Der Herbst kann kommen – Herr Blomquist trägt hanseatisches Blau mit Twist

Auch der unvergessliche Hans Albers warf sich mal in Schale ….
Weil mein Kurzzeitgedächtnis den letzten Reinfall schon wieder auf einer entlegenen Festplatte entsorgt hat, getraue ich mich nochmals, meinem Schreiberkollegen Blomquist, der ja bekanntermaßen vom Fach ist, ein paar neue unverbindliche Kaufempfehlungen zu geben.
Da habe ich mich schon sehr drauf gefreut, weil ich Klamotten in einer meiner Lieblings-Klamottenfarben, Mittenachtstiefdunkelblau, besonders gerne aussuche. So, los geht es, liebe Leser und lieber Kollege.

Das erste Stück ist aber Tiefschwarz und kommt von Burberry Brit, wie Blomquist das quasi erwarten kann: Den Black Double Breasted Coat (oben), der mit seinen Altgoldfarbenen Knöpfen und den Schulterklappen einen modisch interpretierten Uniformstil mit einem praktisch-kurzen Wintertrench verbindet, zeigen wir euch auch von hinten, weil der Rücken sehr schön anzuschauen ist.

Es geht Blau und doppelreihig weiter, weil das einer der Trends ist, nur eben mit Silberfarbenen Knöpfen, die Daisy noch schicker als Goldene findet. Der Short Peacoat von Dunhill (oben links) ist mit seiner Teilungsnaht in der Taille und den daran angesetzten Taschenpatten und dem Dunhill-Schriftzug auf den Knöpfen eine reine Augenweide .. und das ganz sicher für sehr viele Jahre. Das luxuriöseste Stück in meiner Auswahl ist der Leather Trimmed Peacoat von Burberry Prorsum (oben rechts), der wieder mal beweist, wie toll das aussieht, wenn Mitternachtsdunkelblau und Schwarz, hier in Form der Lederpaspeln, aufeinander treffen. Und auch sonst sind da so viele tolle Schnittdetails dran, dass man sich den Preis von über 1.700 Euro schon wieder gut erklären kann. Ihr könnt vielleicht schon jetzt kein dunkles Blau mehr sehen, ich habe aber noch zwei kurze Mäntel und auch sonst noch so einiges…

Der Wool Blend Coat von Alexander Mc Queen (oben links) wird mit verdeckter Knopfleiste geschlossen, hat dafür aber einen sehr dekorativen und hochwertigen Knebelverschluss an den Taschen. Distinguierter geht es fast nicht mehr, wenn es gleichzeitig auch cool sein soll. Der letzte Kurzmantel für Blomquist ist wieder Schwarz. Der Peacoat with Leather Detail von Paul Smith (oben rechts) hat einen in die Breite ausladenden Reverskragen, schlichte Tascheneingriffe in der Taille, ganz dezente Lederapplikationen rückwärts am Kragen und seitlich an den Ärmeln sowie mattschwarze Knöpfe.

Auch wenn der Roll Neck Sweater von Marc by Marc Jacobs (oben links) aus melierter Schurwolle ist, kann man den dünnen und warmen Pulli selbst unter Jacketts und in geheizten Büros gut tragen. Besonders schön dran, der Rolli und die Bündchen setzen sich durch einen Strickmusterwechsel schick vom Rest ab. Auf den geringelten Fishermans Crew Neck Sweater von YMC (oben rechts) hätte wahrscheinlich auch Hans Albers ein Auge geworfen. Wir sind schließlich in Hamburg, da braucht der modische Mann sowas.

Dass Herr Blomquist unter Pullis und natürlich auch unter den noch kommenden Jacketts schon mal gerne Ringel-T-Shirts trägt, ist für den aufmerksamen Leser kein Geheimnis. Und eines mehr hat immer noch Platz im Schrank: Das Black-Iris-Grey-T-Shirt hat einen V-Ausschnitt und stammt aus der Kollektion von Closed (oben links). Ich habe da aber noch eine innovative Idee, Blomquist; immer dann, wenn alle deine T-Shirts mit Kate-Moss-Print in der Wäsche sind, könntest du als Ersatz das nette Ivy Boy Cartoon Cotton T-Shirt von Mr.Bathing Ape (oben rechts) tragen, auf dem so ein schnieker Jung in Nadelstreifen und mit Schiebermütze (so eine würde dir auch gut stehen) zu sehen ist.

Weil ich die Sakkos nun schon mal erwähnt habe, sollt ihr sie nun auch sehen. Ohne Cordsamt geht diese Saison gar nichts. Der Navy Washed Cord Blazer von Michael Kors (oben links) trägt diesem Umstand Rechnung. Mr. Kors weiß zum Glück, dass vorgewaschener Cord cooler aussieht als der artige bei den Kollegen. Preppy wäre nämlich gar nichts für Blomquist. Das zweite Jackett veranschaulicht wieder mal, weshalb man für gute Designerklamotten manchmal ruhig Geld ausgeben kann. Das taillierte tiefdunkelblaue Sakko aus der Kollektion Alexander Mc Queen (oben rechts)ist nicht nur leicht asymmetrisch geschnitten und mit nur zwei Knöpfen hochgeschlossen, mit seinen zwei Zierknopflöchern am Revers und den von Hand gemachten Effektstichen an den Sakkokanten ein Juwel, das schon nahe an den Look eines Jacketts vom guten Maßschneider herankommt.

Ich weiß nicht, ob ich das verraten darf, aber Blomquist kann als Mann, der regelmäßig zum Yoga und Sport geht auf ein paar Beine verweisen, die man für meine zwei Hosen in der Herbstauswahl zwingend braucht. Sowohl die Navy Zipped Pockets Sportspants von Balmain als auch die Tailored Jersey Trousers von Alexander Mc Queen haben einen Stretchanteil beziehungsweise sind ganz aus Wolljersey gemacht und betonen die Beine etwas mehr als normale Hosen. Letztere haben eine höhere Taille und wieder ganz schöne Details, wie die seitlichen Tascheneingriffe mit Altgoldfarbenen Logoknöpfen. Stellt euch diese tolle Hose mal mit dem Ringelshirt von Closed vor. So kann man doch raus gehen, oder?

Wir haben es gleich geschafft. Es kommen nur noch die Sneakers, die ich schon ganz zu Beginn fand und Blomquist gönne, weil er es neben Horsts enormer Sneakers-Sammlung ohnehin nicht so einfach hat, trotzdem aufzufallen. Mit den Blaugrau-Auberginefarbenen Puzzle High Top Sneakers von Lanvin dürfte das aber kein Problem mehr sein. Die finde ich superschön.
So, lieber Blomquist und liebe Horstsonians, wie findet ihr diesen Blauen Rundumschlag im Premiumsegment?
Ich bin sowas von gespannt.
Einer fehlt mir aber noch in der Sammlung, unser Horstson-Lady-Gaga und Musikbeauftragter, Jan Who, den ich glaube ich für verschiedene Musikrichtungen passend verkleiden will, sonst rennt er mir dauernd in Dior und Raf Simons durch Berlin und das muss doch nicht sein, Mr. Jan Who.

Bilder: Mr Porter; stylebob