Allgemein

Der frühe Vogel … oder wie ist das mit den Bildrechten im Hochglanzmagazin-Business?

Das Geld nicht mit offenen Händen zum Fenster rauszuwerfen ist höchst tugendvoll, auch für Chefredactricen und Chefredakteure. Allerdings sollte man dabei hochnoteinliche Ereignisse wie dieses hier unbedingt vermeiden.
Ich liebe ja Peter Lindbergh schlichtweg affenartig, fand das Cover mit Carey Mulligan aber schon auf der US VOGUE im Oktober des Vorjahres vergleichsweise mit anderen seiner Arbeiten nicht so wahnsinnig toll … aber OK. Nur einen zweiten Aufguss, den es in Form des ELLE Frankreich Covers der Ausgabe November diesen Jahres gibt, ist nun wirklich einmal zu viel, oder?

Das Cover war Careys erstes für die VOGUE und Peter Lindbergh hatte vor diesem Auftrag mehr als ein Jahrzehnt nicht für die US VOGUE gearbeitet, da er bekannterweise der Haus- und Leibfotograf von Harpers Bazaar ist.
Das macht es auch nicht wesentlich schlimmer für die Verantwortlichen bei der ELLE, aber das Cover wurde gestylt von Grace Coddington, also auch von der VOGUE.
Noch wird verlegen hin und her gerätselt, ob es sich bei beiden Covern tatsächlich um die Ergebnisse ein und desselben Shoots handelt, aber das ist vergebens, denn ganz sicher ist das so.

Wie konnte das geschehen?
Bilder aus Shoots zu erwerben, deren Rechte beim Fotograf bleiben, was der Normalfall ist, zählt heute zur gängigen Praxis. Gerade dann, wenn Hollywood vor der Kamera erscheint. Der Fotograf segnet die Lizenzen naturgemäß nicht persönlich ab, sondern, gibt das Licensing als Auftrag an professionelle Agenturen, die in aller Regel Fotografen-Repräsentanzen sind, die einen zusätzlichen Geschäftsbereich Licensing führen, in dem sowas abgewickelt wird.
Und dort sitzen auch nur Menschen, die sich mal irren können, wie man sieht. Man sollte aber meinen, dass die wahrscheinlich ganz gut bezahlte Chefredaktion der französischen ELLE so ausgeschlafen sein sollte, die Cover der Konkurrenz nicht nur zu beobachten, sondern systematisch zu dokumentieren zu lassen, um sowas zu verhindern.
Dumm gelaufen, oder?

Gefunden bei Fashionista; zum Vogue Behind-The-Scenes Video gehts hier entlang; Bild: Peter Lindbergh für Vogue und Elle

  • ChristinaKey
    8. Dezember 2011 at 14:22

    Einfach absolutes ’no-go‘!
    Geht gar nicht…

  • s
    8. Dezember 2011 at 14:22

    ach wer weiß, vielleicht ist das wieder eine bekannte marketingmasche. so bekommt dann auch das printmagazin mal wieder aufmerksamkeit durch andere medien und bleibt im gespräch. an fehler glaube ich in dieser inszenierten modewelt irgendwie nichtmehr so recht …

  • Rene Schaller
    8. Dezember 2011 at 14:32

    Die deutsche Glamour hatte es im Dezember 2010, es ist also schon VÖ #3.
    Es kann auch deshalb kein zweites Shooting gegeben haben, weil man Carey’s Haare nicht ein zweites gleich hinbekommen hätte. Bei Hochsteckfrisuren mag das ja gehen, aber kurze Haare sehen nie genau gleich aus.
    Was ich mich auch Frage: Warum bringt die Elle ein ‚altes‘ Kleid von 2010 überhaupt noch einmal aufs Cover?

  • siegmarberlin
    8. Dezember 2011 at 14:59

    ganz merkwürdige Geschichte und übrigens ich finde das Foto eh nicht gelungen, irgenwie stimmen die Proportionen nicht

  • Jana Goldberg
    8. Dezember 2011 at 15:37

    Das ist mir letztens bei Kristen Stewart aufgefallen. Sie hatte für das W Magazin ein Elizabeth Taylor Shoot. Nun ist ein der Bilder auf der aktuellen deutschen Glamour. Ähnlich blöd war auch Monica Belluci im Oktober auf der Elle Ukraine und Elle Russia.

  • peter kempe
    8. Dezember 2011 at 17:04

    wie peinlich und das bei der elle!!! wäre es ein b oder c magazin na ja aber elle paris!!!na madame lazareff würde sich im grab umdrehen!!und das kleid ist ja auch chanel couture von vor einem jahr….sowas geht gar nicht.der leser sit ja auch nicht stroh dumm nur sparen verschreckt die leser und die anzeigen kunden auch die sich dann irgendwann auch mal fragen warum die anzeigen soviel ksoten wenn das heft nichts bietet.und die gewinn optimierung der verlage haben die dann auch keine lust mehr mit zu finanzieren.

  • Carrie
    8. Dezember 2011 at 17:49

    mal sehen auf welchem Cover das Bild als nächstes auftaucht …..

  • cacanito
    8. Dezember 2011 at 18:02

    Toller Post!
    Aber leider ist das kein Einzelfall! Bei der Vogue ist das sogar gängige Praxis sich die Cover und Editorials hin und her zu schieben.
    Da wird aus einem Editorial in der US Vogue gleich ein Cover für eine andere Vogue usw…

    Die Cover sind glaube ich identisch das Bild auf dem Cover der Vogue sieht aber deutlich besser aus!

  • Butchbaby
    8. Dezember 2011 at 18:44

    wir könnten doch jetzt auf dem cover ALLER modezeitschriften dieses bild nutzen! dann war jeder mal dran

  • Martine
    8. Dezember 2011 at 19:25

    Unglaublich und unverständlich. Aber das gibt mir Recht: ich habe vor einiger Zeit die langjährigen Abos meiner deutschen und auch der amerikanischen Elle gekündigt…

  • Daisydora
    8. Dezember 2011 at 20:19

    @cacanito

    Danke … du hast recht, leider wandern auch die Ed’s … un ja, die Vogue hat bei der Farbabstimmung des Vierfarbdruckes definitiv bei Magenta das bessere Händchen bewiesen..

    @butchbaby

    Ein ebenso origineller Vorschlag, wie eine geradezu salomonische Lösung ….

    @alle

    Danke für die rege Teilnahme …

    🙂

  • Daisydora
    8. Dezember 2011 at 20:23

    @Rene & @Jana

    Danke für dei Info, ist ja einfach grotte …. und selbstverständlich sollte so was nicht vorkommen …. und zwar nirgends ….