maximal ein müdes Lächeln geerntet. Aber das ist wohl so: Status durch Kleidung.
🙂
Tim
29. Oktober 2015 at 12:12Schlimm und wär es nicht von Kande West dann auch ein Ladenhüter.
PeterKempe
29. Oktober 2015 at 13:07Der echte Grunge war toll und eine Revolution .Das kann man wohl eher unter Lumpen verbuchen .
Siegmar
29. Oktober 2015 at 13:14@ Peter
so ist es ! 🙂
Sven
30. Oktober 2015 at 09:51lachhaft!
Monsieur_Didier
30. Oktober 2015 at 10:00…irgendwie ärgerlich, wenn es nicht so belustigend wäre…
das ist und wird nichts, Herr West…!
Monsieur_Didier
30. Oktober 2015 at 19:33…ich bin eben bei Mientus am Ku-Damm vorbeigekommen, da lag die Kollektion in einem eigens dafür reservierten Fenster…
als ich einen olivfarbenen Pullover mit künstlich reingefriemelten Lächern für 1950,00 € sah mußte ich spontan lachen…
der Verkäufer im inneren des Geschäfts mußte auch lachen, als er sah, dass ich belustigt war…
…gut gemacht, Herr West, ich habe lange nicht mehr so viel Spaß gehabt bei der Sichtung einer Fensterauslage 😀
Philipp
30. Oktober 2015 at 20:45Amüsant fand ich auch, wie sich zwei Typen schon 5 Stunden vor Ladenöffnung auf dem Fensterbrett eines der Schaufenster des Sneaker Shops TGWO bei mir in der Stadt niedergelassen haben um höchstwahrscheinlich ein Paar der Schuhe abzugreifen, die ich mit 450€ maßlos überteuert finde, einfach faszinierend und lächerlich zugleich, wie West sich und seine Ware vermarktet. Da finde ich dann schon die Preise für Schuhe von Rick Owens gerechtfertigter als solche von Sorel abgeguckten Moonboot-mäßige Großstadt-Wintertreter.
Philipp
30. Oktober 2015 at 20:51@Monsieur_Didier
Wen ich 1950,00€ zuviel übrig hätte, ich würde mir lieber ein Sakko aus Kaschmir gefertigt kaufen, Schuhe von Berluti oder Kaschmirpullover von Loro Piana, etc. Etwas, das man tragen kann ohne sich neureich zu geben, auch wenn es mehr Understatement hat als die H&M Balmain Kollektion oder Philipp Plein…
PS: Jetzt muss ich mich ja schon fast schämen, dass ich denselben Vornamen trage wie Herr Plein.
Monsieur_Didier
30. Oktober 2015 at 22:02…@ Philipp: …es gibt schlimmeres, als den gleichen Vornamen wie Herr Plein zu tragen:
nämlich solche Klamotten zu tragen, zu produzieren und sich selber dann noch damit zu produzieren 😉
…und für 1950,00 € würde ich mir ein Paar John Lobb Schuhe maßfertigen lassen oder einen wundervollen, wertigen Kaschmirmantel erwerben…
P.S.: in München habe ich eine Nerzgefütterte Lederjacke gesehen für 12.500 €…
da war ich echt sprachlos, wie teuer es sein kann, hässliche Klamotten zu kaufen…!
Philipp
31. Oktober 2015 at 07:45@Monsieur_Didier: Zu letzterem, der nerzgefütterten Lederjacke, solchen Kuriositäten bin ich auch schon des öfteren begegnet, vornehmlich bei italienischen Produzenten, dort überwiegen zwar auch schlichtere Stücke das Sortiment, aber trotzdem, ein Mantel für über 30.000€, ob jetzt mit Pelz gefüttert oder aus Vicuña-Wolle, das ist schon ziemlich teuer. Dagegen sind die Stücke von Tom Ford schon fast erschwinglich..
cacanito
2. November 2015 at 16:44hässlich, überflüssig und überbewertet so wie es @Siegmar gesagt hat. Würden die Teile bei mir im Verkauf ohne Label stehen würde Sie mit Sicherheit keiner kaufen und nach paar Wochen als Ladenhüter würden Sie im Sale landen… Besonders einfallslos sind die Boots damit die bräuchte man sicherlich in der Arktis aber nicht in Europa…
Philipp
2. November 2015 at 18:17Der Name und Hype spielen da natürlich schon ziemlich mit rein und so kann man sich die überzogenen Preise auch erlauben..