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Carine Roitfeld zeigte „Fashion Unites“ – war das nun besonders gut oder einfach nur besonders?

(CR Runway x amfAR Against COVID-19: Fashion Unites; Bild: PR)

Wenn ihr zu den 201.659 Personen gehört (Stand: Montagabend), die „Fashion Unites“ via Youtube am Bildschirm verfolgt haben, wundert ihr euch vielleicht auch ein wenig, dass der Upload nicht mehr Views hat – immerhin moderierte Derek Blasberg, Head of Fashion and Beauty bei dem Videoportal, das lt. Eigenwerbung erste Event seiner Art. Da müsste doch eigentlich mehr drin sein, oder? Doch was war es eigentlich, was wir am vergangenen Freitag sehen konnten? Eine Homestory? Eine Modenschau? Ein Small Talk zwischen Freunden? Ein wenig von allem.
Wer es nicht gesehen hat, dem sei kurz erklärt: Carine Roitfeld, die Gründerin des „CR Fashion Book“ bzw. ehemalige Chefredakteurin der französischen „Vogue“, trommelte für die virtuelle Modenschau Branchengrößen zusammen, um das „Bewusstsein für die Forschungsbemühungen des amfAR Fund to Fight COVID-19“ zu schärfen. Das hat, zumindest bei mir, nicht geklappt, dennoch sorgte „Fashion Unites“ immerhin eine halbe Stunde für kurzweilige Unterhaltung.

Das kein bleibender Eindruck hinterlassen wurde, hatte verschiedene Gründe: Weder Roitfeld noch Blasberg haben es geschafft, für vernünftige Technik zu sorgen. Insbesondere das Intro war leider kein Augenschmaus, sondern mutete in Teilen wie die holprigen Anfänge der Lochis an – allerdings haben die Zwillinge Heiko und Roman Lochmann schon 2011 ihren Kanal ins Leben gerufen. So wirkte es, genauso wie die Auftritte der Models und Designer, zum Teil etwas improvisiert, wobei es – vielleicht gerade deshalb – sehr viel Spaß gemacht hat, den Akteuren beim Schminken und beim anschließenden Walk zuzuschauen. Aber hätte dem Event nicht etwas mehr Professionalität gut getan? Ein wenig Choreografie? Ein roter Faden? Vielleicht sogar eine sich langsam aufbauende Dramatik? Immerhin gab sich doch das Who’s Who der Branche die Klinke (bzw. Cam) in die Hand …

Zur Ehrenrettung muss gesagt werden, dass aller Anfang schwer ist und dass die Idee auf jeden Fall überzeugt. Vielleicht wird noch ein wenig Geld in Technik gesteckt – genug Potenzial hat die Idee auf jeden Fall, das reguläre System der Modenschauen aufzumischen.
Ich bin ein wenig hin- und hergerissen und frage einfach mal in die Runde, wie euer Eindruck von „Fashion Unites“ ist. War das nun besonders gut oder einfach nur besonders?

Wer „Fashion Unites“ sehen möchte, kann das hier machen. Wir wünschen viel Spaß!

  • Manfred
    4. Mai 2020 at 23:23

    Das war nicht schlecht, nicht gut. Leider hast du recht.

  • Peter Kempe
    5. Mai 2020 at 09:43

    Ich fand es ernüchternd wie die Leute wohnen, alles Großverdiener und die Wohnungen nüchtern und nicht ein wertiges Teil zu sehen. Außerdem hätte sich auch mal wenigstens einer ein kreatives Styling oder zumindest in Ansätzen interessante Klamotte aussuchen können. Langweilige Stretch Body’s oder Jogger dafür brauch man keinen Event, der eventuell die Zukunft einer veränderten Mode einläuten soll. Sehr schwach und fast hilflos wirkten die meisten. Das kann ja nicht nur am Wegfall großer Budgets liegen, denn Kreativität geht auch mit wenig Geld und Ideen. Aber die scheinen nicht wirklich vorhanden zu sein.

  • Hauke
    5. Mai 2020 at 13:08

    Kreativ war das nicht, da schließe ich mich den anderen Foristen an. Liegt vermutlich daran das die Teilnehmer nur durch Stylisten und Visagisten kreativ wirken, es aber nicht sind.

  • vk
    5. Mai 2020 at 14:58

    bis auf ganz wenige ausnahmen sehr sehr espritlos.
    positiv aufgefallen sind mir Ricardo Tisci, Silvia Fendi, Grace Elizabeth.
    dem rest wuerde ich jetzt nicht unbedingt begenen wollen.
    zumindest nicht zum gespraech.

  • Stephanberlin
    5. Mai 2020 at 21:15

    Irgendwie armselig und gleichzeitig ernüchternd, wie geistlos alles wirkt…